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FLVW geht wieder auf Konfrontationskurs zur NRW-Landesregierung
Fußball
Obwohl Fußball in Kleingruppen wieder erlaubt ist, geht der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen einen anderen Weg. „Für den Fußball halten wir die neuen Lockerungen für wenig sinnvoll“, sagen zwei Präsidiumsmitglieder.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich das Präsidium des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen (FLVW) mit der Staatskanzlei in Düsseldorf anlegt. Verbandspräsident Gundolf Walaschewski schoss schon vor drei Wochen, als das Land den Weg für großzügige Lockerungen freigemacht hatte, scharf gegen das Land und sprach von einem „Öffnungs-Überbietungswettbewerb“. Nun fordert der FLVW seine Mitgliedsvereine, die nächste Lockerungsrunde nicht mitzumachen und bei einer kontaktfreien Variante des Sports zu bleiben.
Der FLVW hat vor einer überstürzten Rückkehr auf die Trainingsplätze gewarnt und weist ausdrücklich auf die aktuelle Fassung der Corona-Schutzverordnung hin, die immer noch grundsätzlich Kontaktsport und Sportfeste verbietet und Auflagen mit sich bringt.
Kein reguläres Training möglich
Der Verband schrieb auf seiner Homepage: „Die Landesregierung Nordrhein-Westfalens hat am Mittwoch die neue Corona-Schutzverordnung veröffentlicht, die ab dem 30. Mai gilt. Darin enthalten sind unter anderem die Öffnung der Kontaktbeschränkung auf Gruppen von bis zu zehn Personen sowie Wettbewerbe im Breiten- und Freizeitsport. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) weist in diesem Zusammenhang ausdrücklich darauf hin, dass nach wie vor kein regulärer Trainings- oder Wettkampfbetrieb im Amateur- und Jugendfußball möglich ist.“ Der Verband weist auf die Maximalzahl von zehn Spielern hin, die Kontakt haben dürfen.
Kritik übten zwei Präsidiumsmitglieder: „Die Einhaltung der Hygienekonzepte für ein kontaktfreies Training stellt für viele Vereine bereits eine große Herausforderung dar. Wir halten es für wenig praktikabel, dass maximal zehn Spielerinnen und Spielern untereinander wieder mit Kontakt trainieren können, zumal die übrigen Hygienevorschriften nach wie vor eingehalten und Personendaten erfasst werden müssen“, werden Manfred Schnieders und Holger Bellinghoff zitiert.
Die Vizepräsidenten für Amateurfußball und Jugend raten Vereinen davon ab, wieder mit Kontakt zu trainieren. „Für den Fußball halten wir die neuen Lockerungen für wenig sinnvoll – zumal bis mindestens zum 31. August keine Turniere, Freundschafts- oder gar Meisterschaftsspiele ausgetragen werden können“, sagen Schnieders und Bellinghoff, die zudem noch auf die erhöhte Gefahr einer Infektion aufmerksam machen.
Sportler durch und durch, der auch für alle Sportarten außerhalb des Fußballs viel übrig hat. Von Hause aus Leichtathlet, mit einer Faszination für Extremsportarten, die er nie ausprobieren würde. Gebürtig aus Schwerte, hat volontiert in Werne, Selm, Münster und Dortmund.
