Wie aus heiterem Himmel leuchtete auf fussball.de in den beiden A-Kreisligen des Fußballkreises Unna-Hamm am Mittwoch (12. April) der Tabellenplatz 14 wieder in der Warnfarbe Gelb auf. Der Anstrich verheißt für die Mannschaften im Abstiegskampf nichts Gutes: Es wird nach dem Saisonende wieder ein vorsorgliches Relegationsspiel um den Abstieg in die Kreisliga B geben. Die beiden Drittletzten der A1 und der A2 treffen dann im direkten Duell aufeinander. Aktuell sind das der TuS Uentrop II (A1) und der SV Langschede (A2).
Können beide Teams in der Relegation auf den Klassenerhalt hoffen, muss nur eines absteigen oder dürfen in der Saison 2023/24 gar beide Mannschaften weiterhin in der A-Liga spielen? Christian Ritter vom Fußballkreis Unna-Hamm hat mit unserer Sportredaktion alle Szenarien durchgespielt und bringt Licht ins Dunkel.
Es gibt viele Szenarien
Es könnte so simpel sein: Sollten gleich beide Meister der zwei A-Liga-Staffeln den Aufstieg in die Bezirksliga schaffen, so wären die beiden Abstiegsrelegationsteilnehmer gerettet. Der Sieger des Duells der beiden Meister steigt sicher auf, der Verlierer kann das Bezirksliga-Ticket noch in zwei weiteren Aufstiegsspielen mit einem Dortmunder Teilnehmer lösen.
„In dem Fall wäre das Abstiegsrelegationsspiel umsonst gewesen. Da kommt es aber auch immer noch darauf an, wie viele Mannschaften aus dem Kreis Unna-Hamm am Saisonende aus der Bezirksliga absteigen“, hebt Ritter im gleichen Atemzug den Zeigefinger. Der Holzwickeder SC II steht nach seinem Rückzug bereits als erster Absteiger der Bezirksliga 8 fest, Wethmar rangiert ebenfalls auf einem Abstiegsplatz, auch Mühlhausen ist noch nicht durch. In der „Sieben“ steht zudem mit dem TuS Wiescherhöfen ein weiterer Verein aus dem heimischen Fußballkreis in der Roten Zone und ist aktuell das Zünglein an der Waage.
Ritter: „Wenn es ganz blöd läuft und es drei heimische Absteiger aus der Bezirksliga gibt und nur ein A-Liga-Meister steigt auf, so würde es am Saisonende einen vermehrten Abstieg geben.“ In dem Fall müssten beide Drittletzten der A-Ligen den Gang in die Kreisliga B antreten. Insgesamt würde es dann also sechs Absteiger geben.
Mühlhausen und Wethmar hätten Einfluss
Ritter bringt noch weitere Szenarien ins Spiel, welche die Abstiegsregel noch einmal völlig auf den Kopf stellen würden: „Verzichtet womöglich eine Mannschaft aus der Kreisliga B freiwillig auf den Aufstieg, wie es etwa die zweite Mannschaft von GS Cappenberg in der vergangenen Saison getan hat? Würden der SSV Mühlhausen und Westfalia Wethmar im Falle eines Abstiegs mit zwei Teams in der A-Liga antreten oder die zweite Mannschaft freiwillig in die B-Liga schicken? Und was ist mit der abgemeldeten zweiten Mannschaft des Holzwickeder SC? Die dritte Mannschaft könnte zur Zweiten werden und hätte ein Anrecht, in der Kreisliga A zu starten.“
Es gebe viele Faktoren, die am Ende entscheidend sein können. „So können wir erst nach der Saison genau sagen, wie viele Teams wirklich absteigen“, sagt Ritter. Bis zum 30. Juni haben die Vereine Zeit, ihre Mannschaften vom Spielbetrieb in einer Liga abzumelden und/oder einen freiwilligen Abstieg zu forcieren.
Termin vermutlich Anfang Juni
Neben dem Duell der beiden Drittletzten der A-Ligen werden vermutlich auch die Drittletzten der zwei B-Ligen wieder eine Abstiegsrelegation austragen müssen − falls es drei Bezirksliga-Absteiger aus dem Kreis Unna-Hamm gibt.
Hier hatte sich in der vergangenen Saison der TuS Uentrop III gegen die TIU Rünthe durchgesetzt, trat dann aber freiwillig den Gang in die C-Liga an. Nur deshalb feierte Rünthe damals den Klassenerhalt, musste aber den freigewordenen Platz in der Hammer Gruppe B1 einnehmen. Ritter ergänzt: „Bei der B-Liga haben wir aber den Puffer von einer Mannschaft, weil die IG Bönen nach dem Rückzug als A-Liga-Absteiger ja komplett wegfällt.“
Der Termin für die vorsorglichen Abstiegsspiele in dieser Saison ist laut Ritter voraussichtlich das Wochenende nach dem letzten Spieltag: also am 3./4. Juni. Ein Austragungsort stehe bislang noch nicht fest. Letztes Jahr spielten die Teams in der Schumann Arena des Königsborner SV.
Die A-Ligisten im Kampf um den Klassenerhalt können sich also noch lange nicht sicher sein, denn das letzte Wort in Sachen Abstieg wird auch nach dem letzten Spieltag noch nicht gesprochen sein. Das große Zittern beginnt.