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Castrop-Rauxeler Vorzeige-Teams stehen bei 2G besser da als der FC Bayern
Fußball
Bei einer Pressekonferenz am Dienstag hat NRW-Gesundheitsminister Franz-Josef Laumann verkündet, dass ab Mittwoch (24. November) die 2G-Regel gilt. Das betrifft auch die Castrop-Rauxeler Fußballer. Wie hart trifft sie die Regel?
In Nordrhein-Westfalen gilt ab sofort beim Training und bei den Spielen die 2G-Regel im Amateurfußball - wie auch im gesamten Freizeitbereich. Wie die Vereine diese 2G-Regel bei den Zuschauern umsetzt, ist deren Sache. Die neue Corona-Schutzverordnung in NRW betrifft aber auch die Spieler. Mancher Kader wird wohl um einige Akteure schrumpfen, die nicht vollständig geimpft oder genesen sind.
Wie sieht in dieser Hinsicht die aktuelle Situation bei den überkreislich kickenden Castrop-Rauxeler Vereinen aus? Müssen die Trainer sogar den personellen Notstand ausrufen?
Beim FC Frohlinde sind alle Spieler geimpft
Beim höchsten Castrop-Rauxeler Team Wacker Obercastrop sieht es in Sachen Impfung gut aus. „Nur zwei Spieler haben den vollen Impfstatus noch nicht erreicht“, erklärt der Vorsitzende des Westfalenligisten, Martin Janicki, auf Anfrage.

Applaus von Jimmy Thimm: Alle seiner Spieler beim FC Frohlinde sind geimpft. © Jens Lukas
Trainer Jimmy Thimm vom Landesligisten FC Frohlinde ist gedanklich schnell alle 22 Spieler im Kader durchgegangen und konnte verkünden: „Bei uns sind alle Spieler geimpft. Diese 2G-Regel tut uns bei der Mannschafts-Aufstellung nicht weh.“ Die 100-Prozent-Impfquote gelte vom jüngsten Spieler Abdul Kadar Abduglel bis hin zum Trainer, versichert Thimm. Auch mit dem positiv auf Corona getesteten Spieler der zweiten Frohlinder Mannschaft (Kreisliga A) habe niemand aus dem Landesliga-Kader Kontakt gehabt.
Bei der Spvg Schwerin herrscht noch etwas Unklarheit
Beim Bezirksligisten Spvg Schwerin sollte beim Mittwochs-Training nochmals genau geprüft, welche Spieler geimpft und genesen sind. „Soweit ich weiß, ist laut Aussage unserer Spieler nur einer nicht geimpft. Das werden wir jetzt eben genau kontrollieren“, erklärt Trainer Dennis Hasecke den nächsten Schritt bei der Spvg Schwerin.

Dennis Hasecke hat gut Lachen: Bei der Spvg Schwerin ist die Impfquote gut. © Volker Engel
Bei der SG Castrop (Bezirksliga) wirft die 2G-Regel beim spielenden Personal keine Probleme auf. Der Sportliche Leiter Marc Dittloff verkündete bereits: „Bei uns sind alle Spieler geimpft.“ Folglich hat Trainer Tino Westphal nun sogar die Qual der Wahl, da einige verletzte Spieler zurückkommen. Dass es im SG-Kader diese 100-Prozent-Impfquote gibt, ist mit einer Initiative des Vereins zu verdanken: Eine Ärztin machte beim Training auf der Sportanlage ein Impfangebot, das von einigen Spielern sogleich angenommen wurde.
Beim FC Castrop-Rauxel hat ein Spieler noch nicht die 14 Tage nach der Impfung erreicht
Auch beim Bezirksligisten FC Castrop-Rauxel gibt es durch die 2G-Regel keine großen Beeinträchtigungen. Trainer Michael Wurst sagt: „Wir haben einen Ausfall, weil bei einem die 14 Tage nach der zweiten Impfung noch nicht vorbei sind.“
Damit ist die Impfquote bei den überkreislich spielenden Castrop-Rauxeler Teams deutlich besser als etwa beim Bundesligisten Bayern München. Besonders die Impfdebatte um Joshua Kimmich hat große Wellen geschlagen. Dazu waren bis vor Kurzem noch vier andere Spieler im Kader des Deutschen Meisters nicht geimpft - und mussten deswegen zuletzt als Kontaktpersonen in Quarantäne.
Mittlerweile, so berichtet der „Kicker“, haben sich mit Jamal Musiala und Serge Gnabry zwei der Spieler impfen lassen. Kimmich sowie Eric-Maxim Choupo-Moting und Michael Cuisance dagegen noch nicht. Damit sind noch drei Spieler in Julian Nagelsmanns Team ungeimpft - mehr als in allen Castrop-Rauxeler Mannschaften ab der Bezirksliga. In dieser Hinsicht stehen die Vereine also besser da als der deutsche Vorzeige-Klub aus München.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).

Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
