Sanmi Ojo trifft bei einem seiner Spieler beim PSV Bork manchmal auf taube Ohren.

© Sebastian Reith

„Beach Boy“ des PSV Bork macht zur Freude seines Trainer nicht alles, was er ihm sagt

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Beim PSV Bork gibt es einen Spieler, der auf dem Platz lieber die Sonne genießt als in Zweikämpfe zu gehen. Trotzdem hat Trainer Sanmi Ojo ein Lob für den „Beach Boy“ übrig, wie er ihn getauft hat.

Bork

, 25.04.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Natürlich. Kurz vor dem Gespräch war der Spieler des Fußball-B-Ligisten PSV Bork noch draußen in der Sonne und hat Rasen gemäht – wie es sich für einen „Beach Boy“ eben gehört. So nennt sein Trainer Sanmi Ojo ihn zumindest. Der Spitzname hat auch etwas damit zu tun, dass der Borker den Rasen eher zum Entspannen nutzt, als ihn im Spiel durch gelaufene Kilometer zu beackern.

Der Spitzname entstand in einem Vorbereitungsspiel

„Er hat eine Körpersprache, als würde er zum Strand gehen, und eine positive Ausstrahlung“, erklärt Borks Trainer Ojo die Herkunft von Frederik Köppelers Spitznamen.

Der „Beach Boy“ selbst kann sich noch genau an das Ereignis erinnern, bei dem er das erste Mal so genannt wurde. „Das war 2019 in der Sommer-Vorbereitung in einem Abschlussspiel. Ich hatte einen Zweikampf verloren, war danach platt und habe mich auf den Rasen gelegt.“

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Laufen ist nicht gerade Köppelers Lieblingsaufgabe. „Ich gehe nicht gerne an meine Schmerzgrenze. Ich bin nicht so ehrgeizig und gehe dem Gegenspieler hinterher, wenn ich den Ball verloren habe. Das ist wohl eine Veranlagung.“

Da kommt es ihm entgegen, dass er in den Spielen vor der Saison-Annullierung auf einer neuen Position ran durfte. Seit dem vergangenen Sommer spielt der Borker im zentralen Mittelfeld statt auf den Außen. „Im Laufe der Jahre ist das mit meiner Schnelligkeit auch weniger geworden. Ich verlasse mich auf meinen guten Fuß“, so Köppeler.

„Das hat sich in der Vorbereitung aus der Not heraus ergeben. Ich habe das Gefühl, dass er fitter ist, weil er häufiger beim Training war“, findet Trainer Ojo. Köppeler selbst meint, dass er im Zentrum automatisch mehr Gegner um sich habe und von dort aus besser Pässe spielen könne und öfter abschließen könne. Das käme ihm entgegen.

Bork-Trainer Ojo wäre ohne Spieler wie Köppeler arbeitslos

In seinen beiden Saisonspielen zahlte sich die Positionsänderung auch direkt aus. In zwei Einsätzen traf der „Beach Boy“ dreimal. In der vorigen Spielzeit waren es in 13 Partien 2 Tore. „Er hat einen guten Abschluss und etwas Selbstvertrauen getankt. Er schenkt mir das Vertrauen mit guter Leistung zurück“, freut sich Ojo.

Der Trainer, der Köppeler unbewusst schon im Spiel „Beach Boy“ nannte, was für Lacher gesorgt habe, würde aber trotzdem noch genug Arbeit mit ihm haben. „Er kriegt öfter mal einen auf den Deckel, weil er sich nur ein halbes Spiel an meine Anweisungen erinnert. Aber ich wäre ja auch arbeitslos, wenn alle immer machen würde, was ich will“, sagt Ojo und lacht.

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Dass die Saison annulliert wurde, begrüßt Köppeler. „Wir hätten gar nicht so viele Spiele nachholen können.“ Wie verbringt der Sonnenliebhaber jetzt die lange spielfreie Zeit? „Ich werde viel draußen sein, spazieren gehen, auf dem Hof bei meinem Opa sein.“

Und wie sieht es mit Fithalten aus? „Ich werde jetzt freiwillig keine Zehn-Kilometer-Läufe machen, aber bei so Spendenaktion wie beim letzten Mal mache ich gerne mit. Wir motivieren uns in der Mannschaft gegenseitig“, sagt der „Beach Boy“.