
Sozialdezernent Tim Frommeyer: „Die Stadt ist an ihre Grenzen gestoßen.“ © Mühlbauer/Rous
Flüchtlingsunterkünfte voll: Task-Force appelliert an Sportler und Hausbesitzer
Unterkünfte fehlen
Derzeit kommt täglich rund ein Dutzend Flüchtlinge in Schwerte an. Zwei Turnhallen werden für die Unterbringung vorbereitet: Die Task-Force Ukraine appelliert an die Schwerter.
Die Taktung der Zuweisungen Geflüchteter an die Kommunen ist in den vergangenen Wochen extrem angestiegen. Täglich kommen etwa zwölf Menschen aus einer Erstaufnahmeeinrichtung in Schwerte an, die hier untergebracht werden müssen.
Der Grund liegt zum einen im andauernden Krieg in der Ukraine, zum anderen in der Zuspitzung der Situation in anderen Krisengebieten.
Task-Force mit Stadt, AK Asyl und Sportverband
In einer Pressemitteilung erklärt der Erste Beigeordnete der Stadt, Tim Frommeyer: „Aktuell stoßen wir nicht nur personell, sondern auch platztechnisch an unsere Grenzen.“ Frommeyer ist auch Verantwortlicher der Task-Force „Humanitäre Krise Ukraine“.
Regelmäßig treffen sich Vertreter der Verwaltung, des Arbeitskreises (AK) Asyl sowie Vorstandsmitglieder des Stadtsportverbandes und beraten über die nächsten Schritte zur gemeinsamen Bewältigung der anstehenden Herausforderungen.
Denn klar ist: Die Unterbringung in den beiden Rathäusern, hier leben derzeit 30 Flüchtlinge, muss eine vorübergehende Lösung bleiben, weil sie dem Unterbringungsstandard nicht gerecht wird und daher für alle Beteiligten eine große Belastung darstellt.
Rückgriff auf Turnhallen
Deshalb wird nun wieder auf Turnhallen zurückgegriffen. Das war auch Thema der Task-Force. „Für den Schwerter Sport ist es eine große Belastung, besonders im Hinblick auf die vergangenen Jahre, die den Schwerter Vereinen viel abverlangt haben und für massive Einschnitte gesorgt haben“, erklärt die zuständige Amtsleiterin für den Sport, Gabriele Stange.
Bereits in der kommenden Woche werden 50 Menschen in die Turnhalle an der Wasserstraße in Westhofen einziehen können. Im November beginnt die Umrüstung der Sporthalle in Ergste an der Kirchstraße.
Wie lange die Maßnahmen in den beiden Hallen andauern, ist nicht absehbar. Die Verwaltung bemüht sich intensiv und in enger Abstimmung mit den Vereinen darum, das Sportgeschehen so gut wie möglich an anderen Standorten weiterführen zu können und appelliert eindringlich an alle Schwerter Sportvereine, freie Kapazitäten zugunsten der betroffenen Sportvereine zu schaffen.
Privater Wohnraum wird gebraucht
Im Zuge dessen appelliert die Task-Force auch noch einmal an die Bürgerschaft zu prüfen, inwieweit privater Wohnraum bereitgestellt werden kann und wer sich für die Betreuung der Menschen engagieren kann.
„In der aktuellen Situation sind wir für jede Hilfe dankbar und nehmen diese gerne entgegen“, fügt Martin Schmolke, Mitglied des AK Asyl, hinzu. Die extreme Entwicklung der Situation sei so nicht absehbar gewesen. Die Taktung der Zuweisungen ist massiv und beträgt rund ein Dutzend Geflüchteter pro Tag, die der Stadt Schwerte zugewiesen werden und die die Hansestadt aus den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes erreichen.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
