Mit Youssef Yesilmen findet ein bekannter Ex-Profi eine neue Heimat. Ein halbes Jahr nach dem Aus der SG Gahmen wechselt der 36-Jährige zum Lüner SV und will neu angreifen. In der Westfalenliga kommt auf Yesilmen eine besondere Herausforderung zu, beim LSV ist er deutlich der Älteste.
Youssef Yesilmen wechselt zum Lüner SV
„Ganz ehrlich, ich habe das alles einfach auf mich zukommen lassen. Wollte nichts überstürzen und mich auf die Schnelle entscheiden. Nicht nach dem Motto: Hauptsache, du wirst irgendwo untergebracht“, erklärt Youssef Yesilmen. Im Sommer stand der Ex-Profi durch seinen Kumpel Baris Özbek kurz vor einem Engagement beim TuS Bövinghausen, doch es kam nicht zur endgültigen Unterschrift.
„Ich habe mich dann gefragt: ‚Was will ich? Will ich nochmal richtig angreifen? Oder höre ich komplett auf?‘ Aber dafür liebe ich diesen Sport einfach zu sehr“, weiß der Ex-Profi mittlerweile. Trotzdem habe er die freie Zeit genutzt und die nächste Trainerlizenz abgelegt. Schon bei der SG Gahmen war Yesilmen zum Schluss als spielender Coach tätig.
Nun geht es beim Lüner SV aber erstmal ausschließlich als Spieler weiter. „Ich hatte viele Angebote, in den unteren Ligen waren die finanziell sogar teilweise deutlich interessanter. Aber ich habe mir hier die Ziele und das Projekt angehört, das hat mich überzeugt“, erzählt Yesilmen. „Diese Überzeugung hat mir vor allem bei den unterklassigen Vereinen einfach gefehlt.“

Vor allem aus dem Raum Dortmund und Lünen hätten sich einige Vereine beim Gladbecker gemeldet, auch aus Gelsenkirchen gab es Anfragen. Vor wenigen Wochen gab er dann die Zusage in Schwansbell und dort wird er direkt eine tragende Rolle übernehmen.
Beim Westfalenligisten ist Yesilmen deutlich der Älteste, sogar Torwartlegende Jörg Lemke ist drei Jahre jünger. „Es ist definitiv eine junge Mannschaft, aber das macht es auch interessant“, sagt der Ex-Profi lachend. „Es werden noch ein paar Neuzugänge kommen, die auch wirklich große Namen sind. Bisher kenne ich nur Dario Biancardi so richtig aus meiner Zeit bei Türkspor Dortmund.“
Abstiegskampf in der Westfalenliga 2
Dass große Namen aber nicht direkt zum Erfolg führen, hat sich in der Vergangenheit (auch in Lünen) immer wieder gezeigt. In der Westfalenliga 2 muss der LSV nun erstmal einen Fünf-Punkte-Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz aufholen.
„Es geht direkt um alles, das muss jedem klar sein. Wir müssen mit diesem Kader unten rauskommen und dafür viele Punkte einfahren. Es gibt keine Ausreden“, gibt sich Yesilmen kämpferisch. Der Ex-Profi selbst braucht dabei erstmal noch ein wenig, um wieder richtig in Form zu kommen.
Statt des Vorbereitungsturniers in Hordel nahm der 36-Jährige auch für den Lüner SV bei der Altherren-Stadtmeisterschaft teil. „Ich steige jetzt langsam ein und hoffe, bis zur Rückrunde wieder richtig fit zu sein. Ich habe auf jeden Fall noch die Qualität für die Westfalenliga“, sagt Youssef Yesilmen.