Dominik Buchwalds Aufstieg über drei Ligen in vier Tagen: „Ich hätte jedes andere Angebot abgelehnt“

© Sebastian Reith

Dominik Buchwalds Aufstieg über drei Ligen in vier Tagen: „Ich hätte jedes andere Angebot abgelehnt“

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Einen solchen Sprung kann man mal machen: Dominik Buchwald klettert vom Cheftrainer-Posten in der Bezirksliga ins Co-Traineramt in der Oberliga. Der Kontakt zum HSC besteht aber schon durchaus länger.

Holzwickede

, 18.03.2022, 09:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

So schnell kann es gehen. Anfang März saß er noch in leitender Funktion auf der Bank beim Fußball-Bezirksligisten VfL Schwerte. Nachdem am 10. März nach einem 0:1 gegen Körne seine Entlassung beim abstiegsbedrohten VfL öffentlich wurde, dauerte es nicht lange, bis der 41-Jährige einen neuen Job gefunden hat. Er heuert gleich drei Ligen höher an und übernimmt beim ebenfalls abstiegsbedrohten Oberligisten aus Holzwickede den kurzfristig freigewordenen Posten des Co-Trainers.

Im Fußball sei ja bekanntlich alles möglich, sagt Buchwald, aber mit dieser Entwicklung habe er tatsächlich überhaupt nicht gerechnet. „Der Fußball“, sagt er, „ist manchmal verrückt, wie in diesem Fall.“

Dominik Buchwald war einst Spieler unter Benjamin Hartlieb

Auf den ersten Blick mag es eine ungewöhnliche Maßnahme des Holzwickeder SC sein, auf einen gerade erst bei einem Verein entlassenen Trainer zu setzen. Auf den zweiten Blick ergibt die Verpflichtung Buchwalds aber durchaus Sinn. Er ist beim HSC kein Unbekannter, seine gute Beziehung zu Sportdirektor Benjamin Hartlieb, der die Mannschaft interimsweise hauptverantwortlich übernimmt, hat bei der Verpflichtung eine gewichtete Rolle gespielt. Buchwald war beim VfL einst selbst Spieler unter Hartlieb.

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„Benni und ich sind uns immer mal wieder über den Weg gelaufen. Wir haben auch zuletzt immer mal wieder telefoniert und uns ausgetauscht. Dabei ging es aber nie um ein konkretes Anliegen“, sagt Buchwald. Doch nachdem Marc Woller und seine beiden Co-Trainer Daniel Frieg und Adriano Ciallella am Montagabend von ihren Aufgaben als HSC-Trainer entbunden worden sind, sei alles ganz schnell gegangen. Buchwald: „Konkret wurde es am Montag.“

Vertrag bis zum 30. Juni - alles weitere „wäre zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll“

Der Sport- und Mathelehrer des Dortmunder Leibniz-Gymnasiums, der bereits in den Nachwuchsleistungszentren von Borussia Dortmund und des VfL Bochum gearbeitet hat, erhält beim HSC einen Vertrag bis zum 30. Juni. Sein bisheriger Co-Trainer Haris Aletic ist nicht länger an seiner Seite. „Das haben wir nie thematisiert. Benni hat seine Ideen, er kann es auch besser einschätzen und wird das Richtige in dieser Situation tun“, ist Buchwald der festen Überzeugung.

Bilden vorerst das neue HSC-Trainer-Dreigestirn: (v.l.) Co-Trainer Dominik Buchwald, Interimscoach und Sportdirektor Benjamin Hartlieb (M.) und Torwarttrainer Stefan Sablonski. Am Dienstag leiteten sie die erste Einheit.

Bilden vorerst das neue HSC-Trainer-Dreigestirn: (v.l.) Co-Trainer Dominik Buchwald, Interimscoach und Sportdirektor Benjamin Hartlieb (M.) und Torwarttrainer Stefan Sablonski. Am Dienstag leiteten sie die erste Einheit. © Holzwickeder SC

Über den 30. Juni hinaus denkt Buchwald derzeit noch nicht nach. Es gehe ausschließlich um die aktuelle Situation. Buchwald: „Über langfristige Verträge zu sprechen, wäre für mich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sinnvoll.“

„Von meiner Denke bin ich sowieso Cheftrainer.“
Dominik Buchwald

Auch wenn es für Buchwald nun drei Ligen höher geht - die Chefrolle hat er nun nicht mehr inne. Für den Pädagogen ist das aber kein größeres Problem, war er in der Vergangenheit schließlich selbst lange Co-Trainer. „Was das angeht, bin ich total loyal. Und von meiner Denke bin ich sowieso Cheftrainer“, sagt er. Das werde sich auch nun nicht ändern.

Dass er nur wenige Tage nach seiner Entlassung beim VfL Schwerte schon wieder einen neuen Trainerjob hat, war für den Dortmunder Buchwald nicht selbstverständlich. Auch über eine fußballerische Pause habe er nachgedacht. „Ich hätte jedes andere Angebot abgelehnt. Doch mit Benni und auch Stefan (Sablowski, Torwarttrainer des HSC) ist es eine Konstellation, auf die ich richtig Lust habe. Wir kennen uns gut. Da ist das Feuer bei mir schnell entbrannt“, sagt Buchwald.

Und weiter: „Deshalb geht es auch nicht um die eigenen Befindlichkeiten, ob ich Co- oder Cheftrainer bin. Ich will der Mannschaft in der jetzigen Situation helfen.“ Und im besten Fall den Abstieg in die Westfalenliga vermeiden.

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