Hier sind sie noch Gegner im Castrop-Rauxeler Stadtderby zwischen FC Castrop-Rauxel und Spvg Schwerin, in der kommenden Saison spielen sie beide für den VfB Waltrop: Marco Führich (r) und Leon Chasanis.

Hier sind sie noch Gegner im Castrop-Rauxeler Stadtderby zwischen FC Castrop-Rauxel und Spvg Schwerin, in der kommenden Saison spielen sie beide für den VfB Waltrop: Marco Führich (r) und Leon Chasanis. © Jens Lukas

VfB-Neuzugang Marco Führich: „Ich habe richtig Bock, mit Waltrop was zu erreichen“

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Marco Taschke kennt kein Pardon: Der Trainer des VfB Waltrop lässt alle seine Spieler schon jetzt schwitzen. Auch Neuzugang Marco Führich, der nach einem Urlaub Nachholbedarf hat. „Ich bin echt kaputt“, sagt der 27-Jährige.

Waltrop

, 25.06.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Wer ist dieser Marco Führich, über den der Trainer des VfB Waltrop, Marco Taschke, sagt, er solle im neuen Team sein verlängerter Arm auf dem Platz werden? Wir haben uns mit ihm unterhalten. Und eines sei vorweg genommen: Es war ein spannendes und auch lustiges Gespräch, in dem eines schnell klar wurde. Hier wechselt ein Fußballer zum VfB Waltrop, der nur ein Ziel hat.

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Marco Führich hat sportliche Hausaufgaben - mit Pausen

Als wir Marco Führich erreichen, hat er seine sportlichen Hausaufgaben bereits erledigt. „Heute Morgen habe ich einen der Intervallläufe gemacht. Das heißt, dass ich sechsmal zwei Minuten Vollgas geben habe, dazwischen dann eine zweiminütige Ruhepause einlegen muss“, schildert Führich die Vorgaben des Trainers. „Das sind letztlich nur 24 Minuten, aber die haben es in sich“, sagt der 1,90-Meter-Mann.

Und da er jüngst im Urlaub war, muss er noch zwei Läufe aus der Vorwoche nachholen. Und pfuschen geht nicht. „Wir müssen das Ergebnis Marco melden. Mit Fotos vor, während und nach dem Lauf.“ Für den Habinghorster, der vom Bezirksligisten FC Castrop-Rauxel zum VfB Waltrop wechselt, seien solche Läufe noch vor dem Start der Vorbereitung nicht neu. „Aber ich bin jetzt schon echt kaputt“, sagt er mit einem Grinsen. „Und habe Muskelkater“, fügt er hinzu.

Herzlich willkommen beim VfB Waltrop: Vorsitzender Friedhelm Finzel (l.) und Marco Führich.

Herzlich willkommen beim VfB Waltrop: Vorsitzender Friedhelm Finzel (l.) und Marco Führich. © VfB Waltrop

Marco Führichs Heimatverein ist Arminia Ickern, in der Jugendzeit spielte er trotz guter Angebote in Henrichenburg und bis zur A-Jugend in Langenbochum. Im Seniorenbereich kickte er dann in der Landesliga und Bezirksliga für die SG Castrop, für den FC Frohlinde und zuletzt beim FC Castrop-Rauxel.

Seine Entscheidung für einen Wechsel zum VfB Waltrop ist natürlich eng verbunden mit der Person Marco Taschke. „Wir kennen uns aus Castrop-Rauxel. Da habe ich in Stadtderbys gegen seine Mannschaft gespielt, als er Co-Trainer von Dennis Hasecke bei der Spvg Schwerin war. Davor hatte ich unter ihm bei der SG Castrop gespielt.“

