Endlich Wochenende: Playbook für Freizeitfetischisten

coolibri-Veranstaltungstipps

Habt ihr Bock auf Party, Live-Musik oder Rambazamba? Dürstet es euch nach Kunst, Theater oder Kulturklamauk? Ihr wisst aber nicht so genau, wo und wann? Keine Angst - gemeinsam mit den Kollegen vom coolibri helfen wir mit den Tipps zum Wochenende aus!

NRW

von coolibri

, 06.08.2015, 17:56 Uhr / Lesedauer: 6 min
Endlich Wochenende: Playbook für Freizeitfetischisten

Festiv in allen Coleurs

Cranger Kirmes: Bitte einsteigeeeen, und noch eine Runde, und noch eine Runde, die Mandy will noch mal, sie hat noch nicht, im bunten Kirmeslicht wird durchgezecht, im Schatten der Fahrgeschäfte schlapp gemacht, es weht der Zuckerwatteduft um die Losbuden und dem Conny seine Backfischstulle liegt längst verdaut neben dem Musikexpress. Crange is wieder da! Ab Freitag, Festgelände, Herne.

Lichterfest: Ein Meer aus bunten Lichtern, Lampions baumeln in den Kronen lichterkettenbehangener Bäume, leuchtende Becher formen riesige Bilder auf Wiesen und Feuerfontänen steigen an den Nachthimmel - klingt nach nem Elfenhain in irgendeiner Fantasyschmonzette, ist aber ein zauberhaftes Lichterfest mit Bühnenprogramm, Feuerwerk und Sommerstimmung. Samsatag, Westfalenpark, Dortmund.

Feuerwerk: Während es am Himmel knallt und prasselt, in gold und neon, und am Boden die überstreckten Nacken knacken und die Stimmbänder vom ganzen Ohhh und Ahhh schon leiern, dudelt im Hintergrund ein fluffiger Popmix oder auch mal eine klassische Sinfonie, räkeln sich Akrobaten, spielen Live-Bands und schimmert der Glaselefant. Feines Teil! Samstag, Maximilianpark, Hamm.

Festiv in allen Coleurs 2: Zurück auf die Straße

Kortland Straßenfest: In Ehrenfeld in Ehrenfeld, da ham die Leute zuviel Geld. Deshalb verlagert sich die Bochumer Szene langsam aber sicher nach Hamme - oder hat dort zumindest ein zweites Standbein aufgebaut. Das neue magische Dreieck (Die Form scheint Stadtpflicht) spinnt sich zwischen Kugelpudel, Trinkhalle und Eden und schmeißt sich nun selbst ein Straßenfest. Mit Live-Musik, Soulpicknick, Trödelmärktchen und Kinderprogramm. Ab 19 Uhr gehts mit Musik in den Kneipen weiter. Samstag (ab 12 Uhr) Ecke Herner Straße/Dorstener Straße, Bochum.

Bochum kulinarisch: Minze knutscht Ingwer, Eierlikör kuschelt mit Creme, Rind vögelt Knödel - hach, was die Köche der Stunde sich nicht alles einfallen lassen, woll? Bei BoKuli präsentieren Bochumer Küchenchefs welche kulinarischen Zaubertricks sie aus ihren Ärmeln schütteln können. Und am Sonntag steigt das größte Frühstück EVER. Mittwoch bis Sonntag, Bongard Boulevard, Bochum.

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Micro!Festival: Gemütlich Bier schlürfen auf den Stufen des Rathauses und experimenteller Weltmusik lauschen, von der man monatelang einen Ohrwurm behält - Und plötzlich ist man mitten drin, in einer fremden Welt. Die kann verzaubert im Stil von Alice sein, faszinierend steampunkig oder aus einer längst vergangenen Zeit - je nachdem, welches Straßentheater gerade die Fäden in der Hand hat. Freitag bis Sonntag, Friedensplatz, Dortmund.

Nette Begegnungen der ersten Art

Afrika Tage: Die reichhaltige und facettenreiche Kultur eines ganzen Kontinents in ein paar Tagen auf einem Stadtfest abfrühstücken zu wollen ist sicher eine Aufgabe von Elefantengröße. Es geht also eher um Einblicke und Filetstücke der Kulturlandschaft Afrikas, dargeboten in Markt, Ausstellung, Tanz, Konzert, Refugee Open-Air Party und Infopoints. Und natürlich Fressständen. Freitag bis Sonntag, Freizeitpark, Düsseldorf.

Für Hier - Literatur trifft Illustration: Der zweite Endspurt im Vierstaffellauf durch sämtliche Kulturregister im Für-Hier-Projekt steht bevor. Diesmal wird ein Buch mit erarbeiteten Texten und dazu erstellten Illustrationen vorgestellt. Es wird gelesen, von Workshoppern, von Svenja Gräfen, von Léon Howahr und von Rainer Holl, es wird gemampft, geschlürft und sicherlich echt fett. Freitag (18 Uhr), Heimatdesign, Dortmund (Ausstellung: Samstag+Sonntag, 14-18 Uhr).

