Wollen direkt vor Ort den Menschen helfen: Dr. Kerstin Lüdke (Netzwerk Frau), Dirk Hartmann (Pro Lünen) und Madeleine Zippro (Netzwerk Frau, v.l.). Gemeinsam stemmen sie finanzielle Hilfe für ukrainische Flüchtlinge und die Tafel.

© Beate Rottgardt

Lüner Netzwerke: Hilfe für ukrainische Flüchtlinge und die Tafel

rnGroße Spendenbereitschaft

Das ging schnell - die beiden Lüner Initiativen Netzwerk Frau und Pro Lünen wollten beide vor Ort etwas für ukrainische Flüchtlinge tun. Jetzt gibt es außerdem eine Spende für die Tafel.

Lünen

, 19.03.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Kräfte bündeln für den guten Zweck - zum ersten (aber wohl nicht zum letzten) Mal arbeiten die beiden engagierten Initiativen Netzwerk Frau und Pro Lünen zusammen. In kurzer Zeit haben die Mitglieder beider Netzwerke die stolze Summe von 10.000 Euro zusammengebracht.

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„Wir wollten unbedingt etwas regionales unterstützen, und die Spendenbereitschaft war riesig“, freut sich Dr. Kerstin Lüdke, 2. Vorsitzende des Netzwerks Frau. Auf dem Netzwerktreffen im März gab es viel positive Resonanz für die Idee, Geflüchtete aus der Ukraine, die in Lünen untergebracht sind, zu unterstützen. „Wir haben zu Spenden aufgerufen, und es war unglaublich, wie viele Frauen sich beteiligt haben“, so die 1. Vorsitzende Madeleine Zippro.

Über Astrid Herbers, die sowohl im Netzwerk Frau als auch bei Pro Lünen im Vorstand mitarbeitet, kam der Kontakt zu Pro Lünen zustande. Auch dort wollte man etwas für die Menschen tun, die vor dem Krieg in ihrem Heimatland Ukraine zu uns geflüchtet sind. „Mitglieder wie der Bauverein, die Wohnungsbaugenossenschaft oder Stolzenhoff tun schon viel für die Flüchtlinge, stellen Räumlichkeiten zur Verfügung oder organisieren Hilfstransporte. Aber wir wollen auch als Pro Lünen etwas tun“, so Dirk Hartmann, 2. Vorsitzender.

Gemeinsames Projekt

Auch Pro Lünen war es wichtig, sich vor Ort zu engagieren: „Wir hatten zunächst überlegt, Hotelzimmer als Quartiere zu buchen. Doch dann gab der Vorstand grünes Licht für das gemeinsame Projekt mit dem Netzwerk Frau. Und ich denke, wir werden in Zukunft sicher noch mehr machen.“

Die Rollläden sind geschlossen. Die „Außerklinische Intensivpflege" des Deutschen Roten Kreuzes in Alstedde wird derzeit nicht genutzt. Hier sollen ukrainische Geflüchtete ein neues Domizil finden.

Die Rollläden sind geschlossen. Die „Außerklinische Intensivpflege" des Deutschen Roten Kreuzes in Alstedde wird derzeit nicht genutzt. Hier sollen ukrainische Geflüchtete ein neues Domizil finden. © Voß

Kerstin Lüdke nahm Kontakt mit der Stadt Lünen und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) auf. „Wir wollten etwas finanzieren, das über die Grundsicherung hinaus geht“, so die 2. Vorsitzende. Beate Lötschert von der Stadt Lünen und Daniel Wilms vom DRK entschieden, dass das DRK der Stadt Räume in Alstedde zur Verfügung stellen wird. Am Kornfeld war vorher eine Beatmungs-WG. „Die Räume stehen leer und werden jetzt für ukrainische Geflüchtete vorbereitet“, so Kerstin Lüdke. Mit den beiden Initiativen beschlossen Stadt und DRK, dass in jedes Zimmer eine Pantry-Küche eingebaut wird.

„Damit die Familien selbst kochen können. Denn das ist auch ein Stück Normalität, das die Geflüchteten dringend brauchen, und so haben sie auch ein bisschen mehr Privatsphäre in der Familie als bei einer Gemeinschaftsküche“, so die 1. Vorsitzende. Da von dem Geld noch etwas übrigbleibt, können noch weitere Anschaffungen getätigt werden.

100 Menschen aus der Ukraine geholt

Die Hilfsbereitschaft der Menschen beeindruckt die Mitglieder der beiden Initiativen. „Die Nachbarin einer Netzwerk-Kollegin, die selbst aus der Ukraine stammt, war jetzt mit einem Bus, der ihr zur Verfügung gestellt wurde, in ihrem Heimatland und brachte 100 Menschen mit zurück“, berichtet Kerstin Lüdke. Bewusst sind es Menschen, die in Deutschland keine Anlaufstelle wie Verwandte und Freunde haben. Auch diesen Geflüchteten wolle man helfen.

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„Außerdem soll unter dem aktuellen Bedarf der normale Sozialbetrieb nicht leiden“, sagt Hartmann. Und da auch die Unnaer Tafel derzeit finanziell alles andere als auf Rosen gebettet ist, entschieden Netzwerk Frau und Pro Lünen, dass neben 7500 Euro für die Unterstützung der neuen Flüchtlings-Unterkunft 2500 Euro von der Spendensumme an die Tafel gehen.

Hohe Spritpreise

Das Geld wird jetzt überwiesen, damit die Pantry-Küchen schnellstmöglich eingebaut werden. Und auch die Tafel bekommt das Geld schnell. Bei den derzeitigen Spritpreisen kann die Tafel die Spende sicher gut gebrauchen. Denn die Fahrzeuge, die Lebensmittel von den Geschäften abholen und dann zu den Ausgabestellen im Kreis Unna fahren, müssen schließlich regelmäßig betankt werden.

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