
© Matthias Henkel
Vereine zur Saisonannullierung: „Um Lorbeeren gebracht“ und „verschenktes Jahr“
Fußball
Montag wurde die Annullierung der Saison bestätigt. Sportlich hätte es teilweise noch Herausforderungen gegeben. Daher überraschen auch einige Aussagen der Trainer.
Die Fußball-Saison wird annulliert. Für einen Teil der Vereine wäre eine Fortsetzung der Spielzeit sportlich reizvoll gewesen. Die meisten Trainer richten den Blick aber bereits nach vorne.
Mario Plechaty, FC Nordkirchen
„Nach den letzten Wochen hat jeder mit dem Abbruch gerechnet, auch ich. Für uns ist es schade und ärgerlich, weil wir Erster sind. Die Gesundheit geht in dieser besonderen Situation aber vor. Letztlich sind es verschenkte Monate: Wir haben viel Zeit investiert, viel geplant und fangen in neuer Konstellation wieder bei Null an.“
Jupp Ovelhey, SuS Olfen
„Der Abbruch war fällig und ich find es gut. Vom Grundprinzip hätte der Verband das auch schon viel eher verkünden können, so wie es andere Verbände gemacht haben. Es tut mir leid um die Mannschaften, die um ihre Lorbeeren gebracht werden.“
Dennis Gerleve, Westfalia Vinnum
„Ich bin auf jeden Fall froh, dass wir jetzt Gewissheit haben, alles andere wäre schon fast dramatisch gewesen. Ob wir jetzt im August oder September wieder anfangen, da sollte sich der Verband nicht so einen Stress machen – lieber etwas länger warten und dann vernünftig starten.“
Mario Rast, SG Selm
„Man konnte davon ausgehen, dass die Zeit nicht reicht, selbst bei uns in der kleinen Liga. Die Beendigung war ohnehin unrealistisch, da mit Coesfeld, Warendorf, Münster und Unna so viele politische Kreise zusammenkommen. Dadurch konnte das kaum klappen. Für meine Jungs und die Jugendlichen ist es schade. Ich habe die Hoffnung, dass wir bald wieder mit dem Training starten dürfen, allein wegen der sozialen Komponente.“
Pascal Harder, GS Cappenberg
„Ich hätte gerne weitergespielt, auch die aktuelle Saison, aber man muss sich schon fragen, ob es Sinn macht oder nicht? Nach meinem Verständnis ist die Annullierung die logische Schlussfolgerung. Immerhin haben wir durch die Entscheidung jetzt Gewissheit. Auch wenn sicher alle Fußballer von der Ober- bis zur D-Liga Bock auf Fußball haben, ist es nicht sinnvoll.“

Sanmi Ojo hätte sich gewünscht, dass die Entscheidung früher getroffen wird. © Jura Weitzel
Sanmi Ojo, PSV Bork
„Ich finde die Entscheidung jetzt gut, aber sie wurde zu spät getroffen. Man hätte früher einen Schlussstrich ziehen können. Ich begrüße aber, dass Klartext gesprochen wird und wir uns auf neue Saison vorbereiten können. Ich hoffe auf den Start des Trainingsbetriebs in einigen Woche, das wäre wichtig. Wenn das nicht passiert, werden Leute mit dem Fußball aufhören.“
Michael Luppus, SV Südkirchen
„Es blieb nichts anderes übrig, als diese Entscheidung zu treffen. Es ist immer noch nicht abzusehen, wann wir wieder auf den Platz dürfen. Bis zum 30. Juni hätten wir die Saison jedenfalls nicht mehr durchziehen können. Ich hoffe, dass wir ausreichend Vorbereitungszeit für die neue Saison bekommen und vielleicht Ende Mai damit starten können. Und ich hoffe, dass wir die nächste Saison durchspielen können.“
Reinhard Behlert, SC Capelle
„Es ist wohltuend, dass wie jetzt eine klare Entscheidung haben, als weiter rumzueiern. Ich bin trotzdem froh, dass wir die Zeit genutzt haben, um etwas zu tun. Jetzt geht der Blick in Richtung Rahmenterminkalender. Hoffentlich wird die nächste Serie durchgespielt werden. Training planen wir erst einmal keines. Falls wir uns aber treffen können sollten, legen wir den Fokus aufs Pöhlen.“
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.

Ist passionierter und aktiver Sportler aus dem schönen Bergischen Land und seit 2011, ursprünglich wegen des Studiums, im Ruhrgebiet unterwegs. Liebt die Kommunikation mit Menschen im Allgemeinen und das Aufschreiben ihrer Geschichten im Speziellen.
