Finanzprobleme wegen des Coronavirus: Fußballkreise wollen den gefährdeten Vereinen helfen

Fußball

Der Fußballkreis Recklinghausen machte es vor, Münster und Ahaus/Coesfeld ziehen nun nach. Die Vereine sollen finanziell entlastet werden - zumindest vorerst.

Selm, Werne

, 28.03.2020, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die Fußballkreise versuchen nun hierzulande die Vereine zu entlasten.

Die Fußballkreise versuchen nun hierzulande die Vereine zu entlasten. © Jura Weitzel

Keine Heimspiele, keine Einnahmen, Existenzangst. Die Corona-Krise macht es manchen Vereinen schwer, für die Zukunft zu planen. Die hiesigen Fußballkreise möchten den gefährdeten Vereinen nun entgegenkommen und setzen Teile der Zahlungen vorerst aus.

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Den Anfang machte bereits Mitte der Woche der Fußballkreis Recklinghausen, der im zweiten Quartal auf jegliche Abgaben und Ordnungsgelder verzichtet. Der „Recklinghäuser Zeitung“ sagte Kreisvorsitzender Hans-Otto Matthey, dass dadurch insgesamt rund 20.000 Euro weniger Abgaben an den Kreis gezahlt werden müssten.

In Münster und Ahaus/Coesfeld war man da noch etwas vorsichtiger: „Es macht natürlich wenig Sinn, Ordnungsgelder und Gebühren zu verlangen, wenn kein Spielbetrieb vorherrscht“, sagt Münsters Vorsitzender Norbert Krevert. Andererseits müsse auch erkannt werden, dass durch das Aussetzen der Gelder ein Satzungsbruch vorliege und dieser erstmal genau abgesprochen werden müsse.

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Freitag dann erklärte der übergeordnete westfälische Fußballverband dann das Aussetzen von Kosten für den Spielbetrieb. Normalerweise müsste jeder Verein Abgaben bezahlen. Diese werden sogar zurückerstattet, wenn sie schon geflossen sind.

Kreise folgen dem Vorgehen des FLVW

Grundsätzlich wollen demnach alle Kreise dem Vorgehen des FLVW folgen, auch was eine mögliche Wertung der Saison im Falle eines kompletten Abbruchs angeht. „Da soll es keine Insel-Lösungen geben, wir wollen einen gemeinsamen Weg für alle finden“, so der Ahaus/Coesfelder Kreisvorsitzende Willy Westphal.

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Bis Freitag hatte der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen am 19. April als Datum festgehalten, bis zu dem der Spielbetrieb mindestens ruht. „In den letzten Tagen hat sich ja bereits angedeutet, dass es utopisch ist, direkt nach dem 19. April wieder anzufangen“, erklärte Westphal am Freitag auf Anfrage. „Daher haben sich alle 29 Fußballkreise im Verbandsgebiet darauf geeinigt, den Spielbetrieb, genau wie der Verband, bis auf Weiteres ruhen zu lassen.“

Ordnungsgelder werden erstmal ausgesetzt

Die finanziellen Entlastungen, die der Verband am Freitag für die Vereine verkündet hat, tragen die Kreise laut Westphal in vollem Umfang mit. „Für die Liquidität eines Vereins kann es schon hilfreich sein, wenn zum 31. März keine Ordnungsgelder, zum Beispiel wegen des nicht erfüllten Schiedsrichter-Solls, eingezogen werden“, so der Kreisvorsitzende. Ein Kreisligist, der sein Schiedsrichter-Soll erfülle, werde kurzfristig allerdings kaum eine Veränderung spüren.

Aus dem Kreis Ahaus/Coesfeld habe bislang noch kein Verein wegen einer finanziellen Schieflage SOS gefunkt, wie Westphal sagt. „Ich denke auch, dass die Vereine sich einige Kosten sparen, wenn nicht gespielt wird. Auf der anderen Seite fallen natürlich die gewerblichen Einnahmen durch den Verkauf von Getränken und Wurst weg.“ Der Fußballkreis werde im Einzelfall allen Klubs so gut wie möglich zur Seite stehen, wenn eine Notlage entstehe.

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