Kreisligaromantik mit Sonderbericht Bausenhagen gegen Overberge ein Fall für den Staffelleiter

Kreisligaromantik mit Nachspiel: Bausenhagen gegen Overberge jetzt eine Sache für den Staffelleiter
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Am Ende waren es satte 98 Minuten Kreisligaromantik pur, als der SV Bausenhagen den FC Overberge im Nachholspiel auf dem Ascheplatz des ehemaligen Vereins SV Hohenheide empfing. Bausenhagen gewann die Partie knapp mit 1:0, baute den Vorsprung auf die Abstiegsplätze aus und jubelte nach Abpfiff lautstark mit den eigenen Fans. Trotzdem droht nun ein möglicherweise kostspieliges Nachspiel.

Keine 24 Stunden vor dem geplanten Anstoß überschlugen sich die Ereignisse, so wollte der SV Bausenhagen die Partie erneut verlegen, da auf der Hohenheide die Sanitäranlagen nicht nutzbar seien. Der FC Overberge wollte sich darauf nicht einlassen und reiste direkt umgezogen an. Auf der Sportanlage erwartete die beiden Mannschaften dann relativ wenig - vor allem kein Platzaufbau.

„Ich kann echt nicht verstehen, wie man hier anpfeifen konnte“, war FCO-Kapitän Lennart Buschmann nach dem Spiel ziemlich sauer und spielte damit unter anderem auf die fehlenden Linien an. Kurios ist dabei allerdings, dass eben die Sportliche Leitung des FC Overberge auf Biegen und Brechen spielen wollte.

Schiedsrichter Björn Borghoff vom SuS Lünern kündigte bereits vor der Partie einen Sonderbericht an, indem er vorrangig auf die gegebenen Umstände eingehen wollte. „Die äußeren Einwirkungen geben das Spiel her. Der Platz ist in bespielbarem Zustand, Netze hängen und das Licht brennt auch“, begründet Borghoff seine Entscheidung, die Partie anzupfeifen.

„Für das Spiel selbst haben die fehlenden Linien keine Folgen, aber im Nachhinein wird es einen Vermerk im Spielbericht geben.“ Nach dem Spiel sind mit dem unsportlichen Eingreifen des Linienrichters und dem nachfolgenden Platzverweis für Overberges Tom Schröder noch zwei weitere Punkte hinzugekommen.

Rote Karten zum Spielschluss

„Der Schiedsrichter ist nicht Schuld an unserer Niederlage, aber Totti beteuert, er habe nichts gesagt. Der Spruch soll aus dem Zuschauerblock gekommen sein“, erklärt Burghard Bachmann, der die Situation von der anderen Seite des Platzes verfolgte. „Die Schiedsrichterleistung möchte ich heute auf keinen Fall bewerten.“

Auch der SV Bausenhagen musste in der Nachspielzeit mit einem Spieler weniger agieren, nachdem Jonas Franke aufgrund seiner zweiten Gelben Karte den Platz verlassen musste. „Die Gelb-Rote Karte für Jonas Franke ist aufgrund des Foulspieles berechtigt. Zu den anderen beiden Roten Karten kann ich nicht viel sagen, da ich in dem Moment mit unserer Verteidigung beschäftigt war. Ich habe nur gesehen, dass auf einmal die Fahne geflogen ist. Ob die Beleidigung jetzt vom Spieler oder von den Zuschauern kam, dass kann ich wirklich nicht beantworten“, möchte SVB-Trainer Bastian Hoffmann kein Urteil fällen.

Sonderbericht beim Staffelleiter

Der Spielbericht samt Sonderbericht liegt nun bei Staffelleiter Christian Ritter, der nun über die Strafen entscheiden muss. Es ist eher unwahrscheinlich, dass aufgrund der Eintragungen des Schiedsrichters das Kreissportgericht tätig werden muss.

Ob der SV Bausenhagen nach dem Erfolg auf der Hohenheide nun bis Saisonende dort spielen möchte, verneinte Hoffmann mit einem Grinsen: „Wir wollen gerne bei uns auf Naturrasen spielen und hoffen natürlich, dass das Wetter langsam besser wird, damit wir wieder bei uns auf der Alm gewinnen können.“

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