Warum sich der Besuch der Cranger Kirmes lohnt
Sieben gute Gründe
"#Freumichso" ist in diesem Jahr das Motto der Cranger Kirmes. Am Freitag, 7. August, startet das Volksfest in Herne an der Schleuse des Rhein-Herne-Kanals mittlerweile zum 580. Mal. Gründe, sich auf die traditionsreiche Veranstaltung zu freuen, gibt es genug. Sieben davon verraten wir hier. Außerdem: der Lageplan der Kirmes.
1. Familien im Mittelpunkt
Der Besucherandrang auf der Kirmes ist zwar seit Jahren ungebrochen. Mit über vier Millionen Gästen rechnen die Veranstalter auch in diesem Jahr wieder. Aber anders als das Oktoberfest, ist das zweitgrößte Volksfest Deutschlands ausdrücklich auf Familien und Kinder ausgerichtet. "So eine große Familienkirmes gibt es in ganz Deutschland, in ganz Europa nicht", sagte Hernes Oberbürgermeister Horst Schierek. Allein 13 Fahr- und Belustigungsgeschäfte nur für Kinder werden in diesem Jahr vor Ort sein. Die Achterbahn "Tom und Tiger" können die kleinen Besucher in Crange zum ersten Mal ausprobieren.
Besonders für den Familienbummel geeignet ist der Mittwoch, 12. August. Am ersten Schultag nach den Ferien reduzieren die Schausteller ihre Preise. So können die jungen Besucher mit ihren Eltern auch mal eine Runde mehr zum Beispiel auf dem Kettenflieger oder dem Riesenrad drehen. Alle Infos zum Familientag gibt es hier.
2. Hangover, Encounter und mehr: Rekordhalter und Neuheiten
Von den 54 Fahr-, Belustigungs-, Schau- und Laufgeschäften sind sechs in diesem Jahr erstmals auf der Cranger Kirmes. Die Veranstalter bemühen sich stets um Originalität, damit Gäste, die immer wieder zu der riesigen Veranstaltung kommen, Abwechslung erleben.
Neu sind in diesem Jahr:
Die Weltneuheit Hangover: In diesem Fahrgeschäft erleben die Gäste den wohl längsten und schnellsten freien Fall aller reisenden Türme. Dabei sitzen sie in drehenden Gondeln. Wer sich das Ganze lieber nur anschaut, kann auf die Besucherterrasse gehen.
Encounter: Betreiber Karl Häsler beschreibt den Encounter als "eine Schaubude mit neuster Technik und einigen Überraschungen". Die Zuschauer bekommen dort eine Show mit Überraschungen und Erschreckfaktor geboten. Bei YouTube kann man sich einen ersten Eindruck verschaffen.
Big Bamboo: Auf rund 200 Quadratmetern können große und kleine Kirmesbesucher - oder gleich ganze Familien - Südsee-Spaß genießen. "Wasserspiele, Planken, eine Hängebrücke, ein Flugzeug oder sogar ein ausgewachsener Sturm erwartet de 'Urlauber' im Laufgschäft von Robert Hempen", heißt es in einer Pressemitteilung.
Ghost: Der Zwei-Etagen-Geister-Dschungel lebt von Geisterdarstellern. "Je später der Abend, desto böser werden die Gesiter", erklärt Kirmesarchitektin Sabine Marek. Horror gebe es dort laut der Schaustellerfamilie Burghard nicht, aber eine Kombination aus Glas-Labyrinth und Geister-Irrgarten zum Lachen und Gruseln.
Roue Parisienne: "Beim Riesenrad gab es in diesem Jahr einen Wechsel", sagt Sabine Marek. Das Roue Parisienne bietet offene und geschlossene Gondeln.
Tom der Tiger: Die Achterbahn vor allem für kleine Gäste gilt es zu durchfahren. 138 Meter Dschungel erwarten die Besucher auf zwei Etagen. Ab zwei Jahren können Kinder in Begleitung hinein, ab sechs Jahren auch alleine. Aber Erwachsene ohne Kinder dürfen mit der Bahn fahren.
Das zweitgrößte Volksfest Europas muss sich hin und wieder dem Vergleich mit dem größten Volksfest stellen. Und das tun die Veranstalter der Cranger Kirmes. Auf die Oktoberfest-Werbung, die mit der größten Affenschaukel "Konga" und der größten mobilen Geisterbahn "Daemonium" Besucher locken möchte, reagieren sie mit einem müden Lächeln. "Die kommen beide auch zu uns und sind dann danach in München", sagt Sabine Marek.
Auch der Voodoo Jumper, den wir letztes Jahr gestestet hatten, ist wieder dabei.
3. Crange hat Flair - man fühlt sich zu Hause
"Die Kirmes ist hier bei uns im Herzen der Menschen", freut sich Oberbürgermeister Horst Schiereck darüber, dass die Anwohner und die Leute aus der Region die Veranstaltung so lieben. Für sie sei das jedes Jahr eine ganz besondere Veranstaltung. Und deswegen öffnen viele Anwohner während der Kirmestage auch ihre Gärten und laden zum Feiern ein.
