Adriano Ciallellas HSC-Intermezzo nach 3 Monaten beendet: „Es hat nicht gepasst“

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Adriano Ciallellas HSC-Intermezzo nach 3 Monaten beendet: „Es hat nicht gepasst“

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Er wolle „kein böses Blut“ - das war Adriano Ciallella nach seiner Trennung vom Holzwickeder SC ganz wichtig zu betonen. Seine Zeit beim Oberligisten hatte er sich aber anders vorgestellt.

Holzwickede

, 24.03.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nur knapp drei Monate nachdem Adriano Ciallella beim Holzwickeder SC als Co-Trainer der ersten Mannschaft anheuerte, gab der Fußball-Oberligist die Trennung bekannt. Ciallella musste Anfang vergangener Woche wie auch Cheftrainer Marc Woller und Co-Kollege Daniel Frieg das Feld räumen. Im Gespräch mit der Sportredaktion spricht der Übungsleiter über seine Zeit beim HSC, den ausbleibenden Erfolg als Hauptgrund für die schnelle Freistellung und seine Beziehung zu Benjamin Hartlieb.

Per Telefonat habe man Adriano Ciallella über seine Freistellung informiert. „Es gibt kein böses Blut. Karl Lösbrock (Mitglied der Sportlichen Leitung des Holzwickeder SC, Anm. d. Red.) ist ein feiner Kerl. Auf ihn lasse ich nichts kommen. Alles was wir besprochen haben, wurde eingehalten. Es war eine saubere Trennung“, sagt Ciallella.

Adriano Ciallella hätte gerne in Holzwickede weitergearbeitet

Mit dem neuen Sportdirektor Benjamin Hartlieb habe es in den Wochen und Monaten, in denen Ciallella Co-Trainer war, jedoch so gut wie keinen Kontakt gegeben: „Wir haben nur einmal miteinander gesprochen. Das war am Spieltag gegen den ASC 09 Dortmund. Wir haben einfach keinen Draht zueinander gefunden. Es hat nicht gepasst. So ist das manchmal.“

Auch wenn die Trennung vom gesamten Trainerteam für Ciallella aufgrund des ausbleibenden Erfolgs absehbar war - enttäuscht ist er darüber allemal. „Natürlich. Jede Trennung tut weh. Ich bereue es auch nicht, nach Holzwickede gekommen zu sein. Ich hätte hier gerne weitergearbeitet. Aber dann müssen auch alle da sein. Viele Spieler haben gefehlt. Und als Trainer wirst du nun mal an Punkten gemessen.“

„Gegner haben uns gnadenlos bestraft“

Anspruch und Wirklichkeit, so sagt es der Trainer, seien bei einigen Spielern zu weit auseinander. „Viele haben sich aber danach noch bei mir gemeldet und sich - auch wenn es nur eine kurze Zeit war - für den Input bedankt. Mir war immer wichtig, dass bei den Spielern etwas hängenbleibt und dass man sauber auseinandergeht.“

Schon bei seinem ersten Interview mit der Sportredaktion sagte Ciallella im Januar: „Man unterschreibt mit einem Vertrag gleichzeitig seine Kündigung.“ Ob man bleibt oder gehen muss, hänge von vielen Faktoren ab: etwa Leistung, Krankheiten oder Verletzungen. Ciallella: „Das hat uns alles getroffen. So fehlten uns die Basics und das wurde von den Gegnern zuletzt gnadenlos bestraft. Deshalb kann es manchmal im Fußball ganz schnell gehen.“

Kein „Feuerwehrmann“, aber bereit für ein neues Projekt 2022/23

Der 45-jährige plant nun, eine kleine Auszeit einzulegen und dann bestenfalls im Juli bei einem neuen Verein von vorne anzufangen. Als Feuerwehrmann in dieser Saison nochmal irgendwo in den Abstiegskampf eingreifen, will er nicht. „So ein Projekt werde ich in dieser Saison nicht mehr angehen. Ich möchte bei einer Mannschaft von Anfang an meine Ideen einbringen. Dafür braucht man Zeit“, sagt er. Erste Gespräche mit Vereinen habe er bereits geführt und manchem Regionalliga- oder Oberligapartien wohnte Ciallella zuletzt auch schon wieder bei.

Aus seiner Zeit in Holzwickede nimmt Adriano Ciallella aber noch etwas ganz Entscheidendes mit: „Mit Marc (Woller, Anm. d. Red.) und Friego (Daniel Frieg, Anm. d. Red.) bleibe ich auf jeden Fall in Kontakt. Es ist eine kleine Freundschaft entstanden. Ich kann nichts Negatives sagen. Es war immer sehr professionell mit den beiden.“