Nur ein A-Liga-Meister steigt fix auf Vereine lehnen eine Alternativlösung ab

Nur ein A-Liga-Meister steigt fix auf: Vereine lehnen Alternative ab
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Es ist ein Ärgernis, mit dem sich die Vereine im Fußballkreis Unna-Hamm nun schon seit neun Jahren abfinden müssen: Der Meister der Kreisliga A steigt nicht direkt in die Bezirksliga auf, sondern muss gegen den Champion der Parallelstaffel in einem direkten Entscheidungsspiel antreten. Grund dafür sind die Mannschaftsmeldungen im hiesigen Fußballkreis, die im Verhältnis zu anderen Kreisen im Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) seit einigen Jahren geringer ausfallen. Eine mögliche Alternative, die Situation auszudribbeln, wollen aber die Vereine mehrheitlich nicht.

Christian Ritter vom Fußballkreis Unna-Hamm ist genervt von der Regel, dass am Saisonende immer nur ein Meister der beiden A-Ligen in seinem Kreis das Direktticket für die Bezirksliga bucht. Der Verlierer des Entscheidungsspiels hat zwar noch die Möglichkeit, sich über die „Lucky-Loser-Runde“ für die nächsthöhere Spielklasse zu qualifizieren. Doch da sahen die heimischen Vertreter bis auf eine Ausnahme nie gut aus.

Nur eine A-Liga kein Thema für die Vereine

Angesprochen auf die Regelung des Verbands, sagt Christian Ritter: „Ich finde es nicht gut, dass wir als Fußballkreis Unna-Hamm lediglich 1,5 Aufstiegsplätze haben.“ Der FLVW argumentiere damit, dass die Kreise, in denen nicht alle A-Liga-Meister aufsteigen, ihre Staffeln reduzieren könnten. Das sei aber von den Klubs in Unna-Hamm nicht erwünscht. „Das ist immer mal wieder Thema auf unseren Staffeltagen. Wir fragen die Vereine, ob sie es sich wünschen, dass der Fußballkreis Unna-Hamm von zwei auf eine A-Liga runtergeht. Die Vereine wollen das aber nicht.“

Dafür zeigt Ritter Verständnis: „Die Klubs wollen natürlich die Derbys. Haben wir nur noch eine A-Liga in Unna-Hamm, kommen vermutlich auch weniger Zuschauer.“ Er verdeutlicht: „Wer fährt sonntags schon von Bausenhagen nach Uentrop?“

Jubel beim SC Halle mit Rauchfackeln und Bierduschen.
Jubel beim SC Halle: Das Team setzte sich in der Lucky-Loser-Runde 2021/22 in zwei Spielen gegen den Kamener SC durch. © Thorsten Teimann

Außerdem würde es bei der Reduzierung der A-Liga-Staffeln in der Vorsaison zu einem Massenabstieg kommen. „Alle Teams ab Platz neun im Endtableau müssten dann in die B-Liga absteigen“, so Ritter.

Bei allem Ärger über die Regel macht der Staffelleiter der A2 dem Verband in der Sache aber keinen Vorwurf. „So wie es jetzt ist, ist es meiner Meinung nach schon die fairste Lösung. In vielen Kreisen, in denen alle Meister aufsteigen, ist es zudem so, dass viele Teams sofort wieder absteigen.“

Christian Ritter,Staffelleiter der Kreisliga A2 Unna-Hamm, steht am Spielfeldrand.
Christian Ritter ist Staffelleiter der Kreisliga A2 Unna-Hamm. © Thorsten Teimann

Dass sich an der Situation alsbald etwas ändert, glaubt Ritter „eher nicht“: „Es werden ja in allen Kreisen tendenziell immer weniger Mannschaften gemeldet. Ich glaube auch nicht, dass der FLVW die Bezirksligen aufstocken wird. Wenn sich nicht wie in der Vergangenheit mehrere Kreise zusammenschließen, wird sich so schnell nichts ändern.“

Vertreter aus Unna-Hamm meistens glücklos

Die letzten beiden A-Liga-Meister, die direkt aufgestiegen sind, sind der SuS Oberaden und der FC Overberge (Saison 2012/23). Über die „Lucky-Loser-Runde“ sind die heimischen Vertreter seither nur einmal ins Ziel Bezirksliga gekommen. Lediglich der SVE Heessen schaffte es nach der A1-Meisterschaft 2014/15 nach der Niederlage im Entscheidungsspiel gegen den VfL Kamen, sich in den Duellen mit dem Hombrucher SV II durchzusetzen. Im Vorjahr war die SG Massen am VfL Kemminghausen gescheitert, im Jahr danach unterlag der VfL Mark dem Dortmunder Klub RW Barop.

Auch in den Folgejahren blieben die Vertreter aus Unna-Hamm glücklos. So verloren der PSV Bork (2016/17 gegen SuS Ennigerloh), der TSC Kamen (2017/18 gegen SG Alemannia Scharnhorst), der SVE Heessen (2018/19 gegen FC Türk Sport Bielefeld) und in der vergangenen Spielzeit der Kamener SC (gegen den SC Halle) allesamt ihre Duelle um den Einzug in die Bezirksliga.

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