Gegen den TuS Ennepetal konnte Florian Trachternach - wie hier beim Spiel gegen Dorsten-Hardt im vergangenen Jahr - ein Tor bejubeln.

© Joachim Lücke (Archiv)

TuS Haltern: Oberliga-Debüts, Tor-Premieren und ein vogelwild anmutender Matchplan

rnFußball: Oberliga

Mit 5:0 hat sich der TuS Haltern in der Oberliga zurückgemeldet - und mit einem Matchplan, der viele verwundert hat. Zwei Spieler feierten ihr Debüt in der Oberliga, Lob gab es für noch mehr.

Haltern

, 02.03.2022, 05:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zu rechnen war damit nicht unbedingt. Die Vorzeichen vor dem Spiel beim TuS Ennepetal waren nicht allzu rosig. Immer wieder neue Corona-Fälle und die Nachwirkungen dieser machten es dem TuS Haltern am See in der Winter-Vorbereitung nicht leicht. Dann überraschte der Oberligist aus Haltern alle mit einem 5:0-Sieg.

Im Sommer 2021 war Tim Schemmer vom SV Lippramsdorf aus der Bezirksliga zum Landesliga-Team des TuS gewechselt. Nun durfte er auch erstmals in der Oberliga auflaufen. Gegen Ennepetal stand er in der Startelf, spielte im defensiven Mittelfeld.

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„Er hat sich super geschlagen“, sagt Timo Ostdorf, der ihn in der 58. Minute aber vom Platz nahm, da er schon eine Gelbe Karte gesehen hatte. „Er hat sich voll reingehauen und an die taktischen Vorgaben gehalten“, so der Trainer weiter. Beides gelte aber auch für alle anderen Spieler, die auf dem Platz standen.

Timo Ostdorf: „Was der hinten wie vorne gemacht hat, war der Wahnsinn“

Die Taktik der Halterner wirkte derweil ein wenig unkonventionell. Mit Florian Trachternach spielte ein Verteidiger im Sturm. Mit seiner Größe und Statur sollte er die Bälle vorne festmachen und behaupten - die Taktik ging auf. „Unser Matchplan mag nach Außen vogelwild gewirkt haben, aber er hat funktioniert“, stellt Ostdorf fest.

Hervorheben möchte er zwar keinen Spieler, sagt dann aber doch noch: „Gerade die, die ihr Debüt gefeiert haben, haben das wirklich super gemacht.“ Dazu gehörte neben Schemmer auch Winter-Neuzugang Kaito Nakamikawa, der seit vergangenem Sommer in Deutschland lebt und zuerst in der Düsseldorfer Bezirksliga unterkam.

Zu Beginn spielte der Japaner noch hinten rechts, rückte dann später weiter nach vorne. Dort spielte zuerst Tobias Becker, der normalerweise auch vornehmlich in der Landesliga-Mannschaft zum Einsatz kommt, aber auch schon einige Oberliga-Einsätze in seiner Vita stehen hat. „Er hat das auch super gemacht“, lobt Timo Ostdorf, der auch auf Lennart Rademacher in der Verteidigung setzte.

Vier Spieler trafen erstmals in dieser Oberliga-Saison

„Was der hinten wie vorne gemacht hat, war der Wahnsinn“, sagt sein Trainer. Die Idee war, mit Rademacher vor allem auch für die defensiven und offensiven Standards noch mal einen großen Spieler zu bringen. Auch das hat gut funktioniert - genauso wie Trachternach traf auch er gegen Ennepetal.

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Tatsächlich feierten neben den beiden mit dem neuen Kapitän Nico Pulver und Denizhan Yazici auch zwei weitere Torschützen ihre Tor-Premiere in dieser Oberliga-Saison und hatten so ihren Anteil am ersten Sieg nach zuvor sechs Niederlagen in der Liga.

Die Motivation, diese Negativ-Serie zu beenden, mag ohnehin groß gewesen sein, doch ein Aspekt hat mit Sicherheit auch eine Rolle gespielt: „Ich habe den Jungs gesagt, ‚heute geht es auch um Valentyn (Yarokha, Anm. d. Red.)‘“, erzählt Timo Ostdorf. Der Ukrainer gebe immer alles, „das wollten wir ihm am Sonntag zurückgeben“. Mit dem Sieg habe man seiner Familie in Kiew außerdem eine kleine Freude machen wollen.