
© Blanka Thieme-Dietel
Dieser Spieler ist ein Glücksgriff für den TuS Haltern - und hat „eine geile Petry-Playlist“
Analyse
Im zweiten Jahr hintereinander hat der TuS Haltern einen großen Umbruch erlebt. Ein Neuzugang erweist sich schon in mehrerlei Hinsicht als Glücksgriff. Sein Trainer schwärmt regelrecht von ihm.
Nach der langen Corona-Pause wusste kaum eine Fußballmannschaft zu Beginn der Saison, wo sie steht. Auch in der Oberliga Westfalen gab es einige sogenannte „Wundertüten“ - der TuS Haltern am See gehörte nach dem nächsten großen Umbruch ebenfalls dazu. Nach den ersten neun Spielen lässt sich zumindest schon mal eines festhalten: Ein Neuzugang ist ein Glücksgriff für das Team von Timo Ostdorf.
Tim Eibold, Leiter Seniorenfußball des TuS, war schon vor dem Saisonstart überzeugt: „Den kannst du in jede Oberliga-Mannschaft mitnehmen, er bereichert ein Team menschlich und sportlich“, hatte er damals in einem Interview über Peter Elbers gesagt. Er sollte Recht behalten.
In seiner allerersten Oberliga-Saison hat der 31-Jährige bereits sieben Tore in sieben Spielen - eine Partie hat er verpasst - erzielt. Elbers, der gegen Herne in der 93. Minute zum 2:1 traf, arbeitet extrem viel auf dem Platz, ist immer anspielbar und glänzt sowohl mit dem Auge für seine Mitspieler als auch mit seinen Qualitäten im Abschluss.
Ostdorf war überzeugt, dass Elbers auch in der Oberliga abliefert
„Er ist definitiv ein Glücksgriff“, sagt auch Timo Ostdorf und betont direkt, dass er das nicht nur aus sportlicher Sicht sage. „Auch menschlich ist er der absolute Wahnsinn.“ Dass Elbers überhaupt in seinem Team spielt, weiß der Trainer, haben die Halterner seinem Umzug zu verdanken.
„Wenn wir ehrlich sind: Wäre er nicht nach Haltern gezogen, hätten wir ihn wohl nie bekommen“, sagt er. Deshalb bekam der TuS nicht nur die Chance, sich einen starken Spieler zu holen, vielmehr passt Elbers dadurch auch noch in das Konzept des Vereins, auf heimische Akteure zu setzen.

Peter Elbers (r.) wechselte im Sommer 2021 zum TuS Haltern am See - ohne auch nur eine Oberliga-Minute in seiner Vita. Der Angreifer kann nach den ersten Partien gut und gerne als Top-Transfer bezeichnet werden. © Blanka Thieme-Dietel
„Als sich die Möglichkeit für uns aufgetan hat, wollten wir ihn unbedingt.“ In den ersten Gesprächen brachte Elbers dann aber selbst einen augenscheinlichen Knackpunkt ins Spiel: „Er hatte direkt betont, dass es für ihn das erste Mal in der Oberliga sein würde.“
Dieser Umstand hielt die Verantwortlichen des TuS Haltern am See nicht davon ab, den 31-Jährigen zu verpflichten. „Wer in der Westfalenliga regelmäßig zweistellig trifft, hat auch die Qualität für die Oberliga“, habe er ihm gesagt, erzählt Ostdorf. Und genauso wie Tim Eibold sollte auch er Recht behalten.
Dank Peter Elbers kennen die jungen Halterner Spieler nun Wolfgang Petry
Aber dass er auf Anhieb so viele Tore erzielen würde, „damit konnte keiner rechnen“, gesteht er. Ein Grund für Elbers starken Start laut seinem Trainer: „Er ist mit der fitteste in der Mannschaft. Der hat Lauftests hingelegt, die waren der absolute Wahnsinn - da bin ich selbst mit 20 Jahren nicht drangekommen.“
Das ist auf dem Platz auch immer wieder spürbar, Elbers spult läuferisch ein starkes Pensum ab. Doch nicht nur auf dem Feld ist der Halterner wichtig. „Sein Wort hat ganz, ganz großes Gewicht in der Kabine“, so Timo Ostdorf, „weil er Dinge klar und deutlich, aber auch vernünftig anspricht.“
Mittlerweile überlasst der Cheftrainer seinem Angreifer sogar kurz vor dem Anpfiff auch noch mal das Wort in der Kabine. Und am Tag nach Spielen glänze Elbers auch noch mit klaren Analysen und realistischen Einschätzungen. Ostdorf fasst es noch mal zusammen: „Er ist in allen Bereichen ein Top-Transfer.“
Selbst als Stimmungsmacher ist Elbers inzwischen bekannt - „und hat eine geile Wolfgang-Petry-Playlist“, wie sein Trainer sagt. „Den kannten die jungen Spieler anfangs gar nicht“, erzählt er. Dank des Neuzugangs sind nun auch die jungen Halterner Spieler mit der Musik des deutschen Schlagersängers vertraut. Elbers bringt den TuS Haltern am See also auch „kulturell“ nach vorne.
Erst als Praktikant, dann als freier Mitarbeiter und nach dem Volontariat seit 2021 als Redakteur für Lensing Media im Einsatz. Am liebsten im Lokalsport unterwegs - denn abseits der reinen Ergebnisse hat jedes Spiel und jeder Sportler eine spannende Geschichte zu erzählen.
