Dimitrios Kalpakidis hat einen Anwaltsschreiben erhalten.

Dimitrios Kalpakidis hat einen Anwaltsschreiben erhalten. © Foltynowicz

Kalpakidis bekommt nach einer WhatsApp-Nachricht ein Anwaltsschreiben des FC Brünninghausen

rnFußball

Der FC Brünninghausen hat Dimitrios Kalpakidis ein Anwaltsschreiben zukommen lassen. Kalpakidis soll Aussagen aus einer privaten WhatsApp-Gruppe widerrufen und nicht mehr verbreiten. Kalpakidis hat reagiert.

Dortmund

, 18.05.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Ein Spiel, extrem viele Aufreger. Die Partie des FC Brünninghausen gegen den SV Hohenlimburg wird wohl in die Geschichte eingehen. Der FCB unterlag in einem engen Spiel gegen den Abstiegskandidaten mit 0:1. Westfalia Wickedes Trainer Marko Schott ließ sich dazu hinreißen, vor laufender RN-Kamera den Brünninghausern eine Spielmanipulation vorzuwerfen. Wickede steckt ebenfalls noch im Abstiegskampf.

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Das Thema kochte hoch, Brünninghausen drohte mit dem Gang vor das Sportgericht, sollte Schott sich nicht entschuldigen. Schott bat den FCB schließlich um Entschuldigung und stellte klar, dass es ihm nicht hätte passieren dürfen, solche Behauptungen in die Öffentlichkeit zu rufen. Der FC Brünninghausen nahm Schotts Entschuldigung an.

Dimitrios Kalpakidis erhält ein Anwaltsschreiben

Jetzt erhielt im Zuge des Streits plötzlich Dimitrios Kalpakidis ein Anwaltsschreiben des FC Brünninghausen. Der Dortmunder Kalpakidis ist aktuell Trainer des Westfalenliga-Konkurrenten SV Sodingen und hatte mit den Kontroversen zwischen Wickede und Brünninghausen eigentlich gar nichts zu tun. Er schrieb aber in einer privaten WhatsApp-Gruppe von zehn Personen ein paar Zeilen zu der Partie zwischen Brünninghausen und Hohenlimburg.

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Die WhatsApp-Gruppe besteht aus Dortmunder Amateurfußballern und RN-Journalisten. Auch ich als Autor bin Teil der Gemeinschaft, deshalb liegt mir die Nachricht vor. In der schreibt Kalpakidis unter anderem: „Mahlzeit Männer, alle Jahre wieder kommen die Themen auf den Tisch. Die Anzahlung von Brümmer scheint nun durch zu sein. Geht jetzt nur noch um sein Gehalt. Es sind ja noch ein paar Spiele offen… Würde aber noch eine Razzia bei jedem im Haus machen, ob ein Elektrogerät von Berlet da ist. Der Fußball kann so dreckig sein.“ Hinter dem vierten Satz hat er einen Smiley gepackt und hinter dem fünften gleich drei.

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„Die ganze Nummer war als Scherz gedacht. Ich werfe doch Brünninghausen nicht eine Spielmanipulation vor. Deswegen habe ich doch die Smileys verwendet. Oder glaubt wirklich jemand im Ernst, dass ich eine Razzia fordere?“, erklärt Kalpakidis. Seine Nachricht gelangte zum Trainerteam, zur Sportlichen Leitung und zum Vorstand des FC Brünninghausen. Und der konnte gar nicht über die Nachricht lachen. Ganz im Gegenteil.

Dimitrios Kalpakidis widerruft seine Aussage

Jetzt erhielt Kalpakidis ein Anwaltsschreiben des FCB, in dem er aufgefordert wurde, die Aussage zu widerrufen und nicht mehr zu verbreiten. Ansonsten könne ihm eine zivilrechtliche Klage drohen. „An der WhatsApp-Nachricht hat mich alles gestört“, sagt Brünninghausens Vorsitzender Rudi Zorn. „Er kann uns doch nicht unterstellen, dass wir Geld annehmen, um Spieler zu bezahlen. Oder was für ein Schwachsinn, dass er schreibt, es sollte geprüft werden, ob wir Elektrogeräte bekommen hätten. So etwas habe ich noch nie erlebt. Deshalb war uns klar, dass wir uns das nicht gefallen lassen.“

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Kalpakidis hat am Dienstag (17. Mai) seine Aussage in der WhatsApp-Gruppe widerrufen und mitgeteilt, dass er diese Behauptungen nicht mehr verbreiten werde. Er wollte die Nachricht auch im Gruppenchat löschen, was bei WhatsApp nach einiger Zeit technisch nicht mehr möglich ist.

Der FC Brünninghausen wird rechtlich von Rechtsanwalt Dierk Dunschen vertreten. Darauf angesprochen, dass Kalpakidis seine Aussagen schriftlich in der Gruppe widerrufen hat und sie nicht mehr verbreiten wolle, erklärt Dunschen: „Das ist eigentlich das, was wir gefordert haben.“ Er wird jetzt mit dem Klub besprechen, wie man die Situation beurteilt.

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Eine Frage bleibt definitiv offen. Warum hat der FC Brünninghausen nicht nur Dimitrios Kalpakidis, sondern auch Marko Schott ein Anwaltsschreiben geschickt, der hatte in einem viel größeren Rahmen in voller Überzeugung den Vorwurf die Manipulationen geäußert. „Marko Schott hat sich einen Tag nach seinen Aussagen direkt bei mir entschuldigt. Wickede und der FC Brünninghausen sind seit Jahren befreundet. Wir haben schon zusammen einige Hallenstadtmeisterschaften zusammen organisiert. Dimitrios Kalpakidis hat sich nicht bei mir gemeldet“, erklärt Zorn. Anders als Schott wurde Kalpakidis vom FCB-Vorstand aber nie vorgewarnt – so betont es Kalpakidis.

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