Wie Hammerwerfer Rik Amann die Corona-Krise erlebt - Teil 1
Coronavirus
In einer wöchentlichen Kolumne schreibt Hammerwerfer Rik Amann (18) vom SuS Olfen, wie die Auswirkungen des Coronavirus sein Sportlerleben durcheinanderwirbeln.

Rik Amann ist Hammerwerfer beim SuS Olfen und muss jetzt seine Saisonplanung umkrempeln. © SuS Olfen
Ist die Saison vorbei, bevor sie überhaupt richtig angefangen hat? Wird es dieses Jahr überhaupt noch Wettkämpfe geben? Solche und viele weitere Fragen stellen sich viele andere Sportler neben mir in diesen Tagen vermutlich auch, doch wie ist damit umzugehen?
Am Sonntagabend kam die endgültige Nachricht. Keine Wettkämpfe, kein Training, nichts in den nächsten Wochen, auch keine Sondergenehmigungen für kleine Trainingsgruppen oder Einzelsportler. Doch was heißt das für uns Leichtathleten gerade jetzt, so kurz vor dem Beginn der Freiluftsaison?
Alle Sportstätten sind gesperrt
Nun, da alle Sportstätten gesperrt wurden, können wir nicht mehr an unseren gewohnten Orten - in der Trainingshalle, dem Kraftraum oder auf dem Wurfplatz - trainieren. Als Läufer besteht natürlich die Möglichkeit, sich mit Waldläufen und Tempoläufen fit zu halten, doch als Werfer hat man da schon größere Probleme. Denn wo außer auf dem Wurfplatz kann man werfen?

© SuS Olfen
Es müssen viele Voraussetzungen erfüllt sein: Der Boden im Ring muss glatt sein, um vernünftig drehen zu können, es muss genug Platz vorhanden sein, damit der Hammer fliegen kann, und man darf natürlich keine Menschen gefährden. So einen Platz zu finden, ist nun mal fast unmöglich. Ganz ähnlich ist es mit dem Kraft- oder Techniktraining. Auch das ist kaum umsetzbar.
Nottraining beim SuS Olfen
Also was bleibt uns nun? Ein Nottrainingsplan mit kurzen Sprints, Sprüngen, Scheibengymnastik und eben solchen Sachen, die man notgedrungen Zuhause machen kann. Doch wofür das alles überhaupt? Es gibt keine Garantie, dass es dieses Jahr überhaupt nochmal Wettkämpfe gibt oder das wir dieses Jahr wieder das normale Training aufnehmen können.

Rik Amann trainiert momentan nur zu Hause und hat sich dazu auch Trainingsgeräte ausleihen dürfen. © Rik Amann
Sollte jedoch in naher Zukunft wieder ein Stück Normalität in den Trainingsalltag einkehren, so haben wir auf jeden Fall in allen Bereichen einiges nachzuholen, was einige Sonderschichten erfordern wird, um in Wettkampfform zu kommen.
Doch auch, wenn man dem Sport hinterher trauert, bleibt es nur ein Hobby, auf das man – wenn auch nur schweren Herzens - verzichten kann. In solchen Zeiten gibt es deutlich wichtigere Themen, was man niemals vergessen sollte.