Holzwickedes neuer Co-Trainer Adriano Ciallella: „Man unterschreibt gleichzeitig seine Kündigung“

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Holzwickedes neuer Co-Trainer Adriano Ciallella: „Man unterschreibt gleichzeitig seine Kündigung“

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Der neue Co-Trainer des Holzwickeder SC sieht durch die vielen Neuzugänge im Kader einen deutlichen Qualitäts-Schub. Gemeinsam soll der Klassenerhalt eingetütet werden. Doch die Zukunft ist ungewiss.

Holzwickede

, 25.01.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Intern war er schon seit einigen Wochen am Start, ein offizielles Amt bekleidet Adriano Ciallella aber erst seit der vergangenen Woche beim Holzwickeder SC. Da hat ihn der Fußball-Oberligist vorgestellt - als Dritten im Trainerbunde. Ciallella verstärkt das Team von Marc Woller und Daniel Frieg. Warum ein zweiter Co-Trainer wichtig ist, welche Rolle er im Team einnehmen will und wie er über die Neuzugänge und seine Zukunft denkt, hat der 45-Jährige im Gespräch mit der Sportredaktion erzählt.

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Schon im Sommer habe es erste Kontakte zwischen Woller und Ciallella gegeben. „Wir kennen uns schon etwas länger. Irgendwann hat mich Marc gefragt, ob ich nicht mal zum Training kommen möchte. Das war im Oktober des vergangenen Jahres“, sagt Ciallella. Zum Saisonstart hatte es noch nicht geklappt mit einem Engagement in Holzwickede. „Ich musste erstmal schauen, ob ich das beruflich unter einen Hut kriege. Damals hat sich Marc dann für ‚Friego‘ entschieden. Trotzdem ist der Kontakt danach noch enger geworden“, so Ciallella.

Adriano Ciallella: „Dieser Haufen hat eine Menge Potenzial“

Der HSC besitzt nun also gleich drei Trainer. „So kann man viel spezifischer trainieren, jeder kann sich um verschiedene Bereiche kümmern und sich durch kleinere Trainingsgruppen viel intensiver mit den Jungs befassen“, stellt Ciallella gleich die Vorteile eines Trainer-Dreigestirns heraus.

Der ehemalige Holzwickeder Spieler Fabian Jenusch, der den Verein nach einem halben Jahr in Richtung SpVg Hagen 11 verlassen hat, äußerte erst vor Kurzem im Interview, der HSC-Kader sei in dieser Saison ein zusammengewürfelter Haufen. „Ja, da hat er recht“, sagt Ciallella. „Aber dieser Haufen hat auch eine Menge Potenzial. Viele sind jetzt im Winter gegangen, viele sind dazugekommen. Dazu kommt Gödde aus einer längeren Verletzung zurück und auch Leon Gensicke fiel ja lange aus. Wenn ich mir den Kader mit den Neuzugängen und dem bestehenden Personal ansehe, hat der für die Oberliga schon ein richtig hohes Niveau“, ist Ciallella der festen Überzeugung.

HSC-Spielern soll nicht dasselbe Schicksal ereilen wie dem neuen Co-Trainer

Dass es dem HSC noch irgendwie gelingt, die Abstiegsrunde zu vermeiden, glaubt Ciallella aber auch nicht. „Mit der Aufstiegsrunde werden wir wohl nichts zu tun haben. Aber wir müssen jetzt gut aus der Winterpause kommen und fünf Teams hinter uns lassen“, kennt Ciallella die Rechnung.

In seiner aktiven Zeit galt Ciallalla, dessen Eltern in den 70ern als italienische Gastarbeiter nach Deutschland kamen, als großes Talent. Als junger Spieler erzielte er für den damaligen Landesligisten Ahlener SG in einer Saison 28 Tore. Ihm winkte ein Profivertrag - damals bei LR Ahlen und Preußen Münster, „aber ich hatte andere Flausen im Kopf, hab das Training nicht so ernst genommen“, sagt Ciallella mit einem Lachen. Solche Flausen will er bei seinen Spielern erst gar nicht zulassen: „Ich glaube, aufgrund meiner Vergangenheit kann ich das gut verkaufen und den Spielern eine bessere Haltung mitgeben.“

Ob sich Ciallella, der bereits die Co-Trainer-Stationen RW Oberhausen und Hammer SpVg in seiner Visitenkarte stehen hat, ein Engagement über den Sommer hinaus beim HSC vorstellen kann, ließ er zunächst offen: „Wir müssen sehen, wo der Weg hinführt. Man unterschreibt mit einem Vertrag ja auch gleichzeitig seine Kündigung. Wir müssen Siege holen, die Klasse halten und schnell mit den Sportlichen Leitern die Weichen für die nächste Saison stellen.“ Gelingen diese ambitionierten Ziele, ist ein Verbleib Ciallellas über die Saison hinaus durchaus vorstellbar.