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Trainer-Überraschung: Schaffrinna verlässt den ETuS mit sofortiger Wirkung
Fußball: Kreisliga A
Thomas Schaffrinna hat seinen Vertrag beim ETuS Haltern auf eigenen Wunsch mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Wie es nun beim A-Ligisten weitergeht, wird noch geklärt. Eines ist schon sicher.
Der ETuS Haltern konnte Anfang Februar die Verlängerung mit seinen zwei wichtigsten Männern verkünden: Das Trainer-Duo bestehend aus Phillip Oligmüller und Thomas Schaffrinna hatte seine Zusage für die kommende Spielzeit gegeben. Rund drei Monate später steht fest: Thomas Schaffrinna verlässt den ETuS mit sofortiger Wirkung auf eigenen Wunsch.
Aus persönlichen Gründen bat er am 10. Mai (Montag) den Vorstand des ETuS Haltern, seinen Vertrag als Cheftrainer des A-Ligisten aufzulösen. „Er hat uns die Gründe erläutert und wir stehen da voll hinter“, sagt der Sportliche Leiter Marco Jünemann. Der Verein ist dem Wunsch des Trainers sofort nachgekommen.
Phillip Oligmüller, den Thomas Schaffrinna als Trainerkollegen zum ETuS geholt hatte, wird aber bleiben, so Jünemann. „Da werden wir in den nächsten Wochen noch weitere Gespräche führen.“ Dabei werde es dann erst mal um die Frage gehen, ob Oligmüller alleine weitermacht oder ein zweiter Trainer gesucht werden soll.
Thomas Schaffrinna: „Andere Dinge haben eine höhere Wichtigkeit“
Seit vielen Jahren ist Thomas Schaffrinna mittlerweile im Fußballkreis Recklinghausen tätig. Zweieinhalb Jahre kümmerte er sich beim VfB Hüls um die Finanzen des Vereins, dreieinhalb Jahre trainierte er den SV Hullern und seit Ende Oktober 2018 stand er beim ETuS Haltern an der Seitenlinie.

Thomas Schaffrinna übernahm den ETuS Haltern im Winter 2018. Gemeinsam mit Phillip Oligmüller schaffte er in der Saison 20219/20 den direkten Wiederaufstieg in die Kreisliga A. © Manfred Rimkus (Archiv)
Das habe in den vergangenen Jahren viel Zeit und Kraft gekostet, so der Halterner. „Kraft und Zeit, die ich aufbringen konnte, da meine Familie mir den Rücken gestärkt und freigehalten hat. Dafür gilt es, ‚vielen Dank‘ zu sagen“, so der Trainer, der die Zeit beim ETuS sichtlich genossen hat.
Nun ist aber Schluss. Im Gespräch mit Spielern habe sei immer der Aspekt am wichtigsten gewesen, „dass der Fußball eine tolle Sache ist, in der man mit Begeisterung und Teamfähigkeit viel erreichen kann, aber andere Dinge im Leben eine höhere Wichtigkeit haben“, sagt Schaffrinna.
Die Devise sei immer gewesen: Erst die eigene Gesundheit, die der Familie, das Zusammenleben mit der Familie und das Berufs- oder Schulleben. „Erst danach stand der Fußball im Vordergrund.“ Diesmal haben die selbsternannten Prioritäten Einfluss auf Thomas Schaffrinna selbst und seine Arbeit als Trainer.
Schaffrinna „möchte dem ganzen Verein für diese tolle Zeit danken“
Aufgrund verschiedener Umstände bleibe ihm aktuell nicht ausreichend Zeit, „das Traineramt bei einem so tollen Verein wie dem ETuS ordentlich auszuführen“. Der Verein und die Spieler hätten es verdient, einen Trainer zu haben, „der mit vollem Einsatz und voller Konzentration bei der Sache ist“. Dies sei derzeit für ihn nicht möglich.
„Ich möchte dem ganzen Verein, seinen Mitgliedern, den Ehrenamtlichen, dem Vorstand und vor allem den Spielern und meinem Trainerkollegen Phil (Phillip Oligmüller, Anm. d. Red.) für diese tolle Zeit danken“, sagt Thomas Schaffrinna.
Alle im Verein seien ihm in den vergangenen Jahren sehr ans Herz gewachsen. „Ich verabschiede mich bis auf Weiteres aus dem Geschehen und verspreche euch: Ich komme irgendwann wieder!“
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
