Das Schlauchboot siegt: Amos Pieper feiert sensationell Klassenerhalt
Fußball
Es war ein 90-minütiges Zittern für den Nordkirchener Amos Pieper und Arminia Bielefeld. Am Ende stand aber ein Sieg und ein weiteres Jahr Bundesliga für die Ostwestfalen zu Buche.
Der Nordkirchener Amos Pieper (r.) musste bis zur letzten Sekunde zittern. © picture alliance/dpa
„Ein Klassenerhalt würde einer Sensation gleichen“, waren sich die Zeitungen in Bielefeld vor dem Spiel gegen Stuttgart einig. Mit dem kleinsten Etat der Fußball-Bundesliga gingen der Nordkirchener Amos Pieper und seine Mannschaft in ein Herzschlag-Finale. Ein Sieg und der DSC wäre gerettet gewesen. Ein Remis oder eine Niederlage im Aufsteiger-Duell und die Augen wären zur Konkurrenz nach Köln und Bremen gerichtet.
Dabei begann das Spiel mit einer richtig guten Nachricht für Amos Pieper und die Arminen. Werder Bremen lag schon nach wenigen Minuten mit 0:1 gegen Gladbach zurück. Damit hätte sogar eine Niederlage zum Nichtabstieg gereicht. Immer unter der Voraussetzung, dass in Köln nichts passiert, was den Ostwestfalen nicht passte. Da zumindest bis zur Halbzeit in Müngersdorf alles ruhig bleib, ging Amos Pieper über dem berühmten Strich in die letzte Bundesliga-Hälfte der Saison.
Analog zum Spielbeginn begann auch die zweite Halbzeit mit einem Tor in Bremen, wieder für Gladbach. Die Grün-Weißen schienen damit endgültig hinter Bielefeld zurückzufallen, da Werder in jedem Fall mehr Punkte hätte holen müssen als der Aufsteiger aus Ostwestfalen. Der Nordkirchener selbst machte über 90 Minuten ein fehlerloses Spiel, rettete zwei Mal überragend in letzter Sekunde und war - mal wieder - der beste Verteidiger beim DSC.
Während das eigene Spiel in Stuttgart so vor sich her plätscherte und Bremen mittlerweile das 0:3 schlucken musste, wurden die Augen schnell nach Köln gerichtet, die mit einem Sieg gegen die längst abgestiegenen Schalker am DSC vorbeigehen würden.
Spätestens diese Rechnung war dann aber auch in der 65. Minute überfällig, denn ein Stuttgarter foulte den Bielefelder Okugawa im eigenen Strafraum. DSC-Kapitän Fabian Klos versenkte sicher und hievte das „Schlauchboot“, wie der Sportliche Leiter der Arminen seine Mannen gerne nannte, in den siebten Himmel. Der Klassenerhalt für Amos Pieper und Co. war zum Greifen nah. Knapp zehn Minuten später erhöhte sogar Ritsu Doan noch auf 2:0.
Da die Gastgeber aus Stuttgart nie mehr so richtig auf den Anschluss spielten, konnte der Bundesligist die letzten Minuten fast schon genießen. Gegen 17.20 Uhr war dann auch sicher klar: Amos Pieper und der DSC Arminia Bielefeld spielen auch im nächsten Jahr weiterhin in der Fußball-Bundesliga!