Es ging um alles oder nichts. In der Lucky-Loser-Runde um den Bezirksliga-Aufstieg trafen am Ende der Saison 2013/14 die SG Massen und der VfL Kemminghausen erstmals aufeinander. Am Ende setzten sich die Dortmunder in zwei Spielen durch (1:0 und 3:2), Massen blieb Kreisligist. Heute spielen beide Teams in der Fußball-Bezirksliga 8 und treffen am Sonntag auf dem Sportplatz am Gretelweg wieder aufeinander (Anstoß: 15 Uhr).
„Das war damals etwas komplett Neues. Im Hinspiel in Kemminghausen waren es 1400 Zuschauer, ein paar Tage später bei uns dann 1800. Es waren zwei unserer bestbesuchten Spiele. Kemminghausen war zu der Zeit ein aufstrebender Verein, hatte eine zusammengekaufte Truppe mit vielen Spielern, die höherklassig gespielt haben. Wir waren der klare Underdog. Das Hinspiel haben wir auf Asche knapp und unglücklich nur mit 0:1 verloren. Auch deshalb war das zweite Spiel so gut besucht“, berichtet SG Massens Abteilungsleiter Fußball, Roman Spielfeld, der vor neun Jahren noch selbst zwischen den Pfosten stand.
SGM fehlte das Selbstvertrauen
Bitter für die Massener: In der gesamten Rückrunde spielte der spätere Meister der Kreisliga A2 eine nahezu perfekte Serie. Nach gefühlt 15 Siegen in Folge hatte die Niederlage im Aufstiegsspiel gegen den Meister der A1, SpVg Bönen, einen Knick bei den SGM-Spielern hinterlassen. Spielfeld: „Da war das Selbstvertrauen weg. Das hatte sich damals leider in die Woche bis zu den Kemminghausen-Spielen hingezogen.“
Dennoch seien die Erinnerungen laut Spielfeld nicht durchweg negativ: „Es waren geile Spiele mit einer Top-Atmosphäre. Wir sind damals mit zwei Bussen nach Dortmund gefahren. Der Empfang vor Ort und die Eindrücke von damals waren überragend. Im Rückspiel waren wir echt perplex, wie viele Leute da waren.“
Am Ende sei die SGM laut dem Fußballchef verdient ausgeschieden. „Im ersten Spiel waren wir ebenbürtig. Im zweiten Spiel war der Qualitätsunterschied deutlicher, aber wir haben die Partie lange spannend gehalten.“ Von damals sind einige Spieler immer noch mit dabei. Neben Matthias Hoinkis, Philipp Kohlmann und Julian Werth ist auch Franco Jans nach wie vor Teil der Massener Mannschaft.
„Das ist lange her“, sagt der Außenbahnspieler, als er auf die Aufstiegsspiele 2013/14 angesprochen wird. Auch ihm ist die Kulisse in beiden Spielen gut in Erinnerung geblieben: „Als man auf dem Platz gestanden hat, konnte man ringsherum nicht mehr rausgucken.“
Massen will die drei Punkte
Der Verbleib in der Kreisliga A sei auch in der Folgesaison noch ein herber Schlag für die Massener gewesen. „Das hat an uns genagt und ging nicht spurlos an uns vorbei“, erinnert sich Jans. In der Saison 2014/15 blieb die SGM hinter den Erwartungen, stand anfangs sogar auf einem Abstiegsplatz. „Dann kam irgendwann Marco Köhler (der heutige Trainer, Anm. d. Red.). Mit ihm haben wir dann eine 2018/19 eine perfekte Rückrunde gespielt und das Entscheidungsspiel in Bergkamen gegen Heessen gewonnen“, so Jans. Der Aufstieg in die Bezirksliga war perfekt.
Aufseiten der Dortmunder sind heute kaum noch Spieler von damals übrig geblieben. „Es ist eine komplett neue Mannschaft. Aber auch zuletzt waren es schwere Spiele gegen sie“, so Jans. Am Sonntag treffen die Teams im Duell der Tabellennachbarn aufeinander, Massen kommt als Sechster zum Siebten.
Jans rechnet fest damit, dass er und seine Mannschaft beim VfL bestehen können. Im Hinspiel hatte die SGM einen 0:2-Rückstand spät noch in einen 3:2-Sieg gedreht. „Wir sind zurzeit gut drauf, wenn man das Wethmar-Spiel (3:4) mal ausklammert. Ich denke, dass wir in der Lage sind, am Sonntag drei Punkte einzufahren“, gehen Jans und Co. mit viel Zuversicht in die Partie.
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