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Florian Abendroth: „Mein Bruder ist froh, dass er nicht der einzige alte Sack ist“
Fußball: Landesliga
Florian Abendroth ist wieder da. So wirklich weg war er aber auch nie. Zuletzt spielte er aber wieder mehrmals für den TuS Haltern. Hat sein Bruder ihn überredet, wieder häufiger zu spielen?
So ganz fernhalten können sich die Abendroth-Brüder dann doch nicht vom Fußball. Seit dem vergangenen Sommer steht Tim Abendroth in der Landesliga als Co-Trainer wieder an der Seitenlinie des TuS Haltern am See, zuletzt stand auch sein jüngerer Bruder Florian wieder mehrmals im Kader. Der spricht nun über eine mögliche Win-Win-Situation, ein sportliches Alternativprogramm, das ihm gar nicht liegt, und Bierchen nach dem Training.
„Das ist gar nicht so spektakulär“, sagt der 33-Jährige auf die Frage, ob er nun sein großes Comeback feiert. Um den Halterner war es ruhiger geworden, zuletzt wurde er aber wieder häufiger im Kader des TuS gesichtet. „Timo, Seb und Tim haben mir zu Beginn dieser Saison und auch schon in der letzten Saison gesagt, dass ich jederzeit kommen kann“, erzählt er über Gespräche mit den Trainern der Seniorenteams.
„Dafür bin ich sehr dankbar und ich versuche, häufiger beim Training dabei zu sein.“ Immer klappe es mit zwei Kindern und der Arbeit allerdings auch nicht. „Aber wenn bei Spielen Not am Mann ist, kann ich auch nicht ‚nein‘ sagen“, gesteht Abendroth, der auf eine Win-Win-Situation hofft.
„Ohne Training kann ich mich nicht auf den Platz stellen“
Auf der einen Seite kann er dem Verein helfen, auf der anderen kann er sich weiterhin mit Fußballspielen fithalten. „Dann muss ich auch nicht joggen gehen, das kann ich nämlich gar nicht“, sagt er lachend. So lange er das Gefühl habe, im Team willkommen zu sein, wolle er auch weiterhin kommen.
Sein Bruder Tim musste ihn derweil nicht mal von erneuten Einsätzen in der Landesliga überzeugen - anders als vor einigen Monaten Julian Göcke, den er so lange genervt hatte, bis dieser doch noch mal aushalf, wie der Stürmer damals erzählte.

Darf seinen jüngeren Bruder als Co-Trainer des TuS-Landesliga-Teams herumkommandieren: Tim Abendroth. © Blanka Thieme-Dietel
„Ich glaube, mein Bruder ist froh, dass er nicht der einzige alte Sack in der Mannschaft ist“, sagt Florian Abendroth über seinen älteren Bruder. Dass er auch in den kommenden Wochen und Monaten noch einige Male aushelfen wird, ist indes durchaus wahrscheinlich. „Wenn es personell so angespannt bleibt und ich halbwegs fit bin und helfen kann, kann das durchaus passieren“, sagt der 33-Jährige.
Dafür müsse er aber auch immer wieder beim Training vorbeischauen. „Ohne Training kann ich mich nicht auf den Platz stellen“, erklärt er, „dafür sind die andern auch zu gut, da ist einiges an Qualität im Kader“.
„Das Bierchen nach dem Training schmeckt immer noch gut“
Qualität, die das Landesliga-Team des TuS Haltern am See nicht immer auf den Platz bringen konnte - auch, weil immer wieder wichtige Spieler fehlten. Die Stimmung sei aber trotz der Tabellensituation weiterhin gut, beteuert Abendroth. „Der Spaß ist weiterhin da.“
Und was er auch schon feststellen konnte: „Das Bierchen nach dem Training schmeckt immer noch gut.“ Auch das sei ein Grund dafür, warum er einfach nicht aufhören kann, sagt er lachend.
Dass der TuS die Qualität hat, um am Ende überm Strich zu stehen, davon ist er auch überzeugt. „Ich habe das Gefühl, dass nur ein Spiel dabei sein muss, damit der Knoten platzt“, sagt er.
Immer wieder seien es kleine Fehler gewesen, die die Mannschaft um den verdienten Lohn gebracht haben. „Da ist mehr drin“, sagt er und betont: „Wenn es in der Breite wieder besser wird, dann sollte der Klassenerhalt auch locker drin sein.“
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
