
© Jura Weitzel
Fußballclubs in Selm arbeiten sogar Wegeplan aus - FC Nordkirchen steigt am Dienstag ein
Coronavirus
Mit dem FC Nordkirchen steigt am Dienstag der letzte Nordkirchener Fußballclub wieder ins Training. In Selm hat dann noch keiner begonnen. Die Vereine verfolgen unterschiedlichen Vorgaben.
Die Fußballvereine in Selm, Olfen und Nordkirchen reagieren auch nach den weitreichenden Lockerungen der Corona-Beschränkungen weiter höchst unterschiedlich.
Es war ein stressiger Donnerstagabend für Johannes Pohlmann, der beim FC Nordkirchen das Hygienekonzept in Windeseile überarbeitete. Denn ab Dienstag, 2. Juni, sollten ja die Jugendmannschaften der JSG Nordkirchen/Südkirchen/Capelle wieder auf allen drei Sportanlagen der Gemeinde trainieren und dort die gleichen Regeln vorfinden, starten nun aber erst eine Woche später. Die größte Änderung: Fußball kann auch mit Kontakt nun wieder stattfinden - aber maximal mit zehn Personen. Das spiegelt sich auch in dem Hygienekonzept auf der Homepage des FC Nordkirchen wieder. Die Bezirksliga-Mannschaft des FCN startet am Dienstag, 2. Juni, auch gleich ins Geschehen, wie Fußballvorstand David Handrup erklärte.
SC Capelle bleibt bei viel Kontaktlosigkeit
Für den SC Capelle, der am 19. Mai als erster Sportverein der Gemeinde Nordkirchen schon wieder trainierte, kündigte Sportchef Sebastian Schimschewski an, dass sich die Trainingsgestaltung grundsätzlich nicht ändere. „Die Basis bleibe bestehen. Die erste Stunde wird recht gleich bleiben, aber das Abschlussspielchen mit fünf gegen fünf Spielern können wir mit reinnehmen“, sagte er. Die Umkleiden bleiben geschlossen. Dass Spieler umgezogen am Platz erscheinen und zu Hause duschen, habe sich eingespielt.
Die Stadt Selm, die als eine der ganz wenigen Kommunen in der Region die Sportstätten noch gesperrt hatte, hatte angekündigt, dass sie die Sportplätze nun in Absprache mit den Vereinen öffnet. Und auch jetzt wirkt das Vorgehen der Stadt Selm vorsichtig. Die Vereine berichten, dass die Konzepte vom Gesundheitsamt geprüft würden. Der PSV Bork hat es schon eingereicht, die SG Selm ist kurz davor, GS Cappenberg davon noch ein gutes Stück entfernt.
PSV Bork wartet auf grünes Licht von der Stadt Selm
Der PSV Bork hat sein vorsorglich bereits erstelltes Hygienekonzept, das nach den Lockerungen noch einmal überarbeitet wurde, vergangene Woche bei der Stadt eingereicht. „Wir sind vorbereitet“, sagt Fußballvorstand Marcel Michl. Kunstrasen- und Naturrasen seien ausgestattet worden. Das Ordnungsamt habe bereits vergangene Woche den Plan der Borker vor Ort begutachtet. Auch ein Wegekonzept mit einem Einbahnstraßensystem ist in dem PSV-Konzept enthalten. Michl macht deutlich, dass der Verein sofort starten könnte. Was jetzt noch fehlt: Die Freigabe. Michl: „Die Jugendlichen scharren schon mit den Hufen.“
Die SG Selm bereitet sich auch auf eine Öffnung vor - in dieser Woche rollt der Ball aber noch nicht. Nach Pfingsten soll das Hygienekonzept bei der Stadt eingereicht werden. Vorstand Georg Hillmeister peilt den 8. Juni als Starttermin an. Das Angebot ist für alle Mannschaften freiwillig. Wichtig sei ihm, dass die Vereine der Stadt gemeinsam vorgehen. Rauszuhören ist bei dem langjährigen Vereinsvorsitzenden aber auch, dass er sich mehr Unterstützung von der Politik wünscht und die Belastung für die ehrenamtliche Arbeit der Vorstandsmitglieder hoch sei. Das Konzept sehe vor, dass Vereinsheim weiter geschlossen zu halten. Wann der DFB-Stützpunkt zurückkehrt, wusste Hillmeister noch nicht.
GS Cappenberg hat ein 20-seitiges Konzept ausgearbeitet
Noch etwas länger wird es bei Grün-Schwarz Cappenberg dauern. Fabian Bomholt, Vizepräsident Finanzen und Hygienebeauftragter beim GSC, will erst nach einer Vorstandssitzung das Hygienekonzept bei der Stadt einreichen, an dem er auch Pfingstmontag arbeitete. Doch da eine Sitzung erst zustande kommen könne, wenn Präsident Thorsten Garber aus dem Urlaub zurückgekehrt ist, werden die Cappenberger wohl nicht vor Anfang der kommenden Woche ihr Konzept zur Genehmigung wegschicken.
Bomholt orientierte sich bei dem Konzept an einem frei zugänglichen Papier des SVE Heessen. „Das war sehr detailliert. Ich habe entschieden, es für unsere Platzanlage abzuwandeln und die jüngsten Lockerungen eingearbeitet“, so Bomholt. Wie umfangreich das GSC-Konzept ist, das auch einen Wegeplan beinhaltet: Es umfasse 20 Seiten.
SuS Olfen hält am Fahrplan fest: In der ersten Junihälfte ruht der Ball
Ein anderes Konzept fährt der SuS Olfen, der am Beschluss, nicht vor Mitte Juni anfangen zu wollen, festhält. Der SuS-Fußballvorstand bespricht erst am kommenden Dienstag, 9. Juni, wie er mit den Regeln umgeht. Vorher ist eine Rückkehr auf den Sportplatz für die Fußballabteilung ausgeschlossen. Am Zeitplan, frühestens in der zweiten Juniwoche wieder anzufangen, hat sich also nichts geändert.
Westfalia Vinnum dagegen möchte schon am Donnerstag starten. Wie Patrick Roser, Sportlicher Leiter der Fußballer, sagte, werde die Mannschaft im Training aufgeteilt, um mit Körperkontakt spielen zu können.
Sportler durch und durch, der auch für alle Sportarten außerhalb des Fußballs viel übrig hat. Von Hause aus Leichtathlet, mit einer Faszination für Extremsportarten, die er nie ausprobieren würde. Gebürtig aus Schwerte, hat volontiert in Werne, Selm, Münster und Dortmund.
