Jorit Ritter (r.) und der ETuS Haltern III werden in dieser Saison kein Spiel mehr in der Kreisliga C bestreiten.

© Blanka Thieme-Dietel

„Das eine führte zum anderen“: Der ETuS Haltern III muss sich zurückziehen

rnFußball: Kreisliga C

Nach drei Spielabsagen hat sich der ETuS Haltern III vom Spielbetrieb zurückziehen müssen. Schon seit einigen Wochen schien das unausweichlich und hatte für Spielertrainer Graf mehrere Gründe.

Haltern

, 02.11.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es hatte sich schon angedeutet, als das erste Spiel abgesagt werden musste“, sagt Moritz Graf, Spielertrainer des ETuS Haltern III, über das Zurückziehen seiner Mannschaft aus dem Ligabetrieb. Nach drei Spielabsagen war das im vergangenen Jahr gegründete Team raus. Dafür gab es laut Graf mehrere Gründe.

Dass die Mannschaft in drei Partien in der Kreisliga C2 nicht antreten konnte, ist einfach erklärt: Dem ETuS fehlten Spieler. Die Ursachen sind vielfältig. „Wir hatten acht oder neun Verletzte“, erzählt Graf. Darüber hinaus waren noch zwei Spieler wegen ihres Studiums oder berufsbedingt weiter weggezogen. Auch einige andere Spieler hätten sich zuletzt etwas von ihrer Heimatstadt entfernt.

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Und so schrumpfte der Kader der Halterner immer weiter. Dazu kam auch noch ein Problem, welches in jeder Saison auftritt, aber in dieser besonders häufig: Urlauber. „Stefan Sturm war beispielsweise drei Wochen verletzt und dann erst mal im Urlaub“, nennt Moritz Graf den Toptorjäger beispielhaft. „Das sind dann alles so Sachen, da führt das eine zum anderen“, sagt er.

„Wir sind froh, dass der ETuS uns diese Chance gegeben hat“

Die vergangene Saison, da ist sich indes Graf sicher, hätte sein Team zu Ende spielen können. „Wäre die weitergegangen, hätten wir definitiv durchgezogen“, stellt er klar. Da war der Kader eben noch größer.

Für Spielertrainer Moritz Graf (r.) hatte es sich schon angedeutet, dass der ETuS Haltern II sich früher oder später vom Spielbetrieb in der Kreisliga C zurückziehen muss.

Für Spielertrainer Moritz Graf (r.) hatte es sich schon angedeutet, dass der ETuS Haltern II sich früher oder später vom Spielbetrieb in der Kreisliga C zurückziehen muss. © Pascal Albert (Archiv)

In den Spielen, die der ETuS III in dieser Spielzeit absolvieren konnte, bekam das Team immer wieder Unterstützung von außerhalb der Mannschaft. Spieler des ETuS II - und sogar dessen Trainer Patrick Franke - sowie Spieler der Altherren halfen aus.

„Aber immer Hilfe von den Altherren zu bekommen, konnte ja auch kein Dauerzustand sein“, so Graf, dem anzumerken ist, wie schade er es findet, dass das Projekt „1. FC Hobby“, wie sich das Team gerne nennt, gescheitert ist.

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Im Sommer 2020 hatte sich die Mannschaft aus Hobbykickern gegründet. Davor spielten die Halterner nur gemeinsam im Westuferpark, wollten aber dann sogar erst einen eigenen Verein gründen, ehe sie beim ETuS Haltern unterkamen.

„Wir sind froh, dass der ETuS uns diese Chance überhaupt gegeben hat“, sagt Moritz Graf, „das ist nicht selbstverständlich“. Seinen Dank richtet er vor allem an Marco Jünemann und Uli Klebolte. „Ohne die hätte das alles gar nicht geklappt“, erklärt er weiter.

Keine Ligaspiele mehr, aber beim ETuS III soll weiter trainiert werden

Haben sich die Hobbykicker letztendlich einfach ein wenig überschätzt beziehungsweise die Verantwortung und den organisatorischen Aufwand einer offiziellen Mannschaft unterschätzt? Dem widerspricht Graf und verweist darauf, dass auch die Corona-Pandemie ihre Rolle bei der Entwicklung gespielt habe. Nach dem Lockdown, erklärt er, „war bei vielen die Luft raus“.

Dass es nun zum Rückzug der Mannschaft kommen musste, bedauert nicht nur er, sondern auch die restliche Mannschaft, betont der Spielertrainer. „Wir finden das alle total schade“, sagt er. „Aber man kann nicht an etwas festhalten, das keinen Sinn macht.“

Auch für ihn sei es in den vergangen Wochen schwierig gewesen. „Irgendwann wird es anstrengend, samstags immer die letzten Spieler zusammenkratzen zu müssen“, erklärt Moritz Graf. Und wenn er dann mit gerade mal elf Spielern zur Partie antrat, „ist man auch nicht wirklich glücklich“.

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Wie es nun weitergeht, ist noch nicht endgültig geklärt. Eines ist für den Halterner aber klar: „Wir wollen auf jeden Fall weiter trainieren und dann gucken, wie es läuft.“ Davon reden, sich in Zukunft wieder für den Spielbetrieb anzumelden, möchte er aber vorerst nicht.