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Freibad Cappenberger See bremst Badegäste weiter aus wegen Corona
Schwimmen
Sommer, Sonne, Freibad. Dieser Dreiklang funktioniert in Lünen nur mit angezogener Handbremse. Andernorts haben Bäder die Regeln gelockert. Der Cappenberger See bislang kaum. Mit Folgen.
Die Nachbarn machen es anders, wenn es um ihre Freibäder geht. Im Werner Solebad herrscht wieder weitgehend Normalbetrieb. Alle Bereiche sind geöffnet: vom Planschbecken bis zur Sole. Frühschwimmer können um 6 Uhr starten, und es gibt wieder ein Kursprogramm. Allerdings gibt es eine Obergrenze: 100 Menschen gleichzeitig im Solebereich und 350 im Familienbad.
Im Selmer Bürgerfreibad steht schon seit Mitte Juni wieder das gesamte Bad die Besucherinnen und Besuchern zur Verfügung: inklusive Rutsche. 780 Menschen gleichzeitig sind willkommen: mehr als zweieinhalb mal so viele wie im größeren Lüner Freibad Cappenberger See. Eine vorherige Online-Anmeldung ist nicht nötig. Die Besuchsdauer ist auch nicht auf einige Stunden begrenzt wie in Lünen. Wer will, kann einen ganzen Tag bleiben - genauso wie auch im Naturbad Olfen.
Bädergesellschaft Lünen wartet erst einmal ab
Könnte da Lünen nicht endlich nachziehen? Jasmin Teuteberg, Sprecherin der Bädergesellschaft, macht da wenig Hoffnung. „So lange seitens der Landesregierung keine weiteren Lockerungen verkündet werden, werden wir an den aktuellen Maßnahmen festhalten.“ Die Corona-Verordnungen aus Düsseldorf sind bindend - aber nicht nur in Lünen, sondern auch in den Nachbarstädten. Lünen legt sie nur strenger aus.
Am Freitag (31. 7.) , dem bislang heißesten Tag des Jahres, war das Freibad voll. Das heißt: dreimal am Tag (zwischen 8 und 11 Uhr, 12 und 15 Uhr und 16 bis 19 Uhr) waren 300 Menschen im Bad für jeweils drei Stunden. Mehr geht nicht. In Lünen. Das macht sich bemerkbar bei den Besucherzahlen.
Durchschnittlich 33 Badegäste am Tag
In den ersten 30 Tagen (vom Starttag 26. Juni bis zum 29. Juli) hatte der Cappenberger See insgesamt 1004 Gäste: durchschnittlich 33 Schwimmerinnen und Schwimmer am Tag. Die wenigen Gäste dürfen allerdings im 50 mal 21 Meter großen Sportbecken nicht schwimmen wie und wo sie wollen. Drei Bereiche gibt es zur Auswahl, in denen es mit unterschiedlichem Tempo im Kreis geht. Rutsche, Wasserspielgarten und Beach-Volleyballfeld bleiben geschlossen.
Es ist nicht so, dass die Bädergesellschaft im ersten Monat gar nichts gelockert hätte. Seit dem 18. Juli brauchen Gäste nicht mehr online zu bezahlen. Es genügt, online zu buchen und vor Ort bar zu zahlen: Eine Verbesserung, die gut ankam. Insgesamt waren von allen eingelösten Tickets rund 53 Prozent Bartickets, wie Jasmin Teuteberg sagt.
Leiterin des Medienhauses Lünen Wer die Welt begreifen will, muss vor der Haustür anfangen. Darum liebe ich Lokaljournalismus. Ich freue mich jeden Tag über neue Geschichten, neue Begegnungen, neue Debatten – und neue Aha-Effekte für Sie und für mich. Und ich freue mich über Themenvorschläge für Lünen, Selm, Olfen und Nordkirchen.