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Doch aus der sportlichen, respektvollen Beziehung ist längst Freundschaft geworden. „Marco Taschke ist ein Super-Typ, wir sind sehr gut befreundet und unternehmen auch privat viel gemeinsam.“ Was Marco an Marco schätzt? Also Führich an Taschke? „Er ist offen und ehrlich. Er schätzt seine Spieler und ist sehr hilfsbereit. Und ich freue mich, dass er sich mega freut, dass ich komme.“

Marco Führich: „Sie haben mich in erster Linie mit ihrem langfristig angelegten Projekt überzeugt“

Aber es wird ja nicht alleine die Freundschaft zu Taschke sein, die den viel umworbenen Sechser und Achter bewogen hat, aus der Bezirksliga runter in die Kreisliga A zu wechseln? „Sie haben mich in erster Linie mit ihrem langfristig angelegten Projekt überzeugt. Dass sie mit U19-Westfalenliga-Aufstiegsspielern aus der eigenen Jugend genauso planen wie mit erfahrenen, guten Spielern von außerhalb. Dann natürlich auch mit dem neuen Kunstrasenplatz, den ich mir schon angeschaut habe, als ich zur Unterschrift dort war. Und dass es eine Einlaufmusik geben wird und eine Torhymne.“

Er habe sich sehr herzlich aufgenommen gefühlt, „die Leute haben uns sofort etwas angeboten, es ging sehr familiär zu“, zählt Führich weitere Pluspunkte auf.

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Der 27-Jährige arbeitet in einem Groß- und Außenhandelsbetrieb - einem Dachdecker-Einkauf - in Oer-Erkenschwick. „Mein Job ist anstrengend. Da kamen mir die Trainingsmöglichkeiten auch entgegen. Dass ich jetzt nicht mehr dreimal, sondern nur noch zweimal pro Woche trainieren muss. Und dass man die Möglichkeit hat, bei der U19 mitzutrainieren, wenn man sonst mal nicht kann.“

Trainingsauftakt ist am Sonntag, 3. Juli

In seiner Stimme schwingt eine große Portion Vorfreude mit: „Ich habe richtig Bock, mit Waltrop etwas zu erreichen“, sagt der 27-Jährige. Denn neben ihm kommen weitere hochkarätige Spieler aus Castrop-Rauxel, die beim Trainingsauftakt am Sonntag, 3. Juli, erstmals alle im Sportdress zusammen kommen.

Als "Sechser" oder "Achter" soll Marco Führich (r.) auch der verlängerte Arm von Trainer Marco Taschke auf dem Feld sein.

Als "Sechser" oder "Achter" soll Marco Führich (r.) auch der verlängerte Arm von Trainer Marco Taschke auf dem Feld sein. © Jens Lukas

Es scheint, als genieße der Habinghorster, in einem Interview nicht in erster Linie auf seinen drei Jahre jüngeren Bruder Chris angesprochen zu werden, der Profi beim VfB Stuttgart ist. Dieser Redaktion war es wichtig, Marco nicht als den „Bruder von...“ vorzustellen, sondern als ein auch von anderen, höherklassigen Vereinen sehr umworbenen Amateurfußballer aus Castrop-Rauxel, der nun in Waltrop seine neue sportliche Heimat hat.

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Über seinen Bruder sagt er: „Wenn ich es schaffe, schaue ich mir seine Spiele natürlich im Stadion an. Als er das erste Mal in der Bundesliga auflief, hatte ich Gänsehaut. Ich war und bin sehr, sehr stolz auf ihn“, sagt Marco Führich. Bleibt für ihn zu hoffen, dass der VfB Stuttgart in der neuen Saison nicht allzu viele Sonntagnachmittagsspiele hat, damit Marco bei den Partien seines Bruders zumindest mit Freunden auf der Couch vor dem TV mitfiebern kann.

Apropos: Natürlich haben wir Marco Führich auch nach seinem Ziel für dessen erste Saison mit dem VfB Waltrop gefragt. Und diese Aussage macht richtig Spaß und verspricht eine spannende Saison am Hirschkampstadion: „Ich will aufsteigen!“

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