Drei Millionen Euro für Jugendzentrum Sunshine?

Selm hofft auf Fördergelder

Selm plant weiter an seinem Projekt "Aktive Mitte". Aktuell dabei im Fokus: der "Campus Selm". Für einen Baustein stehen offenbar weitere Fördergelder in Aussicht. Drei Millionen Euro stehen im Raum - profitieren soll davon das Jugendzentrum Sunshine. Was umgebaut werden soll, ist jedoch nicht vollständig geklärt.

Selm

, 21.12.2015, 12:48 Uhr / Lesedauer: 2 min
Das Jugendzentrum Sunshine nimmt dieses Jahr nicht an der Jugendkulturnacht teil.

Das Jugendzentrum Sunshine nimmt dieses Jahr nicht an der Jugendkulturnacht teil.

Die Stadtverwaltung bewirbt sich beim Land NRW um eine 90-prozentige Förderung von drei Millionen Euro für den Umbau des Jugendzentrums Sunshine. Das beschloss der Rat per Dringlichkeitsbeschluss bei seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag.

"Wir holen hier einen Ratsbeschluss als Dringlichkeitsbeschluss nach, weil das Land NRW diese Förderung in Aussicht stellte", sagte Beigeordnete Sylvia Engemann vor dem Beschluss zur Erläuterung. Überschrieben ist die Maßnahme mit "Städtebauliche und soziale Integration des Jugendzentrums in den neuen Campus Selm".

Was steckt genau dahinter? 

Die Stadt hat offenbar nach einem Hinweis aus der Verwaltung unseres Bundeslandes eine eilige Bewerbung an das Bundesministerium für Bau-, Stadt und Raumforschung geschrieben. Sie richtet sich an das Bundesprogramm Sanierung Sport-, Jugend- und Kultureinrichtungen für die städtebauliche und soziale Integration.

Für diesen Eil-Antrag hat die Stadt ein Kostenvolumen von 3 Millionen Euro angegeben, von denen laut Beschreibung dieses Fördertopfes dann 2,7 Millionen Euro gefördert würden, wenn die Stadt einen Eigenanteil von 300.000 Euro im Haushalt einstellt.

Marion Küpper von den Grünen war verwundert, warum in diesem Antrag nicht genau geschildert war, wofür genau diese 3 Millionen Euro ausgegeben werden, also was genau wie umgebaut werden soll. Darum fragte sie nach. Die Erklärung ist: Auch die Stadtverwaltung weiß das noch nicht genau. 

Sie orientiert sich dabei grob am Planeransatz für die Aktive Mitte, in dem 2 Millionen Euro für das Sunshine platziert und als förderfähig anerkannt wurden. Dabei ging es um unkonkrete, grob geschätzte Kosten für Abriss und Neubau. Inzwischen gibt es neue Pläne, die einen Umbau vorsehen. "Ein Neubau oder Umbau mit gehobener Ausstattung umfasst in unserer Vorplanung nun aber rund 3 Millionen Euro", so Engemann.

Jetzt lesen

Erster Hintergrund dazu sei der Workshop mit Jugendlichen, bei dem sie ihre Wünsche für einen Umbau erarbeiten und äußern konnten. "Da sind viele Ideen entstanden, dadurch ist der Kostenansatz gestiegen", so Engemann. Ein durchaus gewünschter Prozess der Teilhabe.

Zweiter Hintergrund: Jetzt ist eine Fördermöglichkeit für diesen erhöhten Rahmen da. "Diese Chance haben wir ganz kurzfristig gesehen", erklärte Engemann. "Die Entscheidung steht aber kurz bevor. Darum müssen wir uns beeilen." Bürgermeister Mario Löhr ergänzte: "In dem Förderantrag gibt es mehrere zentrale Bestandteile - unter anderem, dass wir den Umbau in Workshops mit den Jugendlichen erarbeiten. Wir können Ihnen darum heute kein Konzept vorlegen, wo drinsteht, wie das aussehen soll."

Es soll aber um eine energetische Komplettsanierung des Gebäudes gehen - und um eine zeitgemäßere Ausstattung sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Das Sunshine, das zurzeit seinen Zugang vom Sandforter Weg aus hat, wird sich zu den Sportanlagen hin öffnen, wo eine Sichtachse bis zum Gymnasium und zur Overberggrundschule entstehen soll. Der Skaterpark wird ebenfalls komplett umgestaltet.

Im Förderantrag heißt es, dass der Umbau schon in ein paar Monaten beginnen und Anfang 2017 abgeschlossen sein soll. Der Dringlichkeitsbeschluss wurde vom Rat einstimmig verabschiedet. 

Im Regionale-Projekt „Aktive Mitte Selm“, das mit dem sogenannten A-Stempel die höchste Förderstufe erreicht hat, werden in den kommenden Jahren 26,6 Millionen Euro investiert, um eine neue städtebauliche Verbindung zwischen dem Ortsteil Beifang und der Altstadt herzustellen. Der Eigenanteil der Stadt beträgt 7,2 Millionen Euro, der Rest wird aus verschiedenen Fördergeldern des Landes und Bundes gefördert. Die Arbeiten an einem ersten Teilprojekt begannen im Herbst mit dem Umbau des Korfballplatzes. Vorgesehen sind auch neue Umkleidegebäude für Tennis- und Fußballplätze, ein Haus der Wirtschaft, eine Umgestaltung des Sandforter Weges und möglicherweise eine Multifunktionshalle für Sport- und Massenveranstaltungen.

Jetzt lesen

Jetzt lesen

Schlagworte: