Andreas Edelstein erklärt Plan bei Anträgen zum Kreiswechsel Lob für einen Lüner Verein

Andreas Edelstein erklärt Vorgehen bei Anträgen zum Kreiswechsel
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Die Zeit ab Mitte Januar dürfte für den Dortmunder Fußballkreis-Vorsitzenden eigentlich die entspannteste des ganzen Jahres sein. Nach der trubeligen Hallenstadtmeisterschaft steht normalerweise erstmal nichts Weltbewegendes an, ehe es ab Februar oder März wieder in den Kreisligen richtig zur Sache geht.

Dortmunder Kreisfußballausschuss tagt im Februar

Doch seit dem Jahreswechsel taucht plötzlich ein anderes großes Thema in der heimischen Amateurfußball-Szene auf. Mehrere Vereine aus Lünen wollen den Fußballkreis Dortmund verlassen und sich Unna-Hamm anschließen. Bis zum 15. Januar traf das auf BW Alstedde, den SV Preußen und den BV Lünen zu. Alle drei haben ihre Anträge im Postfach des Kreises eingereicht und warten nun darauf, ob Edelstein und Co. den Wünschen entsprechen oder ihnen einen Riegel vorschieben.

„Da war jetzt schlussendlich nichts Überraschendes dabei“, erklärt der Dortmunder Fußball-Chef. „Für mich sind diese Anträge erstmal logisch, die Klubs haben da in ihren Vereinen drüber gesprochen und demokratisch entschieden.“

Was das für den Fußballkreis und deren Entscheidung bedeutet, verrät Andreas Edelstein allerdings nicht. „Wir werden uns da jetzt auch nicht direkt draufstürzen. Erstmal möchte ich nach der Hallenstadtmeisterschaft zwei, drei Wochen lang nichts mit Fußball zu tun haben. Ich weiß auch nicht, ob wir es schon schaffen, im Kreisfußballausschuss Anfang Februar darüber zu reden“, nimmt der Vorsitzende den ersten Wind aus den Segeln.

Spieler im Kopfballduell.
BW Alstedde und der SV Preußen könnten bald im Fußballkreis Unna-Hamm aufeinandertreffen. © Goldstein

Davon waren nämlich die Lüner Vereine zunächst ausgegangen. Der Kreisfußballausschuss muss eine Empfehlung aussprechen, über die Kreisvorstand dann entscheiden kann. Außerdem muss ein Fußballkreiswechsel danach noch vom Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen akzeptiert werden, ein dortiges Veto gilt allerdings als ziemlich unwahrscheinlich.

Stand 15. Januar warten nun also drei Lüner Vereine gemeinsam auf diesen Entscheidungsprozess, so richtig vergleichen lassen sich die einzelnen Anträge aber nicht. „Ich sehe es bei BW Alstedde grundsätzlich ein bisschen anders, als bei den anderen. Sie haben ja früher schon zum Altkreis Lüdinghausen gehört und passen deshalb zu Wethmar und den anderen Vereinen. Das ist zum Beispiel beim SV Preußen oder dem BV Lünen nicht der Fall“, so Edelstein.

Andreas Edelstein lobt Florian Dellbrügge vom BV Lünen

Ein Grund, deshalb die Wechselanträge abzulehnen, muss das aber nicht sein. Im Gegenteil: Für den BV Lünen und den Vorsitzenden Florian Dellbrügge hat Andreas Edelstein viel Lob über.

„Florian hat sich vorher bei mir gemeldet und mir die Beweggründe genau erklärt. Das haben die anderen Vereine nicht gemacht. Das soll kein Kriterium sein, ob der Wechsel nun klappt, doch es gab generell bei diesem ganzen Prozess ein paar Dinge, die ich etwas befremdlich fand.“

Generell verstehe Andreas Edelstein alle Lüner Vereine, die nach Unna-Hamm wechseln wollen. „Lünen ist die einzige Stadt, die ich kenne, die so geteilt ist. Mit dem Altkreis Lüdinghausen haben die Vereine ja sogar in drei Fußballkreisen gespielt. Das sind dann so Dinge, die immer wieder hochkochen“, sagt er.

Lüner Vereine wollen in den Fußballkreis Unna-Hamm

Im Frühjahr werden Edelstein und seine Kollegen dann entscheiden, wie mit den Anträgen verfahren wird. Einem Blick auf die Aufstiegsplätze in die Bezirksliga wirft der Fußball-Chef dabei nur sekundären Wert zu. Aktuell hat Dortmund zweieinhalb Aufstiegsplätze aus der Kreisliga A, wenn sich nun viele Mannschaften aus dem Kreis verabschieden, könnte es theoretisch nur noch einen geben.

„Wir werden das abwägen, aber die Anzahl der Teams dürfte bei uns nicht zum Problem werden. Wir haben circa 30 Mannschaften Vorsprung vor dem zweitgrößten Kreis in Westfalen“, rechnet Andreas Edelstein vor. „Aber es geht bei der Entscheidung auch um andere Fragen. Was ist, wenn Vereine in zwei Jahren den Kreiswechsel bereuen und wieder zurückwollen?“

All diese Themen werden entweder im Februar oder im März im Kreisfußballausschuss und dann im Kreisvorstand diskutiert werden und dann wird irgendwann ein Entschluss feststehen. Bis dahin heißt es aber für die Lüner Vereine: Abwarten. Denn in die Karten gucken lassen, werden sich die Verantwortlichen in Dortmund vorher sicher nicht.