Wie Hammerwerfer Rik Amann die Corona-Krise erlebt - Teil 4

Coronavirus

In einer wöchentlichen Kolumne schreibt Hammerwerfer Rik Amann (18) vom SuS Olfen, wie die Auswirkungen des Coronavirus sein Sportlerleben durcheinanderwirbeln.

von Rik Amann

Olfen

, 08.04.2020, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Rik Amann

Rik Amann © Weitzel

Eine weitere Woche mit alternativem Training zu Hause ist nun vergangen. So langsam merke auch ich wie viele andere Hobby- und Leistungssportler, dass Training in den eigenen vier Wänden zu einer Motivationsaufgabe wird. Man meint es nicht, aber das Training zu Hause findet zu großen Teilen im Kopf statt und ist eine gute Sache für die mentale Leistungsfähigkeit.

Da schließe ich mich auch den Worten von Deutschlands Sportler des Jahres 2019 und dem jüngsten Zehnkampfweltmeister der Geschichte, Niklas Kaul, an. Dieser sagte zur Verschiebung der Olympischen Spiele ins Jahr 2021: „Wie wir aktuell trainieren, hat nichts mit dem Training zu tun, was wir normalerweise zu diesem Jahreszeitpunkt machen würden. Das war für den Kopf nicht leicht.“

Mann muss sich selbst motivieren

Man muss sich immer wieder selber motivieren und selber über die eigenen Grenzen treiben. Im Normalfall trainieren wir in kleinen Gruppen zusammen. Auch wenn wir Einzelsportler sind, ist ein Miteinander immer sehr wichtig. Man kann sich gegenseitig motivieren, sich austauschen, sich Tipps geben und natürlich darf der Spaß an dem, was wir machen, auch nicht zu kurz kommen.

Doch in solchen Situationen wie jetzt, merkt man erst einmal, wie wichtig eine Trainingsgruppe doch ist, denn jetzt fehlt sie. Man ist auf sich alleine gestellt und muss sich bei jeder Übung selber motivieren.

Grundlage zur Saisonplanung fehlt

Dennoch fehlt für uns eine Grundlage zur weiteren Planung der Saison. Der für uns Hammerwerfer wichtige NRW-Hammerwurf-Cup wurde bereits abgesagt, da die Umsetzung nicht mehr realistisch gewesen wäre. Da die Deutschen Jugend-Meisterschaften jedoch noch nicht abgesagt wurden, können wir die Saison nicht vorzeitig beenden.

Damit stellen sich für Trainer und Athlet immer wieder Fragen, wie man mit der Situation umgeht. Auf welche Veranstaltungen konzentriert man sich? Mit welchen Veranstaltungen kann man überhaupt noch rechnen? Auf welche Aspekte setzt man nun Trainingsschwerpunkte?

Deshalb auch die Hoffnung von mir, dass sich in den nächsten Wochen abzeichnet, ob eine Saison noch halbwegs möglich erscheint oder ob man lieber alle Veranstaltungen absagt und sich auf das Aufbautraining und die nächste Saison konzentrieren kann.

In einer wöchentlichen Kolumne schreibt Hammerwerfer Rik Amann (18) vom SuS Olfen, wie die Auswirkungen des Coronavirus sein Sportlerleben durcheinanderwirbeln. Amann war bereits Leichtathlet des Jahres im SuS Olfen, in dem er seit 2006 Mitglied ist. Seine größten Erfolge waren die Silbermedaille bei den Deutschen U16-Meisterschaften im Jahr 2016 und der sechste Platz in der U18 im Jahr 2018.