Das Ergebnis - ein 3:4 nach 3:1-Führung - war alles andere als zufriedenstellend. Dennoch hatte Fabian Schulte-Althoff beim Spiel gegen den TuS Gahlen Grund zur Freude: 266 Tage nach seinem Kreuzbandriss beim Aufstiegsspiel in Recklinghausen-Hochlar hat der Spieler von Concordia Flaesheim sein Comeback gefeiert.
Schon beim Stand von 3:1 für die Concordia, verrät Michael Onnebrink, gab es Überlegungen, den Linksfuß zu bringen. Doch es lief bei den Flaesheimern, „wir haben daher keine Notwendigkeit gesehen“. Doch dann gingen verrückte vier Minuten los. „Da hat sich alles so schnell überschlagen“, so der Trainer, der gar nicht schnell genug reagieren konnte, weiter.
Als Fabian Schulte-Althoff das Feld betrat, stand es bereits 3:4 aus Sicht seiner Mannschaft. „Ich hatte ‚Onne‘ dann noch gefragt, ob er mich als Defensiven wirklich noch bringen will“, erzählt der 34-Jährige, der Onnebrink während seiner Auszeit in der Hinrunde als Interimstrainer vertrat.
„Das ist nicht selbstverständlich“
Für die Schlussphase kam er aber noch und versuchte mit seinen Teamkollegen, die drohende Niederlage abzuwenden - allerdings ohne Erfolg. „Wir haben einmal im Spiel diese Phase, wo wir nicht ein Tor, sondern gleich zwei oder drei kassieren. Wir sind dann total von der Rolle. Das zieht sich teilweise durch die Saison, das war im Hinspiel schon so und auch gegen die SG Coesfeld oder den SV Heek. Das haben wir bis heute nicht in den Griff bekommen“, ärgert sich Schulte-Althoff.
Freuen konnte er sich aber eben über sein langersehntes Comeback. „Das war ein total emotionaler Tag“, sagt er. „Ich habe schon ein bisschen darauf hingefiebert und war natürlich total happy, als es soweit war. Klar, der Spielverlauf war nicht so, dass ich Glücksgefühle hatte, aber am Ende, als ich auf dem Sofa lag, war ich schon ein bisschen stolz, dass ich es geschafft habe.“

Denn seine Rückkehr auf den Platz „ist nicht selbstverständlich, glaube ich“, so Schulte-Althoff weiter. „Für einen Fußballspieler habe ich ja auch nicht mehr das ganz junge Alter.“
Zweieinhalb Wochen hatte er vor seinem Comeback wieder voll mit der Mannschaft trainiert, davor war er auch schon bei den Einheiten dabei, machte aber viel für sich selbst, beispielsweise trainierte er Start-Stopp-Bewegungen.
Das Knie hält!
Als es im Training wieder richtig losging, hatte er auch nicht allzu lange Bedenken, ob sein Knie wirklich allen Belastungen standhalten würde. „Die ersten Minuten habe ich schon noch darüber nachgedacht, am Anfang schwebt das bei jeder Aktion mit“, erklärt er. „Aber als ich merkte, dass das Knie hält, ging das relativ schnell vorbei.“
Im Spiel habe er sich auch gar keine Gedanken mehr über sein Knie gemacht. „Da war ich so angespannt, da war das gar kein Problem“, sagt Fabian Schulte-Althoff, der bei sich selbst noch Luft nach oben sieht. Bei 100 Prozent ist er noch nicht. „Laufen ging früh wieder, deshalb habe ich viel im Ausdauerbereich gemacht“, erklärt er. „Im Training habe ich aber schon gemerkt: Manchmal fehlt noch etwas die Spritzigkeit und die Schnelligkeitsausdauer.“
Dass er sich in diesen Bereichen noch wieder verbessern wird, davon ist er überzeugt. Und Spielpraxis wird er in den kommenden Wochen mit Sicherheit auch immer mehr sammeln. Als nächstes geht es zum VfB Alstätte, der mit einem Spiel weniger, aber neun Punkten mehr als Concordia Flaesheim auf dem ersten Nichtabstiegsplatz steht.
„Wenn du Gahlen und Lippramsdorf nicht schlägst, das wissen alle, ist es ein super schwerer Schritt, da unten rauszukommen“, sagt Schulte-Althoff. Rechnerisch ist zwar noch alles möglich, doch das 3:4 am vergangenen Spieltag sei „ein Meilenstein in die falsche Richtung“ gewesen.
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