Allgemeine Regeln für alle Sportarten? Das klappt nicht!

Coronavirus

In einer wöchentlichen Kolumne schreibt Hammerwerfer Rik Amann (18) vom SuS Olfen, wie die Auswirkungen des Coronavirus sein Sportlerleben durcheinanderwirbeln.

von Rik Amann

Olfen

, 03.06.2020, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Rik Amann stößt sich an dem Lockerungskonzept der NRW-Landesregierung.

Rik Amann stößt sich an dem Lockerungskonzept der NRW-Landesregierung. © SuS Olfen

Eine Woche ohne neue Vorschriften, ohne neue Empfehlungen ohne geänderte Regeln? Kaum vorstellbar in Zeiten von Corona. So natürlich auch diese Woche nicht. Ab dieser Woche dürfen nun auch Kontaktsportarten wieder ihrem Trainingsbetrieb aufnehmen, wenn auch nur mit Hygienekonzept und unter Auflagen.

In der Verordnung des Landes NRW ist von maximal zehn Personen die Rede. Also könnte man sich wieder Fußballtraining vorstellen, wenn auch nur mit fünf gegen fünf. Klar ist auf jeden Fall, dass man in einem Trainingsspiel kaum einen Mindestabstand von zwei Metern einhalten kann und kontaktlos Spielen ist auch keine wirkliche Option. Also gibt es die neue Hygieneverordnung her, dass in einem Trainingsspiel auch mit Körperkontakt gespielt werden darf.

Für uns Leichtathleten ändert sich nichts

Doch für uns Leichtathleten ändert sich zunächst nichts an den Auflagen zum Mindestabstand oder ähnlichen Vorgaben. Heißt also, dass man beim Fußball in den Zweikampf gehen kann, ich aber meinen Hammer nicht an einen anderen Athleten weitergeben darf.

Wenn man dann noch bedenkt, dass wir einen Handschuh zum Schutz unserer Finger tragen und somit keinen direkten Körperkontakt zum Hammer haben, stellt sich mir da schon die Frage, ob das alles noch verhältnismäßig ist. Ich möchte eigentlich keine zu große Kritik an den Maßnahmen äußern, jedoch werden allgemeine Verordnungen geschrieben, die dann auf alle Sportarten anzuwenden sind - und das kann meiner Meinung nach nicht klappen.

Natürlich müssen Hammerwerfer auf andere Sachen achten als Schwimmer, und diese wieder auf andere als Turner, doch sie alle unterliegen einer Verordnung.

Warum denken Sportverbände noch an eine Wettkampfsaison?

Eine andere Sache, die mich in dieser Woche sehr verwundert hat, sind die immer wieder von verschiedensten Verbänden geäußerten Gedanken an eine „späte“ Wettkampfsaison. Wir trainieren erst seit zwei Wochen wieder auf den Sportplätzen und es wird bereits über die Planung von Wettkämpfen gesprochen.

Keiner kann einem eine Planungssicherheit geben und niemand weiß, wie ein Wettkampf im September oder Oktober ablaufen kann. Ich denke, wir sollten froh sein, dass wir wieder vernünftig trainieren können, und die Zeit lieber als Vorbereitung für die nächste Saison sehen, als auf Biegen und Brechen in diesem Jahr noch Wettkämpfe oder gar Meisterschaften durchzuführen.

Alle Teile der Serie:

In einer wöchentlichen Kolumne schreibt Hammerwerfer Rik Amann (18) vom SuS Olfen, wie die Auswirkungen des Coronavirus sein Sportlerleben durcheinanderwirbeln. Amann war bereits Leichtathlet des Jahres im SuS Olfen, in dem er seit 2006 Mitglied ist. Seine größten Erfolge waren die Silbermedaille bei den Deutschen U16-Meisterschaften im Jahr 2016 und der sechste Platz in der U18 im Jahr 2018.