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Fördermittel: Wie der Staat Häuslebauern unter die Arme greift
Service Hausbau
Auch wenn die Förderung der KfW im Januar ausgelaufen ist, gibt es noch verschiedene Fördertöpfe für Häuslebauer. Und auch die KfW wird wohl ab Sommer ein neues Programm auflegen.
Wer ein Haus bauen oder kaufen will, kann sich möglicherweise aus einem der zahlreichen Fördertöpfe bedienen. Denn die öffentliche Hand beteiligt sich unter bestimmten Voraussetzungen an den Kosten.
Das Angebot reicht vom Wohn-Riester bis zur sozialen Wohnraumförderung: Und selbst für die am 24. Januar ausgelaufene Förderung für energieeffizientes Bauen ist eine Nachfolgeregelung in Sicht.
Energieeffizientes Bauen
Die Mittel für energieeffizientes Bauen der Kreditanstalt für Wiederaufbau wurden jüngst gestrichen. Wie es genau weitergeht, weiß bislang niemand. Der Verband für Wohneigentum rät deshalb: „Immer auf die Internetseiten der beiden Anbieter schauen.“
Christian Handwerk, Referent für energieeffizientes Bauen bei der Verbraucherzentrale NRW, hat sich eingehend mit dem Thema beschäftigt: Ab Sommer, so schätzt er, werden die KfW-Mittel neu aufgelegt. Wer dann aber in den Genuss der Förderung gelangen will, müsse sich höchstwahrscheinlich darauf einstellen, ein Effizienzhaus 40 zu planen.
Denn die alte Förderung, die auch die weniger effiziente Häuser der Kategorie 55 förderte, werde es nicht mehr geben. Allerdings empfiehlt Handwerk auch: Auf jeden Fall mit dem Baubeginn warten, bis die KfW das neue Förderprogramm bestätigt.
Energieeffiziente Umbauten
Weiterhin gefördert werden effiziente Umbaumaßnahmen, die vor allem Hauskäufer oder Besitzer von Immobilien helfen. Denn das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, kurz Bafa, fördert nach wie vor eine ganze Reihe von Maßnahmen am Haus, von besseren Fenstern bis zur Solaranlage.
Und auch viele Kommunen haben eigene Förderprogramme. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass man zuvor einen zertifizierten Energieberater einschaltet. Nur der kann die Wirksamkeit der Maßnahme bescheinigen. „Der weiß dann auch, ob es in der Region noch andere Fördertöpfe gibt“, erklärt Christian Handwerk. Auch die Verbraucherberatung bietet in diesem Bereich Beratung und Hilfe an.
Wohnriester
Riester-Zuschüsse gibt es nicht nur bei Renten. Wohn-Riester oder Eigenheimrente bietet die Möglichkeit, Wohnung oder Haus staatlich fördern zu lassen.
Wie beim normalen Riestervertrag wird Geld eingezahlt, dafür erhält man Zuschüsse vom Staat und kann sein eingezahltes Geld als Sonderausgaben von der Steuer absetzen. Das in den Wohn-Riester-Vertrag eingezahlte Geld muss für eine Immobilie verwendet werden. Diese Art der Förderung lohnt sich für Familien mit Kindern und Gutverdiener.
Die Summen, mit denen der Staat Sparer unterstützt, sind nicht gerade gering. Wer mindestens vier Prozent seines Jahreseinkommens in einen Wohn-Riester-Vertrag einzahlt, bekommt 175 Euro Grundzulage. Wer noch nicht 25 Jahre alt ist, erhält einmalig 200 Euro Grundzulage.
Familien erhalten für jedes vor dem 1. Januar 2008 geborene Kind jährlich 185 Euro Kinderzulage. Wurde das Kind später geboren, gibt es sogar 300 Euro.
Aber der Vertrag hat auch Haken: Wie bei der Riester-Rente muss im Alter die Fördersumme versteuert werden. Die Stiftung Finanztest rät deshalb, das Thema mit einem freien Finanzberater zu besprechen.
Baukindergeld
Baukindergeld läuft bald aus. Wer aber seine Baugenehmigung oder seinen Kaufvertrag vor dem 31. März 2021 erhalten oder abgeschlossen hat, kann noch davon profitieren. Anträge sind bis Ende 2023 einzureichen.
Das Baukindegeld beträgt pro Jahr und Kind 1.200 Euro. Es läuft über zehn Jahre und muss nicht zurückgezahlt werden. Allerdings gibt es Einkommensgrenzen (bei einem Kind zum Beispiel: 90.000 Euro im Jahr). Für jedes weitere Kind gibt es einen Freibetrag von 15.000 Euro im Jahr.
Soziale Wohnraumförderung
Speziell für einkommensschwache Familien greift das Wohnraumförderkonzept. Allerdings ist die Förderung an enge Einkommensgrenzen gebunden:
So darf in NRW ein Zweipersonenhaushalt 20.500 Euro Einkommen haben. Für jedes Kind kommen 600 Euro dazu, für weitere Erwachsene, die im Haushalt leben jeweils 4.700 Euro.
Ist mit Überzeugung Lokaljournalist. Denn wirklich wichtige Geschichten beginnen mit den Menschen vor Ort und enden auch dort. Seit 2007 leitet er die Redaktion in Schwerte.
