Daniel Schnellhardt, seit eineinhalb Jahren verantwortlicher Trainer beim HSC Haltern-Sythen, wird nach der laufenden Saison nicht mehr Trainer der 1. Herrenmannschaft sein. Der Entschluss fiel einvernehmlich in der vergangenen Woche, wie Schnellhardt und Teammanager Christian Berse übereinstimmend berichten. Anfang dieser Woche wurde die Mannschaft informiert. Schnellhardt, heimisch in Olfen, soll die laufende Spielzeit wie geplant noch als Trainer in Haltern beenden.
„Wir sind mit Daniel sehr zufrieden, allerdings hat er den Posten übernommen bei uns in schwerer Zeit. Vielleicht ist es gut, einen Schnitt zu machen und mal eine Änderung vorzunehmen“, so Teammanager Christian Berse. Schnellhardt hatte den Posten in Haltern übernommen, nachdem die Mannschaft in der Oberliga einen großen Aderlass zu beklagen hatte. In der ersten Saison unter ihm (noch in der Oberliga) hatte dann frühzeitig festgestanden, dass der Klassenerhalt utopisch war. Neben einem von Verbandsseite aus vorgegebenen vermehrten Abstieg kam erschwerend hinzu, dass den HSC großes Verletzungspech ereilte und die Mannschaft von permanenten, zum Teil langwierigen Ausfällen ereilt wurde.
Nach dem Abstieg in die Verbandsliga war die Zuversicht auf allen Seiten groß, dass nun Besserung in Sicht sein würde. Spätestens nach der 21:36-Niederlage am vergangenen Samstag (9. Dezember) bei der TSG Altenhagen-Heepen II steht aber fest, dass der HSC schon wieder den Blick nach unten wird werfen müssen. Mit 7:13 Punkten ist die Mannschaft der gefährdeten Zone gefährlich nahe gekommen. Erneut hat das Team in dieser Saison mit großen Personalproblemen zu kämpfen, trat auch in Altenhagen-Heepen ersatzgeschwächt an. Teammanager Berse ist aber zuversichtlich: „Anfang des neuen Jahres stehen uns hoffentlich wieder mehr Leute zur Verfügung. Wir hoffen, auch in einer schwierigen Liga wie dieser, in der offenbar jeder jeden schlagen kann, damit frühzeitig in ruhiges Fahrwasser zu kommen.“
„Geht an die Substanz“
Das hofft auch Daniel Schnellhardt: „Ich liebe und lebe den Handball seit 35 Jahren. Auch wenn ich mich aktuell etwas ausgepowert fühle, sind Lust und Motivation da, die Sache zu einem erfolgreichen Ende zu bringen“, so der 39 Jahre alte Olfener. Der verhehlt allerdings nicht: Die vergangenen 18 Monate in Haltern hätten aufgrund der Umstände an den Nerven gezerrt. „Immer wieder Spiele verlegen zu müssen, weil man keinen Kader hat, immer wieder nur mit wenigen Leuten trainieren zu können, das geht auf Dauer an die Substanz.“

Zudem stehe seine Heirat bevor, auch steht der Kauf oder der Bau eines Hauses im Raum: Viele Sachen bewegen Daniel Schnellhardt auch außerhalb der Handballhalle. Nicht zuletzt sei es für ihn wichtig, „auf meinen Körper zu hören“. Das letzte Auswärtsspiel der Saison hatte Daniel Schnellhardt verpasst wegen Krankheit. Der 39-Jährige war zuvor Trainer bei den Drittliga-Handballerinnen der PSV Recklinghausen, wo er unter anderem durch die Coronapause ausgebremst worden war.
Lösung bis zum Jahresende?
Teammanager Christian Berse will nun zeitnah in die Gespräche für die neue Saison einsteigen. „Vielleicht schaffen wir es, bis Weihnachten eine Lösung zu finden - spätestens aber bis zum Jahresende.“ Viel habe für ein weiteres Jahr mit Daniel Schnellhardt gesprochen: „Er gibt immer alles, ihm kann man nichts vorwerfen.“ Allerdings sei der anhaltende Negativtrend auch nicht spurlos an der Mannschaft vorbeigegangen. „Nach dieser Saison etwas Neues zu beginnen, ist aus unserer Sicht nicht verkehrt.“
Nächste Hiobsbotschaft und Lob für ein Talent: HSC Haltern-Sythen verliert „schwieriges Spiel“
Worst Case tritt schon im ersten HSC-Spiel ein: Halterner fällt mit Bruch mehrere Monate aus
„Sie tun der Mannschaft extrem gut“: Saisonstart für HSC Haltern-Sythen - mit nur einem Ausfall