
Dass sie die schwierige Situation im Abstiegskampf der Westfalenliga 2 nicht verstanden haben, kann man dem Lüner SV auf keinen Fall vorwerfen. Im Gegenteil. Statt unbeholfen in die Rückrunde zu schwimmen und zu hoffen, dass es doch irgendwie mit dem Klassenerhalt klappt, haben die Verantwortlichen gehandelt und Nägel mit Köpfen gemacht.
Kommentar zum Lüner SV
Es fehlte ein Leuchtturm in der Verteidigung? Ex-Regionalliga-Spieler Jeffrey Malcherek kommt zurück nach Schwansbell. Es fehlte ein Vollstrecker im Angriff? Dario Biancardi wird von Türkspor Dortmund geholt. Es fehlte Erfahrung in der sonst so jungen Truppe? Der 36-jährige Ex-Profi Youssef Yesilmen verstärkt das Team von Hayrettin Celik.
Die sicher nicht ganz billigen Neuzugänge des Tabellenletzten – und es wurden noch zwei weitere „Hammer-Transfers“ angekündigt – lassen durchaus aufhorchen und zeigen, dass die prekäre Situation beim LSV verstanden wurde. Doch der nächste Schritt wartet schon: Spätestens mit dem Rückrundenstart gibt es nämlich überhaupt keine Ausreden mehr!
In der Hinrunde wurden viel zu viele Punkte unnötig abgegeben. Das lag oft daran, dass die „jungen Wilden“, die teilweise ihre erste Westfalenliga-Saison spielen, immer wieder durch individuelle Fehler auffielen. Probleme, die nach dem Umbruch im Sommer zu erwarten waren. Probleme, die aber eben auch dafür sorgten, dass der LSV nun da steht, wo er eben steht.

Die Rückrunde startet für den Lüner SV hammerhart: Dem unangenehmen Auswärtsspiel in Disteln (16. Februar) folgen die Top-Duelle gegen Brünninghausen, Obercastrop und Sprockhövel. Spiele, die man im Abstiegskampf keinesfalls unbedingt gewinnen muss. Spiele, die aber aufgrund des bewiesenen Anspruchs in Schwansbell nun größtenteils schon zur Sieg-Pflicht werden.
Abstiegskampf in der Westfalenliga 2
Wenn die Ruhe beim Westfalenliga-Letzten beibehalten werden soll, muss wohl spätestens Mitte März die „rote Zone“ verlassen worden sein. Die Qualität dafür ist spätestens seit diesem Winter zweifellos vorhanden. Jetzt müssen Mannschaft und Verantwortliche aber eben auch zeigen, dass sie unter diesem besonderen Druck funktionieren können.