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Saisonabbruch zwischen Nikolaus und dem Frühjahr hat für die SG Castrop fatale Folgen
Fußball-Bezirksliga
Kurz vor dem Kehraus des Jahres 2021 ist der Blick auf die Fußball-Tabellen aus Castrop-Rauxeler Sicht ernüchternd. Es steht schon fest: Für die SG Castrop wäre ein Saisonabbruch mit Wertung der Spielzeit fatal.
Westfalenligist Wacker Obercastrop ist nach dem 0:3 gegen DSC Wanne auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Landesligist FC Frohlinde wandelt zwischen der Abstiegszone und den sicheren Tabellenplätzen. Noch schlechter als den beiden Teams ergeht es der SG Castrop.
50 Prozent der Saison werden bald erreicht
Wirklich bitter ist es um Bezirksligist SG bestellt - mehr denn je nach dem 1:9 beim ebenfalls gefährdeten TuS Eichlinghofen. Magere acht Punkte hat die SG in 13 Spielen geholt. Das Torverhältnis von 26:56 ist ein weiterer Negativ-Faktor. Denn Wie es ausschaut, erreichen die Teams in der Bezirksliga Staffel 9 mindestens die Saison-Halbzeit. Mit 50 Prozent aller Spiele wertet der FLVW bei einem eventuellen Saison-Abbruch die Spielzeit mit Auf- und Absteigern.
Dann wäre die SG Castrop unter den Absteigern. Sollte diese Spielzeit zu Ende gebracht werden, gibt es trotzdem vier Klubs, die die Bezirksliga 9 in Richtung Kreisliga A verlassen müssen.. Es ist nicht so, dass die SG Castrop (15.) den Sprung über den Abstiegs-Strich nicht mehr schaffen könnte. Eine Nachbesserung im Kader in der Winter-Wechselperiode könnte helfen.
Union Lüdinghausen (14./11 Punkte) und auch der TuS Stockum (13./14 Punkte) könnte das Team von SG-Trainer Tino Westphal bis zur Winterpause in Spielen gegen Teutonia SuS Waltrop (10./16) und beim Spitzenreiter FC Nordkirchen noch überflügeln. Sollte tatsächlich die Maximalausbeute von sechs Punkten herausspringen, würde es trotzdem bei einem Abstiegsplatz-Jahreswechsel für Castrop bleiben. Viktoria Kirchderne (12./15 Punkte) ist nicht mehr in Reichweite.
Bitter für die SG ist auch, dass laut Spielplan die mitgefährdeten Klubs bis zur Saison-Halbzeit zum Teil noch gegeneinander spielen. Sie können also noch weiter aus der Schlagweite entkommen. Das miserable Torverhältnis der Castroper von Minus 30 ist ein zusätzlicher Faktor, den die SG wettmachen muss im Rennen mit den Liga-Leidensgenossen.
In der letzten vor der Corona-Pandemie tatsächlich zu Ende gespielten Saison 2018/19 brauchte der erste Nicht-Absteiger 34 Punkte in der damals noch alten Staffel 9 mit Klubs aus Castrop-Rauxel, Waltrop, Recklinghausen, Marl, Herten Gelsenkirchen und Gladbeck.
Nimmt man diese 34 Punkte in der neuen Staffel 9 mit Klubs aus Dortmund, dem südlichen Münsterland, Witten und Castrop-Rauxel als Grundlage, müsste die SG Castrop in 17 Spielen noch 26 Punkte einsacken. Bei acht Punkten nach 15 Spielen erscheint das wenig realistisch. Doch wie heißt es so schön: Wunder gibt es immer wieder.
Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.