„Sehr zehrend“ Fabian Schulte-Althoff zieht eine erste Bilanz nach seinem Trainer-Comeback

Fabian Schulte-Althoff zieht eine erste Bilanz nach seinem Trainer-Comeback
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Plötzlich war Fabian Schulte-Althoff wieder Trainer. Anfang September verkündeten Michael Onnebrink und Concordia Flaesheim, dass der Aufstiegstrainer aus persönlichen Gründen eine Pause einlegen wird, später aber zurückkehren soll. Für ihn übernahm der ehemalige Spielertrainer der Concordia, der seit dem 6. Juni aufgrund eines Kreuzbandrisses ausfällt.

„Scharf war ich darauf nicht“, gestand Fabian Schulte-Althoff kurz nach dem Trainerwechsel auf Zeit. „Es kam alles so abrupt, aber mir war relativ schnell klar, dass ich da aushelfen muss.“ Zum einen, weil es schwierig geworden wäre, einen Ersatz so früh in der Saison zu finden. Zum anderen, weil die Mannschaft dem 34-Jährigen am Herzen liegt.

„Es hat natürlich reingespielt, dass ich verletzt war und noch immer bin“, sagt er. Ohnehin wollte er trotzdem regelmäßig am Platz sein - nun muss er es auch. Als „relativ seichten“ Übergang bezeichnet er den Wechsel auf der Trainerbank, weil er schon zuvor auch mal an der Gestaltung und Leitung von Übungseinheiten beteiligt war und immer einen engen Draht zu Michael Onnebrink hatte.

Montags wird sich auf der Couch vorbereitet

Bei zehn Bezirksliga-Spielen stand er nun schon an der Seitenlinie. Genug Zeit, um sich wieder an den Trainerjob zu gewöhnen. „Ich bin schon ziemlich akribisch und versuche irgendwie, nichts dem Zufall zu überlassen“, erklärt der Linksfuß, der auch versucht hat, viele Gegner seiner Mannschaft zu beobachten.

„Man hat ja mittlerweile die Möglichkeit, viele Spiele im Video sehen zu können“, so Schulte-Althoff. Am Montag beschäftige er sich normalerweise noch mit der eigenen Leistung im vergangenen Spiel und richte dabei auch schon den Blick nach vorne auf den nächsten Gegner.

Fabian Schulte-Althoff (l.) hat interimsweise den Flaesheimer Trainerposten von Michael Onnebrink (M.), der sich eine Auszeit nimmt, übernommen.
Fabian Schulte-Althoff (l.) hat interimsweise den Flaesheimer Trainerposten von Michael Onnebrink (M.), der sich eine Auszeit nimmt, übernommen. © Andreas Hofmann

„Ich bin ein Fan davon, die Trainingswoche nach dem kommenden Gegner aufzubauen und die Jungs vorzubereiten“, sagt er. Die Vorbereitung am Montag bestehe meist aus ein, zwei Stunden auf der Couch, „in denen ich den Laptop noch mal aufklappe“.

Am Dienstag, Mittwoch und Freitag wird in Flaesheim trainiert, am Donnerstag pausiert. Da muss Fabian Schulte-Althoff aber selbst wieder ran, denn dann geht es für den erfahrenen Verteidiger zur Krankengymnastik.

„Ich freue mich, wenn die Pause kommt“

Mit der Genesung seines Knies ist er zufrieden, er kann sich schmerzfrei bewegen. Allerdings liegt er nicht ganz im Zeitplan. Einige Wochen hänge er hinterher, „weil mir ein bisschen die Zeit gefehlt hat aufgrund der Arbeit als Trainer“. Seine Muskeln könnten durchaus schon besser austrainiert sein, erklärt er und will das nun nachholen.

Ganz eingerostet ist er aber nicht. „Ich war teilweise schon abends nach dem Training noch länger auf dem Rad“, erzählt er. Da hat er dann auch viel Zeit zum Nachdenken. Grundsätzlich merke er schon, dass er sich als Trainer länger mit vorherigen Spielen - vor allem Niederlagen - beschäftigt als zu seiner Zeit als Spieler.

Als Spieler kann Fabian Schulte-Althoff (l.) Concordia Flaesheim aktuell nicht helfen, dafür aber als Vertretung des pausierenden Michael Onnebrink (r.).
Als Spieler kann Fabian Schulte-Althoff (l.) Concordia Flaesheim aktuell nicht helfen, dafür aber als Vertretung des pausierenden Michael Onnebrink (r.). © Jürgen Patzke

„Als Spieler konnte ich sowas schneller abhaken“, sagt Fabian Schulte-Althoff. „Ich finde, als Trainer musst du dich aber auch einfach mehr damit beschäftigen. Du siehst Fehler, erkennst vielleicht auch Muster und musst dann darauf hinarbeiten, dass diese Fehler abgestellt werden. Als Spieler hinterfragst du vielleicht nicht so viel.“

Die Arbeit als Trainer, gesteht er, „ist schon sehr zehrend“. Die ersten Wochen seien noch deutlich leichter gewesen. „Ich freue mich, wenn die Pause kommt“, sagt er ehrlich. Drei Spiele sind es bis dahin noch. Los geht es am kommenden Sonntag (27. November) mit einem Heimspiel gegen den ASC Schöppingen.

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