
So sieht die Photovoltaik-Anlage aus der Luft aus. © Wasserwerke Westfalne GmbH
Solarfarm für Trinkwassergewinnung: Die Wasserwerke rüsten um
Trinkwasser
Strom durch Wasserkraft produzieren die Wasserwerke schon lange. Jetzt wurde die erste Freiflächenphotovoltaik-Anlage in Betrieb genommen. Weitere, auch in Schwerte, sollen folgen.
Für die Aufbereitung von Trinkwasser benötigen die Wasserwerke Energie in Form von Strom. Die soll künftig klimaneutral erzeugt werden. In Echthausen bei Wickede eröffneten die Wasserwerke Westfalen (WWW) jetzt eine riesige Solarfarm. Weitere dieser Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen sollen folgen. Doch der Weg zur Genehmigung war nicht einfach.
Seit vergangener Woche wird im östlichsten der WWW-Wasserwerke Solarstrom zur Trinkwasserproduktion genutzt. 700.000 Kilowattstunden soll die Anlage pro Jahr liefern. Dazu wurden 1674 Module mit 3644 Quadratmetern Fläche in der Wasserschutzzone errichtet.
Doch den gesamten Strombedarf des Wasserwerks kann die Anlage nicht decken. Gemeinsam mit der bestehenden Dachflächenanlage deckt sie an sonnenreichen Tagen ein Drittel des Strombedarfs des Wasserwerks.
17 Monate hat das Genehmigungsverfahren gedauert, denn die Genehmigung einer solchen Anlage in der Wasserschutzzone II war für alle Beteiligten Neuland. Letztlich habe sich der Prozess aber gelohnt, meint WWW-Geschäftsführer Dr. Bernhard Klocke. „Mit gesetzlichen und politischen Vorrangregelungen sehen wir künftig weitere und schnellere PV-Projekte als realistisch an.“

Ein gemeinsamer Knopfdruck zur Inbetriebnahme der Anlage: Dr. Bernhard Klocke (Geschäftsführung Wasserwerke Westfalen, v.l.), Dr. Martin Michalzik (Bürgermeister Wickede/Ruhr), Bernd Heinz (Geschäftsführung Wasserwerke Westfalen), Birgit Dalhoff (Kreis Soest) und der Leitende Regierungsdirektor Dr. Dirk Grete. © prima-MEDIASERVICE.de
Soll heißen: Auch die übrigen Wasserwerke an der Ruhr sollen künftig mit solchen Anlagen ausgestattet werden. Die nächste Anlage soll in Westhofen auf dem Gelände der Wasserwerke entstehen, schreibt die DEW21 auf ihrer Internetseite. Und nicht nur bei den Wasserwerken Westfalen hegt man Ausbaupläne: Aus der gesamten Bundesrepublik gingen Anfragen bei den Wasserwerken Westfalen ein.
Denn neben den Umweltaspekten sei so auch die Trinkwasserversorgung bei einem Blackout sicherer, vor allem weil die Wasserwerke an verschiedenen Stellen in der Ruhr zusätzlich noch Strom aus Wasserkraft gewinnen, so auch in Echthausen.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