Sommerfest auf Zeche: Am östlichsten Außenposten Bochums, in Gerthe, liegt das Gelände der ehemaligen Zeche Lothringen III. Steinkohle wird hier natürlich schon lang nicht mehr rausgekloppt, brach liegt das Gelände aber auch nicht: In den Ex-Baracken wurde ein vielseitiger, alternativer Wohnraum geschaffen, von der Studi-WG bis zur Familienbutze. Wie es sich so lebt auf dem riesigen grünen Gelände, kann man beim öffentlichen Sommerfest rausfinden. Mit Kinderprogramm, Musik und natürlich Schlemmerei. Samstag (ab 15 Uhr), Wohnprojekt Gerthe, Bochum.

gamescom: "Mutti, die Nerds kommen!", wäre zum Beispiel eine recht dumme Ansage für das gamescon-Wochenende. Denn Videospiele und ihr ganzes Drumherum begeistern längst die breite Masse und locken ein buntes Publikum von A-Z in die Domstadt. Auf der Messe selbst kann gezockt, ausprobiert und getrendsetted werden, nebenbei laufen auch solch illustre Dinge wie e-sports-Rudelgucken. Donnerstag bis Sonntag, Kölnmesse, Köln.

HERstory - HERstage: Feminismus ist nicht nur für Frauen - auch Männer leiden unter dem Patriarchat, das darf man im Jahr 2015 verstehen. Auf diesem Poetryslam geht es aber erstmal um weibliche Perspektiven, vorgetragen mit Inbrunst und Gefühl von Sira Busch, Jules*Cachecoeur, Leila Younes El_Amarie & Faten El-Dabbas sowie Luise Frenzel. Eintritt f-r-e-i! Sonntag (ab 18 Uhr) Westpark, Bochum.

Da, wo die heiße Luft vibriert

Olgas Rock: 10 Gründe pro Olgas Rock haben wir euch schon geliefert, hier sind sie in einem Satz: Völlig kostenlos erhält man hier Eintritt in ein Revolverheld-freies,  zauberhaftes Naherholungsgebiet, in einer unterschätzten Stadt, um gemeinsam mit Freunden die lokale Musikszene zu unterstützen, tolle Bands zu entdecken, verrückte Wortspiele zu reißen und ganz nebenbei eine Revolution anzuzetteln. Bandtipp: The Augustines + Razz. Freitag+Samstag, Olgapark, Oberhausen.

Hallraum: Nicht erst seit gestern steht ein Glaskasten auf dem Worringer Platz, je nach Wetter- und Kulturlage beschlagen hier die Scheiben regelmäßig von kreativem Atem. Ab diesem Wochenende eilen elektronische Soundwellen zuhilfe und pusten die Scheibe wieder frei. Den Anfang macht Stefan Vieweg mit seinem Projekt „Elektrohorror“. Genre: minimalistisch-brutal. Freitag, Glashaus, Düsseldorf.

William Fitzsimmons: Honigwarme Stimme, Rauschebart und Karohemd. Über die Musik braucht man nach diesen Stichworten gar nichts mehr zu sagen, außer vielleicht, dass wir es hier mit einer Premiumvariante des Genres zu tun haben. Sonntag, zakk, Düsseldorf.

gamescom festival: KEINE SORGE: Hier spielt niemand Nintendo-Tunes auf einer selbstgebastelten Elektroorgel. Statdessen hat die Gratis-Musiksause dieser Spielemesse c/o-Pop Niveau. Wir möchten euch besonders den Samstag ans Herz legen, da spielen die 50s-Rock’n’Roll Geschwister Kitty, Daisy & Lewis und die gefühlvollen Sprechsänger von OK KID. Und vorm Freitag warnen, da kommt WDRs-Lieblings Flachpopper, der Andreas Bourani. Freitag bis Sonntag, Innenstadt, Köln.

Tanz kaputt, was Dich kaputt macht

Lovecats: Anfang der glorreichen 80er sangen The Cure über sehnsüchtige Lovecats. Heute tanzen sehnsüchtige Nostalgiker auf den Gräbern der Liebesmuschis und wünschen sich zurück in die glory Zeiten. Auf dieser Fete können sie musikalisch ihre Nostalgie füttern und sich gleichzeitig an die großartigen Indie- und Wave-Hits unserer Zeit gewöhnen. Freitag, Temple Bar, Essen.

Ching Zeng's Big Fat Pussy Cat: Steiler Name, steile Party und schon unsere zweite Katzenreferenz. Zeit für ein: Miau. Hinter der Fete steckt ein versiertes Hip-Hop Netzwerk, das für dicke Hose zwischen entspannten Beats, fetten Raps und heißen Mixen sorgen wird. Freitag, Schickimicki, Düsseldorf.

