Drama im Elfmeterschießen: Amos Pieper schießt DFB ins EM-Halbfinale
Fußball
In einem Duell mit Höhen und Tiefen setzte sich die deutsche U21-Auswahl gegen Dänemark durch und steht im Halbfinale. Die Entscheidung fiel erst im Elfmeterschießen.

Der Nordkirchener Amos Pieper (2.v.r.) spielte gegen Dänemark im Viertelfinale der U21-Europameisterschaft. © dpa
Es war das erwartet enge Spiel im Viertelfinale der U21-Europameisterschaft zwischen Dänemark und Deutschland, in dem es auch nach 120 Minuten keinen Sieger gab. Im Elfmeterschießen hatte die Mannschaft um den Nordkirchener Fußballprofi Amos Pieper dann die besseren Nerven.
Das Spiel begann mit einer stark aufspielenden DFB-Elf, die versuchte, bisher in der Europameisterschaft gegentorlose Dänen hinten rein zu drücken. Die größte Chance für die deutsche U21 hatte dabei noch der Salzburger Mergim Berisha, der völlig freistehend aus zehn Metern am Tor der Skandinavier vorbeischoss.
Erst nach etwa 30 Minuten nahm dann auch die Mannschaft aus Dänemark wirklich an der Partie teil, doch die meisten Angriffe endeten, bevor es so richtig gefährlich wurde. Der Nordkirchener Amos Pieper hatte einen verhältnismäßig ruhigen Tag in der ersten Halbzeit und musste nur einmal wirklich eingreifen, was er mittlerweile schon fast traditionell abgebrüht meisterte.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Geschehen dann aber deutlich. Die vorher munter spielende Mannschaft vom Stefan Kuntz wurde viel zu passiv und die Dänen übernahmen mehr und mehr das Zepter. Absolut nicht unverdient ging das in Rot-Weiß spielende Team dann auch nach knapp 70 Minuten in Führung. Nach einem Angriff über rechts wurde Wahid Faghir im Zentrum angespielt, der Amos Pieper mit einer einfachen Körpertäuschung ausdribbelte und wuchtig über Deutschland-Torwart Finn Dahmen einschoss. „Ganz schön naiv“ nannte TV-Kommentator René Adler daraufhin das Abwehrverhalten des Innenverteidigers von Arminia Bielefeld.
Nachdem seit dem Rückstand kaum nennenswerte Aktion der deutschen Mannschaft folgten, schienen die Zeichen schon auf Viertelfinal-Aus zu stehen, aber fast in allerletzter Sekunde gelang dann doch noch der umjubelte Ausgleich. Stürmer Lukas Nmecha stolperte den Ball irgendwie nach einer Ecke ins Dänemark-Tor und hievte die DFB-U21 in die Verlängerung.
Entscheidung im Elfmeterschießen
In dieser war Deutschland dann auch wieder besser im Spiel und Dänemark hatte sichtlich mit der Kondition zu kämpfen. In der 100. Minute krönte sich der DFB dann auch für den Druck, den er machte. Nach einer Flanke von David Raum stand der Mainzer Jonathan Burkardt genau richtig und traf mit einem abgefälschten Schuss zum viel umjubelten 2:1. Kurz nach dem letzten Seitenwechsel war dann aber diese Führung schon wieder Geschichte. Einen berechtigten Strafstoß versenkte der Däne Victor Nelsson eiskalt zum Ausgleich im deutschen Netz. Daran änderte sich auch erstmal nichts mehr und es ging ins Elfmeterschießen.
Dort verschoss dann mit Burkardt direkt der erste deutsche Schütze, doch der zweite Schütze der Dänen ebenfalls. Da danach dann alle Spieler trafen, stand es 4:3 für Dänemark, als Amos Pieper antrat. Der Nordkirchener zeigte aber mal überhaupt keine Nerven und versenkte eiskalt in der rechten Ecke. Beim nächsten Elfmeter verschossen die Dänen dafür dann und Paul Jaeckel schoss den DFB ins Halbfinale, wo am kommenden Donnerstag die Niederlande warten.