Corona macht Deutschen Meister Pöther erfinderisch: Er verleiht jetzt Minibagger

© privat (Pöther)

Corona macht Deutschen Meister Pöther erfinderisch: Er verleiht jetzt Minibagger

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Seit Monaten liegen wegen der Corona-Pandemie auch die Billardtische brach. Einen Akteur des ABC Merklinde, den das nicht nur aus sportlichen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen traf, ist ein Merklinder der in Datteln lebt.

Castrop-Rauxel, Merklinde, Datteln

, 15.04.2021, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Obwohl die Billardtische für die neue Saison schon in einen spieltechnisch einwandfreien Zustand gebracht wurden, konnten sie beim ABC Merklinde wegen der Corona-Pause noch nicht bespielt werden. Einen, den das sogar in zweierlei Hinsicht trifft, ist Christian Pöther, Bundesliga-Spieler des ABC. Der vielfache Deutsche Meister ist nämlich nicht nur aktiver Spieler, sondern betreibt auch nebenbei einen Vertrieb für alles rund um den Karambolage-Sport. Vom Billardtisch bis zur letzten Pomeranze (Queuespitze).

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„Doch das Geschäft ist derzeit tot“, erzählte der bei der Deutschen Renten-Versicherung als Sozialversicherungs-Fachmann im Hauptberuf angestellte Billardkünstler. Dabei ist er sportlich eigentlich zu beneiden. Denn er selbst besitzt auf seinem Dattelner Anwesen „Pöthers Hof“ ein großes Matchbillard - also einen eigenen Tisch.

Da könnte er doch nach Herzenslust trainieren, um wieder topfit zu sein, wenn die Saison losgeht? Doch das tut er eben nicht. Pöther, der nebenbei mit seinem Vater Heinz-Josef (auch ein Billardspieler) eine Minibagger-Vermietung betreibt, würde nur rund alle zwei Wochen intensiver trainieren, erzählte er dem Reporter dieser Redaktion.

Kommt trotz des eigenen Tisches daheim nicht zum regelmäßigen Trainieren: Christian Pöther vom ABC Merklinde.

Kommt trotz des eigenen Tisches daheim nicht zum regelmäßigen Trainieren: Christian Pöther vom ABC Merklinde. © Volker Engel

Zum Training hat er sich auch schon einen Teamkameraden vom ABC Merklinde, den tschechischen Spitzenspieler Marek Faus (der im Castrop-Rauxeler Stadtteil Ickern wohnt) eingeladen. „Der Kontakt mit einer Person ist ja erlaubt“, so der Dattelner Pöther. Aber das sei schon eine Zeit lang her.

Für sich alleine würde er schon bestimmte Figuren auf dem Tisch intensivieren. So versucht er immer, hohe Serien zu spielen, die in der Disziplin Freie Partie wichtig sind. Einmal hat er so schon sogar eine vierstellige Serie verpasst. Kurz vor 1000 Bällen (Karambolagen) ließ die Konzentration nach.

Wie wichtig diese in Fachkreisen genannte Amerikanische Serie (Ami) ist, hat Pöther bei seinem letzten Auftritt vor Corona, im September bei der Westfalenmeisterschaft in Coesfeld, gezeigt. Mit einem Gesamtschnitt von 180 Bällen pro Aufnahme hatte er die gesamte Konkurrenz düpiert.

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Die souveräne Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft war also in der Tasche. Aber diese kann er förmlich in die „Tonne kloppen“. Denn wie alle für weiteren Titelkämpfe und Disziplinen fällt im Mai 2021 auch dieses Finale wegen der Pandemie aus. Und macht natürlich auch vor Europa-Turnieren keinen Halt.

Die Reise nach Frankreich an die Atlantikküste zum Coup de`Europe, sollte eigentlich am abschließenden März-Wochenende stattgefunden haben. Der ABC Merklinde hatte sich als Landesmeister die Spiele in Douarnenez gesichert. Für dieses Europafinale hatte Pöther sogar den hier unbekannten Belgier, Robby Sonck, für den ABC verpflichtet. Vergebens.

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