Ein Tanzabend der Gegensätze

Ruhrfestspiele

Mit stehenden Ovationen hat das Publikum der Ruhrfestspiele das Aterballetto am Samstag gefeiert: Die Kompanie der freien Tanztheater-Szene Italiens präsentierte die beiden Choreografien "Lego" und "Antitesi" im Großen Haus des Festpielhauses in Recklinghausen.

RECKLINGHAUSEN

28.05.2017, 12:57 Uhr / Lesedauer: 1 min
Ensembleszene aus der dynamischen Choreografie „Antitesi“ von Andonis Foniadakis.

Ensembleszene aus der dynamischen Choreografie „Antitesi“ von Andonis Foniadakis.

Mit einem poetisch-anmutenden Tanz weißer Punkte auf der Leinwand, die sich zu Stadtansichten zusammensetzen, beginnt die Choreografie "Lego" von Giuseppe Spota, die den zweiteiligen Tanzabend eröffnete. Ein riesiger weißer Würfel schwebt auf der Projektionsfläche nach unten und eine Tänzerin schiebt, kippt ihn, beginnt mit ihm zu spielen - wie mit den bekannten Bauklötzchen für Kinder. Am Ende ist es ein Paar, das einen roten Würfel auf der Leinwand zum Verschwinden bringt.

Wunderbare Verbindung von Tanzbewegungen und Videoprojektionen

In dieser tollen Choreografie gehen die fließend-dynamischen Bewegungen eine wunderbare Verbindung mit den Videoprojektionen vom OOOPStudio ein. Aus kleinen Bausteinen setzt sich das Leben zusammen und das zeigen die 17 Tänzer und Tänzerinnen, sinnlich in schöne Rottöne gekleidet.

Auf der Bühne von Spota, der 2011 mit dem deutschen Theaterpreis "Faust" ausgezeichnet wurde, passiert vieles gleichzeitig: energievolle Szenen aus originellen Bewegungsmustern mit Solisten, Paaren, Gruppen und dem gesamten Ensemble. Bei einem Pas de deux ist das Kostüm der Tänzerin mit elastischen Bändern bestückt, die als Haltegriffe dem Tänzer dienen und ungewöhnliche Hebefiguren zulassen.

"Antitesi"

Wesentlich düsterer ist "Antitesi" des griechischen Choreografen Andonis Foniadakis ausgefallen. Es ist ein Spiel mit Gegensätzen, das von der Schönheit vergangener Zeiten und der Zerrissenheit der Gegenwart erzählt. Zu einem Wechsel aus barocken und atonalen Klängen von heute wirbeln die Tänzer furios über die Bühne - golden beleuchtet zur alten Musik, in hartem Licht zu den neueren Tönen.

 

Termine: 28./29.5.; Tel. (02361) 9 21 80.