Personalhammer am Dienstagabend! Kurz vor dem Testspiel gegen den VTS Iserlohn hat der Lüner SV seinen Trainer Hayrettin Celik freigestellt. Der 36-Jährige hatte den Westfalenligisten im Sommer erst übernommen. Nun wurde die Zusammenarbeit schon wieder beendet. Einen Nachfolger will der Verein noch in dieser Woche vorstellen.
Lüner SV entlässt Trainer Hayrettin Celik
Im neuen Jahr hatte der LSV erst zwei Pflichtspiele absolviert. Im Kreispokal Dortmund schied man im Derby gegen den Kreisligisten BW Alstedde aus und in der Westfalenliga 2 zog man trotz guter Leistung gegen den SV Vestia Disteln knapp mit 4:5 den Kürzeren. Schon in der Hinrunde spielte Lünen deutlich unter den eigenen Erwartungen. Mit nur zwei Siegen aus mittlerweile 17 Ligapartien steht der LSV auf dem letzten Tabellenplatz, das rettende Ufer ist bereits jetzt acht Zähler entfernt.
„Im Laufe unserer Zusammenarbeit war und ist es eine Selbstverständlichkeit, dass es zwischen Trainer und Vorstand mit sportlicher Leitung immer wieder mal unterschiedliche Sichtweisen und Erwartungen zu den unterschiedlichsten Themen gegeben hat. Wir betonen aber, dass wir die zurückliegenden und bestehenden Probleme immer im sachlichen Diskurs besprochen haben“, heißt es vom Vereinsvorsitzenden Imdat Acar und seinem Berater Arno Franke in einer Pressemitteilung.
„Aber die gezeigten Leistungen und leider auch der jetzige Tabellenstand waren für unseren Entschluss entscheidend. Deshalb wollen wir ganz bewusst noch einmal neue Akzente setzen, wollen frischen Wind in den Kader bringen und damit hoffentlich neue Motivationen freisetzen.“ Am Telefon beteuert Arno Franke mehrfach, dass den Verantwortlichen diese Entscheidung persönlich extrem schwerfiel. Die sportliche Entwicklung habe dem Lüner SV allerdings keine andere Möglichkeit als die Trennung gegeben.

Hayrettin „Henry“ Celik wechselte im Sommer 2024 nach Schwansbell, kam vor etwa acht Monaten von Westfalia Herne. Während die Stimmung im Team, zumindest von außen betrachtet, stets fröhlich und positiv war, fehlte es auf dem Platz an den passenden Erfolgsmomenten. Viele Partien wurden knapp verloren, nur zweimal ging der Lüner SV in der Westfalenliga als Sieger vom Platz. Tabellenplatz 16 war die Folge.
Am Dienstagabend veranstaltete die Mannschaft noch ein Testspiel gegen den VTS Iserlohn, dann allerdings bereits ohne Hayrettin Celik an der Seitenlinie. „Übergangsweise werden Milan Mikuljanac und Athavan Varathan die Trainings- und Spielleitung übernehmen“, heißt es vom Verein.
Milan Mikuljanac und Athavan Varathan als Interimslösung
„Wir verhandeln mit zwei gestandenen Trainern, die höherklassige Erfahrungen haben und bekannt sind für ihre taktischen Finessen und ihre Fähigkeiten, die Spieler extrem zu motivieren“, geht es in der Pressemitteilung weiter. Das Ziel ist klar: Der Lüner SV soll zwingend schnellstmöglich aus dem Tabellenkeller navigiert werden.
Eigentlich war das schon der Auftrag für „Henry“ Celik. Dafür wurden extra im Winter mehrere Hochkaräter nach Schwansbell geholt. Serdar Bingöl und Jeffrey Malcherek spielten beide zum Beispiel in der Regionalliga, Ayala Cardoniz schoss einst Türkspor Dortmund zur Westfalenliga-Meisterschaft. Doch das alles brachte nichts. Die Niederlagen gegen Alstedde und Disteln brachten früh das Fass zum Überlaufen. Im kommenden Heimspiel gegen den FC Brünninghausen (bei uns im Livestream) wird bereits ein neuer Trainer an der Seitenlinie stehen.
Westfalenliga 2: Heimspiel gegen FC Brünninghausen
„Bei Hayrettin bedanken wir uns ganz herzlich für sein großes Engagement und die hundertprozentige Bereitschaft, alles zu tun, um den LSV aus dem Tabellenkeller herauszuholen und wieder nach vorne zu bringen. Wir möchten betonen, dass wir Hayrettin menschlich sehr schätzen und uns diese Entscheidung für eine neue Trainerlösung sehr schwergefallen ist. Hayrettin wünschen wir selbstverständlich persönlich, beruflich und natürlich sportlich einfach nur alles Gute und viel Erfolg“, heißt es abschließend vom Lüner SV.