U23-DM wird vom Kreis Unna nach Berlin verlegt
Radsport
Der Kreis Unna verzichtet 2016 darauf, die Deutsche Meisterschaftder U 23-Radsportler im Kreis auszurichten. Stattdessen wird die Veranstaltung in Berlin ausgetragen. Die Ausrichter und Helfer, zu denen auch der RSC Werne gehört, sehen diese Entscheidung mit einem lachenden und einem weinenden Auge.

Jan Tschernoster (vorne) wird 2016 keine Deutsche Meisterschaft vor seiner Haustür fahren können.
„Die Deutsche U23-Straßenmeisterschaft wird am 19. Juni 2016 in Berlin in Verbindung mit der Breitensportveranstaltung Velothon stattfinden“, das teilte der KreisSportBund in einer E-Mail mit.
Darauf hätte sich der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) nach Abstimmung mit dem bisher als Ausrichter vorgesehenen Verein RSV Unna, dem Kreissportbund und dem Geschäftsführer der Berliner Sportveranstalteragentur, Kai Rapp, verständigt. Was bleibt, ist die Frage nach dem Warum?
„Wenn wir nicht verzichtet hätten, wäre die Veranstaltung in Berlin wahrscheinlich gestorben“, sagt Reinhold Böhm vom als Ausrichter vorgesehenen RSV Unna im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Veranstaltung wäre finanziert gewesen, sagt er weiter. „Die Ausrichter sind an uns herangetreten und haben uns die Genehmigungssituation in Berlin geschildert“, so Böhm.
Demnach hätten allein die Absperrungen für da Velothon rund 200.000 Euro gekostet. Zudem sei es Wunsch des BDR gewesen, die Deutsche Meisterschaft auf einer Strecke auszutragen, die der WM-Strecke in Katar ähnlich sei. Gleichwohl gibt es erste Absprachen, dass die DM 2018 in den Kreis Unna kommen soll, so Böhm.
„Es ist extrem schade, dass die Veranstaltung nach Berlin verlegt wird“, sagt Frank Volmerg, Vorsitzender des RSC Werne im Gespräch mit unserer Zeitung. Der RSC wäre dem RSV Unna bei der Ausrichtung „hilfreich zur Hand gegangen“. Es gebe immer weniger attraktive Veranstaltungen im Umkreis, bei der die deutschen Top-Fahrer – zu denen auch Lokalmatador Jan Tschernoster gehört – zu erleben seien.
BDR-Generalsekretär Martin Wolf sagt laut Pressemeldung des KreisSportBundes, dass er froh sei, „dass diese Lösung gefunden wurde“. Wichtig sei dem BDR, dass die DM im nächsten Jahr nun auf einem Kurs stattfindet, der topographisch besser mit dem Kurs der Weltmeisterschaft in Katar vergleichbar ist und dadurch die Selektion der Auswahlfahrer für die WM erleichtert.“ Finanzierungsprobleme habe es für die Veranstaltung im Kreis Unna nicht gegeben.