Typisch für das Ruhrgebiet ist auch die laut Albert Ritter, Präsident Deutscher Schaustellerbund, "entspannte Atmosphäre" unter den Schaustellern. Und die fühlen sich wohl. "Wir Schausteller wissen, wo wir sind: mitten im Ruhrgebiet", sagt Ritter. Der Präsident vom Bundesverband deutscher Schausteller und Markkaufleute, Hans-Peter Arens, setzt noch einen drauf: "Crange ist ein besonderer Ort, weil man sich hier zu Hause fühlt."
Viele Schausteller kommen auf dem Ruhrgebiet, viele Gäste ebenfalls. Und wer von weiter her kommt, wird auf Crange erleben, wie sich das Ruhrgebiet anfühlt, sagt Horst Schiereck.
4. Volkstümliche Preise
Weil die Kirmes sich dem Geiste des Ruhrgebiets verschreibt, legen die Veranstalter Wert auf moderate Preise. "Hier musste noch nie jemand Angst vor zu hohen Preisen haben", so Albert Ritter. Das gehöre sich im Pott einfach so. Und auch hier wird wieder der Vergleich mit dem Oktoberfest angestellt. Diana Traber, Festwirtin der Bayern-Festhalle: "Bei uns kostet die Maß Bier 9,60 Euro - weniger als in München."
Die Preise für die Fahrgeschäfte bewegen sich laut der Veranstalter in der Regel zwischen 2,50 Euro und 5 Euro. Eine Ausnahme ist die Bungee-Kugel "Hot Shot", in der jeweils zwei Fahrgäste in einer großen Kugel an zwei Seilen hängend in die Luft geschleudert werden. Der Adrenalinkick kostet 15 Euro pro Person.
5. Jeden Tag ein neues Highlight
Am Freitag wird die Cranger Kirmes eröffnet, doch schon einen Tag früher, also am Donnerstag, findet der Pferdemarkt auf Gut Steinhausen statt, an der Wiedehopfstraße 200, nur einen Steinwurf vom Festgelände entfernt. Mit dem Pferdemarkt mit Reitvorführungen, Tombola und Bauernmarkt wird traditionell an die Wurzeln der Kirmes erinnert.
Jeden Tag ist auf der Kirmes dann etwas anderes los. Höhepunkte sind das Eröffnungsfeuerwerk am Freitagabend ab 22.30 Uhr, der Festumzug mit 100 Gruppen am Samstag, der Familientag am Mittwoch und das Abschlussfeuerwerk am Sonntag, 16. August.
Das gesamte Programm findet sich hier.
6. Promis on Tour
Unter den Millionen Besuchern, die von überall her zur Cranger Kirmes kommen, sind auch Prominente. Allen voran will Hernes Oberbürgermeister Horst Schierck sogar täglich auf das Volksfest gehen. "Jeden Tag auf der Kirmes zu sein, ist für mich selbstverständlich. Ich wünsche mir aber, dass ich auch dazu komme, einmal privat darüber zu gehen", sagt er.
Bei der Eröffnung am Freitag wird Horst Schierck auch von NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) unterstützt. "Die Cranger Kirmes - da bin ich dabei, das ist prima. Das sehen alle Ruhris so", so der Minister. Er habe sich den 7. August rot im Kalender markiert. Und auch Jürgen Drews ist da.
Beim "Schlagerherz", dem Musikfest in der Bayern-Festhalle am Mittwoch, 12. August, wird Christian Anders zu Gast sein. Für seine Hits wie "Ruby", "Gespensterstadt" oder "Geh nicht vorbei" ist er bekannt. Eigentlich sollte Michael Wendler kommen, aber der hatte sich bei RTL-Dreharbeiten schwer verletzt und musste alle für den August geplanten Auftritte absagen.
7. Individuelle Erlebnisse wie ein Picknick im Riesenrad
2014 hatten Kirmesfans in Crange zum ersten Mal die Möglichkeit, spezielle Veranstaltungen zu buchen. Für dieses Jahr habe man das Angebot ausgebaut, weil es so gut angekommen sei, freut sich Holger Wennrich, Geschäftsführer der Stadtmarketing Herne GmbH.
Angeboten werden unter anderem: kulinarische Rundgänge, Kirmesführungen für Kinder, Picknick im Riesenrad, ein Spirituosenseminar oder eine Feuerwerksführung. Gruppen können sogar eigene Termine vereinbaren. Aber Achtung! Einige Veranstaltungen sind schon ausgebucht. Hier geht es zum Programm der Crange-Erlebnisse.
Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags 13 bis 0 Uhr, freitags und samstags 13 bis 2 Uhr, sonntags 11 bis 0 Uhr.
Der Kirmesplatz befindet sich in Herne-Crange zwischen der Dorstener Straße und der Schleuse am Rhein-Herne-Kanal.