
Der neue Stern am Castrop-Rauxeler Vereinshimmel könnte Cosmos Castrop sein. © Martin Klose/Jens Lukas
Es wird Zeit für Cosmos Castrop
Sport in Castrop-Rauxel
Ende des Jahres 2020 hat sich in der Nachbarschaft TSK in Trabzonspor Herne umbenannt. Plötzlich und ohne große bürokratische Hürden. Unsere Autoren haben Vorschläge für Castrop-Rauxeler Clubs.
TSK Herne hat es im November 2020 vorgemacht. Ein Fußballverein kann ohne große Probleme beim Westfälischen Fußball- und Leichtathletikverband (FLVW) eine Namensänderung beantragen - und bekam dafür recht schnell das Ja-Wort. Durch den Fall des Clubs, der jetzt Trabzonspor Herne heißt, wurde zudem bekannt: Die Taufe auf den neuen Namen ist kostenlos.
Auf der Suche nach echten Ausreißern aus dem Einheitsbrei
Die Vornamen der Fußballclubs in den sogenannten alten Bundesländern sind kein sonderlich phantasievolles Kapitel. Es wimmelt nur so von SV, SG, VfB, VfL, Sportfreunde, Spielvereinigung und FC – Preußen, Wacker, Fortuna, Union, Teutonia, Concordia, Eintracht, Arminia sowie Victoria (oder auch Viktoria) beleben diesen Einheitsbrei als Ausreißer nur geringfügig.
Anders in den neuen Bundesländern. Dort sind - übergestülpt in früheren DDR-Zeiten - heroisch klingendes Stahl, Chemie, Traktor, Energie, Eiche, Aufbau, selbst nach 30 Jahren Deutsche Einheit weiter aktuell. Wenngleich es auch dort eine Anpassungswelle an westdeutsche Vereins-Vornamen gibt.
In unserer Region haben türkische Clubs exotisch klingende Farbtupfer ins SG/VfB/SV/FC-Einerlei gebracht durch Kültürspor, Genclikspor, Firtinaspor, Türkiyemspor, Balikesirspor. Egal, welche Bedeutung hinter diesen Namen stecken mag, sie klingen für deutsche Ohren urig.
Einem unserer Reporter fiel spontan ein: Wie könnten Castrop-Rauxeler Fußball-Clubs mehr Phantasie in ihre Namen packen? Ohne den Prozess einer Umbennung durchlaufen zu müssen, hatte Bezirksligist FC bei seiner Gründung im Jahr 2014 die Riesenchance vertan, der wohlklingende Cosmos Castrop-Rauxel zu sein. Cosmos und Castrop - passender geht es doch nicht.
Ist im Verein Platz für „Erin-Malocher“ ?
Unserem Reporter fallen zu den weiteren Clubs eher lustige Namen ein. Bei Schwerin wäre das „Seilschaft“ wegen der Kletterpartie auf den Berg zum Sportplatz. „Erin-Malocher Obercastrop“ wäre möglich für den SV Wacker - wegen der Nachbarschaft zum ehemaligen Förderturm.
Beim VfB Habinghorst würde wegen des holprigen Rasens zusätzlich „Stolperwiese“ gut klingen – könnte aber zu kurzsichtig gedacht sein, wenn der VfB irgendwann auf einen Kunstrasen umzieht.
„Heideblume Frohlinde“ wäre klasse wegen des Standorts an der Brandheide. Treffend für den A-Kreisligisten vom Fuchsweg böte sich „Fuchsbau Merklinde“ an. Und da wären noch die Aschepöhler Pöppinghausen, die in Castrop-Rauxel als Einzige auf „Rotem Rasen“ kicken müssen. Nicht vergessen: Alle diese Namen sind Hirngespinnste eines Reporters, dem in der Hoch-Zeit der Corona-Pandemie der Fußball mit 90 Minuten auf dem Platz sehr gefehlt hatten.
Vereinsgründer sollten Cosmos in Betracht ziehen
Zurück ein wenig mehr in die Realität. Den Vorschlag „Cosmos Castrop“ hatte ein zweiter unserer Sportreporter aufgetischt. Dieser ist Fan des US-Sports. Falls sich in den kommenden Jahren ein neuer Verein gründet - auch fernab des Fußballs - könnte Cosmos, in Anlehnung an Cosmos New York, eine gute Wahl sein.
Und welche Vorschläge hat er noch? Das wäre dann auch davon abhängig, ob sich die heimischen Clubs auch auf Wappentiere oder Symbole einlassen. Wie etwa die Pöppinghausen Penguins. Oder die Rauxel Devils.
Warum nicht einmal über die Habinghorst Hurricanes oder die Merklinde Foxes nachdenken? Oder die Henrichenburg Hawks. Echte Kavaliere wären die Castrop Cavaliers. Kräftig kämen die Emscher Fighters Ickern daher. Echte Riesen wären die Frohlinde Giants.

Einen modernen Namen haben sich die Flagfootball-Spieler des SuS Merklinde, hier mit Frederic Stodt am Ball, zugelegt: Castrop Raptors. © Volker Engel
Es geht doch: Denn charmant ist das, was sich die Abteilung Flagfootball (verwandt mit dem American Football) bei beim SuS Merklinde ausgedacht hatte (und jetzt der Spvg Schwerin angehört). Diese firmiert unter dem Namen „Castrop Raptors“.
Ein Journalist macht sich aus Prinzip keine Sache zu eigen, nicht einmal eine gute (dieses Prinzip ist auch das Motto des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises).

Über 30 Jahre als Sportredakteur aktiv, bin ich nun im "Unruhestand" seit der Saison 2018/2019 als Freier Mitarbeiter für den Castroper Sport am Ball - eine neue, spannende Erfahrung. Meine journalistischen Fachgebiete sind alle Ballsportarten, die Leichtathletik und Golf. Mit den deutschen Spitzen-Fechtern war ich in den frühen 2000er-Jahren bei Welt- und Europameisterschaften in der "halben Welt" unterwegs.