Gegen Holzwickede trug Nico Pulver schon die Kapitänsbinde.

© Andreas Hofmann

TuS Halterns neuer Kapitän Nico Pulver ist „mehr als tausend Tode gestorben“

rnFußball: Oberliga

Mit 22 Jahren führt Nico Pulver den TuS Haltern an. Zuletzt hat der Marler eine besondere Wintervorbereitung absolviert und mit Profis trainiert - nicht nur körperlich ist er nun weiter.

Haltern

, 19.02.2022, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im Sommer wurde er zum Vize-Kapitän des TuS Haltern am See ernannt, nun tritt Nico Pulver die Nachfolge von Maurice Temme an und trägt ab sofort die Kapitänsbinde. Für den 22-jährigen Marler geht das aber nicht mit großen Veränderungen einher, sagt er und erklärt, warum.

Das Verhältnis zwischen ihm und Temme bezeichnet Pulver als „etwas ganz Besonderes“. Die beiden spielten schon bei Westfalia Herne in einem Team, wurden im vergangenen Jahr durch Temmes Wechsel in Haltern wieder vereint.

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Im Sommer übernahmen sie dann gemeinsam Verantwortung. Ein Machtgefälle gab es dabei aber nicht, wie Nico Pulver betont. „Keiner hatte das Gefühl, dass jemand über dem anderen steht. Das Wort von uns beiden hatte gleich viel Gewicht.“

„Egal in welcher Spielminute und bei welchem Spielstand, ich muss liefern“

Dass er nun auch die Kapitänsbinde trägt, sei natürlich irgendwo auch eine Auszeichnung, „aber wichtig ist, dass man vorangeht“. Und dafür brauche er keine Kapitänsbinde - genauso wenig wie Maurice Temme, der das Amt des Kapitäns freiwillig abgegeben hatte, weil er beruflich und privat derzeit sehr eingespannt ist.

„An der Verantwortung, die ich teilweise schon letzte Saison übernommen habe, hat sich nichts geändert“, sagt Nico Pulver. „Aber wenn man die Kapitänsbinde von Beginn an trägt, muss man gerade in der jetzigen Phase als Leader vorangehen.“

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Der Linksfuß erklärt weiter: „Egal in welcher Spielminute und egal bei welchem Spielstand, ich muss liefern.“ Dass er noch Verbesserungspotenzial hat, wisse er - in allen Bereichen, wie er betont. Um immer vorangehen zu können, hat der 22-Jährige die Winterpause genutzt.

„Ich habe viel gemacht, bin jetzt deutlich fitter als in der Hinrunde“, erzählt er. Der Linksverteidiger war nicht in den Urlaub gefahren, sondern konzentrierte sich zuhause darauf, fitter zu werden. Dafür absolvierte er auch ein mehrtägiges Trainingsprogramm mit dem Fitness-Trainer von Regionalligist RW Essen und einigen Profispielern aus der 3. Liga, mit denen er befreundet ist.

Nico Pulvers Beine wollten nicht mehr, der Kopf schon

„Wir haben alle das gleiche Ziel verfolgt: ackern, ackern, ackern“, berichtet Nico Pulver. Verschnaufen konnte er kaum. Auch an Heiligabend und an Silvester wurde mehrere Stunden lang trainiert. „Ich bin mehr als tausend Tore gestorben“, sagt er und lacht.

Doch nicht nur körperlich hat ihn diese Erfahrung weitergebracht. „Man nimmt da so viel Professionalität mit“, so der Marler. „Natürlich waren die Beine oft müde, aber der Kopf hat immer gesagt, ‚nein, du ziehst das jetzt durch‘.“

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Von Tag zu Tag sei das Training härter geworden. „Aber danach habe ich auch jedes Mal gedacht, dass ich einen Schritt weiter gekommen bin, als wenn ich alleine trainiert hätte.“ Zudem hat ihm auch der Austausch mit den Profis geholfen.

„Wenn man die gefragt hat, was sie am Nachmittag noch so machen, kamen da ganz andere Antworten als von mir“, erzählt Pulver. Die Professionalität der Drittliga-Profis nimmt er nun als neuer Kapitän mit zum TuS Haltern am See.