
© Dortmunder Sportfotografie / Schulze
Erfreuliche Nachrichten: Vollauslastung beim Hallenfußball - aber die Regeln sind streng
Fußball
Gute Nachrichten für den Amateurfußball in Dortmund: Die Hallenstadtmeisterschaften 21/22 werden in vollen Hallen stattfinden, aber unter strengen Bedingungen für alle Beteiligten.
„Alle haben Bock, alle wollen, dass es gelingt“ - die Stimmungslage von Andreas Edelstein, stellvertretender Vorsitzender des Fußballkreises Dortmund, pendelt sich gerade zwischen Vorfreude und Anspannung ein. Keine zwei Monate mehr bis zum Beginn der Fußball-Hallenstadtmeisterschaften.
Und das Signal der Stadt Dortmund von vor einigen Tagen haben jetzt auch alle Ausrichter vor Ort bestätigt: Ja, alle Hallen dürfen und werden voll ausgelastet sein. „Die Stadt hat es erlaubt und die Veranstalter vor Ort haben uns jetzt versichert, dass sie das schaffen werden und alle Anforderungen umsetzen können“, sagt Edelstein.
Dennoch wird es klare Unterschiede zwischen der Vollauslastung 2019/20 und der Vollauslastung 2021/22 geben. „In der Vergangenheit war es ja oft so, dass die Hallenkapazitäten gar nicht ganz exakt festgeschrieben waren“, sagt Edelstein. „Das ist jetzt anders. Für die Halle Nette in der Vorrunde bedeuten beispielsweise 400 Personen volle Auslastung, für die Helmut-Körnig-Halle sind es 4200.“
Und das heißt dann auch noch längst nicht, dass 400 bzw. 4200 Karten verkauft werden können. „Denn diesmal sind das nicht reinen Zuschauerzahlen, sondern die Zahl aller Personen, die in der Halle sein dürfen. Dazu gehören Mannschaften, Helfer und Ehrengäste. Sie alle müssen wir aus den Zuschauerzahlen noch herausrechnen.“

Andreas Edelstein setzt auf die Verantwortung und Vernunft der Zuschauer. © Screenshot
Edelsteins Rechnung am Beispiel der Vorrunde in der Halle Nette geht so: 400 Personen bedeuten Vorauslastung. An einem Tag beteiligt in der Halle sind fünf Mannschaften, jede mit etwa 15 Mann vor Ort. Zwei Teams, nämlich die, die gerade spielen, dürfen rausgerechnet werden. Bleiben dreimal 15 Personen, als 45. Hinzukommen kommen Organisatoren, Ordner und Helfer in der Halle. Ihre Zahl wird mit gut 30 veranschlagt. Für eine Halle wie die in Nette bedeutet das, dass von den 400 zugelassenen Personen bis zu 20 Prozent abgezogen werden müssen. Es kommen also etwa 320 Karten in den Verkauf.“
Ganz ähnlich ist auch die Rechnung für die Belegung der Helmut Körnig Halle. Dort lautet die Definition von Vollauslastung 4200 Personen. Bei einem Abzug vor 20 Prozent kommen dort etwa 3300 Tickets in den Verkauf.
Die großzügigen Regelungen wie sie in der Vergangenheit üblich waren, dass man auch mal ein paar mehr Leute reingelassen hat, weil klar war, dass ohnehin eine Reihe von Zuschauern jedes Spiel gar nicht sehen wollte und sich lieber am Bierwagen verquatscht hat, wird es dieses Jahr nicht geben. „Ganz klar“, sagt Edelstein, „die Partyveranstaltung, die die Hallenstadtmeisterschaften zuletzt waren, werden sie in diesem Jahr nicht sein. Aber dafür rückt vielleicht auch wieder Fußball etwas mehr in den Vordergrund.“
Klar ist auch, das bei den Hallenstadtmeisterschaften für alle, die in der Halle sind, die 2G-Regel gilt, sie also geimpft oder genesen sein müssen. Negativtests gelten nicht. Das heißt, auch der Kontrollaufwand an den Halleneingängen wird erheblich sein. „Und es muss auch auch klar sein, dass das übliche Raus und Rein in der Halle so einfach nicht mehr möglich sein. Jeder, der die Halle einmal verlässt, um ne Wurst zu essen, wird beim erneuten Betreten wieder kontrolliert. Das ist nicht schön, muss aber so sein.“
Edelstein, dass sich das nicht so „feucht fröhlich“ anhört wie in der Vergangenheit. „Das ist aber alles besser als die 50-Prozent-Regel. Und ich hoffe, dass alle Zuschauer verstehen, dass hier gerade die Ausrichter viel leisten, damit andere ihren Spaß haben. Wir sind alle der Meinung, wir kriegen das hin. Aber dazu brauchen wir auch die Zuschauer, die nicht bei jedem Check anfangen zu verhandeln - auch wenn sie schon zwei Bier getrunken haben.“
Wichtigstes Instrument, um den Zuschauerstrom im Griff zu behalten, werde der Kartenvorverkauf sein, erklärt Edelstein. „Die Ausrichter der jeweiligen Halle werden sich vorher mit den jeweiligen Vereinen kurzschließen. Vereine können sagen wieviel Karten sie brauchen und werden dann auch den Vorverkauf übernehmen. So wollen wir es schaffen, dass so wenig Karten wie möglich in den freien Verkauf gehen - im besten Fall keine.“
61er-Jahrgang aus Bochum, seit über 35 Jahren im Journalismus zu Hause - dem Sport und dem blau-weißen VfL schon ewig von Herzen verbunden - als Sportredakteur aber ein Spätberufener.
