
Die Organisatoren des Willkommensfestes hoffen, dass sich noch weitere Ehrenamtliche melden. Annette Goebel (l.), Dirk Berger (3.v.l.) und ihre Mitstreiter möchten den Gästen die Möglichkeit bieten, neue Kontakte zu knüpfen. © AK Generationen
Willkommens-Fest nicht nur für Geflüchtete aus der Ukraine in Lünen
Ehrenamtliche Helfer gesucht
Es soll ein ungezwungener Nachmittag werden, bei dem nicht nur Geflüchtete aus der Ukraine neue Kontakte knüpfen. Am 26. Juni gibt es ein Fest auf dem Gelände der Stadt-Insel In der Geist.
Eigentlich war für diesen Sommer ein Begegungsfest der Generationen geplant. Doch dann griff Russland die Ukraine an. Seit diesem 24. Februar ist vieles anders. Auch die Pläne der Arbeitsgemeinschaft Generationen in Lünen änderten sich. Schnell war man sich einig, dass man die geplante Generationen-Begegnung auf das kommende Jahr 2023 verschieben sollte.
Gleichzeitig kam aber auch die Idee auf, was man denn für die Menschen tun könnte, die vor den russischen Angriffen aus ihrer Heimat Ukraine nach Lünen geflüchtet sind. Und so entstand der Plan, ein Willkommens-Fest (nicht nur) für ukrainische Flüchtlinge zu veranstalten. „Da passt das Motto einer Begegnung von Jung und Alt auch,“ so Annette Goebel, Koordinatorin für Altenarbeit der Stadt Lünen. Und dazu kommen auch Begegnungen von Geflüchteten und Lünern.

Annette Goebel freut sich auf ein Willkommens-Fest (nicht nur) für ukrainische Flüchtlinge am 26. Juni. © Grafik Martin Klose
Dass die Stadt-Insel, das Haus der evangelischen Jugend In der Geist, mit ihrem Außengelände der passende Ort für dieses „Fest für Freunde und solche, die es werden wollen“ ist, war schnell klar. „Die Wohnungsgesellschaft Vivawest stellt gerade viele Wohnungen In der Geist für ukrainische Familien zur Verfügung“, so Dirk Berger von der evangelischen Jugend.
Vor allem Frauen und Kinder und Jugendliche haben in Lünen eine Heimat auf Zeit gefunden. „Aber auch der Anteil älterer Menschen, die aus der Ukraine zu uns kommen, nimmt zu“, so Annette Goebel. Also werde die Idee einer Begegnung der Generationen auch mit diesem Fest verwirklicht.
Niederschwelliges Angebot
Klar ist: Dieses Fest am Sonntag, 26. Juni, von 14 bis 18 Uhr an der Stadt-Insel, Friedrichstr. 65b, soll bewusst ein niederschwelliges Angebot sein. Denn die Sprachbarriere soll möglichst überwunden werden. Es wird also keine Reden geben und auch keine kulturellen Programmpunkte. Dafür bauen Ehrenamtliche großformatige Spielgeräte auf wie „Vier gewinnt“ oder „Riesenschach“, die man ohne große Erklärungen nutzen kann.
Außerdem werden Waffeln, Bratwürstchen und Getränke zum Preis von je einem Euro angeboten. Für den Aufbau und die Betreuung der Stände brauchen die Organisatoren noch dringend ehrenamtliche Helfer. Aber auch Menschen, die dolmetschen können, werden gebraucht. „Wir haben zwei Leute, die dolmetschen können, aber ein paar mehr wären schön“, so Dirk Berger. Wer am 26. Juni helfen will, kann sich per Mail oder telefonisch bei der Stadt-Insel, Tel. (02306) 92 70 78, Mail: jugendbuero@evangelische-jugend-luenen.de, melden.
Ins Gespräch kommen
Das wichtigste Ziel des Festes sei es, so Berger, dass die Menschen miteinander und mit neuen Bekannten ins Gespräch kommen. Dafür wird es verschiedene Möglichkeiten geben, sich zu setzen und zu sprechen. Zur Begrüßung wird es einen alkoholfreien Cocktail geben.
„Sich kennenlernen, Fragen stellen, neue Kontakte finden“, so sieht auch Annette Goebel das Ziel des Nachmittags. Bewusst wird es nur einen Informationsstand geben. Das Team der Lüner Verbraucherberatung ist zu Gast, das auch schon 2015/16 bei der letzten Flüchtlingswelle viele Erfahrungen gesammelt hat, welche Probleme und Fragen die Geflüchteten beschäftigt.
Jugendbereich der Stadt-Insel
Einladungen zu dem Willkommens-Fest sind in allen Lüner Stadtteilen verteilt worden - oft direkt in die Briefkästen. „Wir haben keinen großen Text genommen, und ich denke, die meisten Geflüchteten können die Wörter auch schnell googeln,“ so Berger. Er würde sich freuen, wenn künftig auch Jugendliche den Jugendbereich der Stadt-Insel nutzen und so schnell integriert werden. Bei der Gruppe der „Inselhüpfer“, die sich montags mit Stadt-Insel-Mitarbeiterin Ester van Hal treffen, seien auch schon Mütter aus der Ukraine mit ihren Kindern dabei.
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