Beards & Beats: Der moderne Mann von heute braucht weder Bart noch Beats, um ein Mann zu sein. Die moderne Party von heute hingegen zeigt sich gerne mit Bart (das versprüht hippen Esprit und signalisiert musikalische Weisheit) und kleidet sich in Beats (denn die gehn runter wie Öl). Ergo: Hier treffen sich aufgeklärte Menschen zum Indie-Tanz-Manifest. Freitag, Die Trompete, Bochum.

Summer Closing: Sommerzeit, das wissen Partyhengste und Feierstuten, ist Ekstase-Zeit. Da kann es durchaus schon mal vorkommen, dass man 14 Stunden lang durchscheppert und sich die Schühchen blutig tanzt. Von der sengenden Mittagshitze im galanten Außenbereich bis zum Sternenhagel unter der Discokugel. Mit: Ben Anders, Flo Mrzdk, Disha, Jonathan uvm. Samstag (ab 12 Uhr), Plantage Nord + MAD Club, Dortmund.

Tanz am See: Wenn ich nicht im Mad Club seid, seid ihr aufm Sonnendeck - und zwar am Kemnader See. Aber Heveneyseite, ne? Dort laden Dj-Größen wie Phil Fuldner, Tapesh, Kevin Over uvm. zum Tagesrave. Groß, grün, laut, wassernah und totally relentless - so und nicht anders tanzt man am See. Samstag (ab 12 Uhr), Kemnader See, Bochum.

Augen Auf!

Film: Salad Days: Mit dem Untertitel “A Decade of Punk in Washington, DC (1980-90) ist der Fokus dieser Doku auf den Punkt getroffen. Es geht um die frühe Punk-Szene, die sich gegen das Establishment, aber auch gegen andere Subkulturen auflehnte und in bester DIY-Manier Konzerte organisierte, Platten veröffentlichte und Fanzines druckte. Auf dem Bildschirm entfaltet sich dabei ein soziologischer Abriss einer Szene, die die westliche Kultur grundlegend prägte. Freitag, AZ, Mülheim.

Theater: Metropolis: Die Stadt der Zukunft - groß, beängstigend, unsozial. Fritz Langs Vision gilt als wegweisendes Stück spzialkritischer Science Fiction. Hier wird es vom Kölner N.N. Theater als Bühnenfassung inszeniert und entfaltet seine immer noch topaktuelle Brisanz im Bezug auf Themen wie Ausbeutung, Unterdrückung und Überwachung. Freitag+Samstag, Schloss Strünkede, Herne.

Film: blicke.filmfestival des Ruhrgebiets: Besagtes stellt sein Kurzfilmprogramm im Rahmen des endstation.open airs vor und lädt zu einem episodischen Trip durch Genres, Filmformen und Erzählstile. Anker im fließenden Rausch: Das Ruhrgebiet ist und bleibt Thema. Samstag, Bahnhof Langendreer, Bochum.

Film: Rocky Horror Picture Show: Ihr wolltet auch schon immer mal den sweet sexy Transvestite Time Warp-Tanz unter freiem Himmel aufführen? Hach puh, Glück gehabt, ihr Darlings! Denn beim Stadtwerke Sommerkino in Düssburch lassen sie den Kultstreifen über die Leinwand flimmern. Samstag, Landschaftspark, Duisburg.

Ausstellung: Erika Kiffl: 900 Euro investierte Erika Kiffl einst in eine Rolleiflex und fotografierte seit deren Erwerb analog, schwarz-weiß und mit Vorliebe Künstler in ihren Ateliers und Schaffensstätten. Von Beuys, Uecker, Graubner und Goller über Gerhard Richter bis hin zu Ai Weiwei - Kiffl fing sie alle in intimen und kreativen Momenten ein. Ab Freitag, Museum Kunstpalast, Düsseldorf.

Komm raus, komm raus, wo immer du bist!

Schnitzeljagd: Rauf aufs Rad, ab zum Essener Mechtenberg und rein in die sportlich-kulturell-vergnügliche Jagd nach Hinweisen und Schnitzelschätzen. Man radelt zu diversen Stationen und löst Rätsel, navigiert wird man entweder vom guten alten Papierausdruck oder vom guten alten Smartphone. Zu sehen bekommt man alles was schön ist in der Region. Na gut: Fast alles. Sonntag, Hof am Mechtenberg, Essen.

Moderner Marler Fünfkampf: Einfach zu kurios, um es nicht mit aufzunehmen. In den folgend nach Härtegrad sortierten Disziplinen Fußball, Schwimmen, Bogenschießen, Baseball und Tanzen messen sich kampflustige und spaßbereite Sportskanonen bis aufs Blut. Eigentlich fehlt uns diese rythmische Sportgymnastik mit dem Flatterband…. aber gut, man kann ja nich alles haben. Samstag, Freibad Loemühle, Marl.

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