
© Sascha Keirat (A)
Ahauser Sportvereine dürfen wieder trainieren – nicht alle wollen
Sport und Corona
Die ersten Ahauser Sportler waren bereits am Montag wieder auf Vereinsanlagen aktiv. Viele Klubs sind nach den neuen Lockerungen aber unsicher, ob sie den Betrieb wieder aufnehmen sollen.
Seit Montag dürfen Sportanlagen unter freiem Himmel unter bestimmten Voraussetzungen wieder genutzt werden. Allein, zu zweit oder mit mehreren Personen aus einem Hausstand ist wieder einiges möglich. Im Mindestabstand von fünf Metern dürfen auch mehrere Kleingruppen auf einer Anlage aktiv sein. Nachdem bereits Golfer und Tennisspieler ihren Sport wieder aufgenommen haben, gehen andere Ahauser Vereine zurückhaltender mit der neuen Lage um.
Die Stadt Ahaus teilt auf Nachfrage mit, dass natürlich auch in Ahaus die neue Fassung der Corona-Schutzverordnung gelte. „Für die Sportplätze sind die Vereine jeweils selbst verantwortlich, hier auf das Einhalten der Regelungen zu achten. Sie dürfen ihre Anlagen auch geschlossen halten.“
Davon wollen auch einige Vereine Gebrauch machen. Zum Beispiel der VfB Alstätte, wie dessen Vorsitzender Marco Körkemeyer sagt: „Bei uns passiert im Moment gar nichts. Es lohnt sich einfach nicht, mit zwei Personen zu trainieren. Wir verhalten uns also erst mal genauso wie in den vergangenen Wochen auch und warten auf weitere Lockerungen.“
Auch Stefan Kappenstiel von der Eintracht glaubt, dass richtige Trainingsarbeit nur in einer größeren Gruppe möglich ist, wolle aber nicht ausschließen, dass demnächst auch die Fußballer wieder aktiv werden. Grundsätzlich sei die Anlage im Stadtpark geöffnet, allein schon weil der SV Eintracht ja nicht einziger Nutzer ist. Zum Beispiel sind auch die Leichtathleten des VfL auf der Laufbahn, der Sprung- und Wurfanlage aktiv.
Leichtathleten würden sofort loslegen
Deren Abteilungsleiterin Petra Machill würde sofort loslegen, wenn sie grünes Licht von Stadt und Verein erhalte. „Natürlich trainieren wir sonst eher in der Gruppe, aber bei vielen Disziplinen lässt sich auch einzeln etwas machen.“
Aufgeschlossen für die Rückkehr des Sports auf ihre Anlagen sind auch Hubert Kersting, Vorsitzender des TuS Wüllen, und sein Amtsgenosse Erich Weitkamp von den Sportfreunden Graes. „Wir haben die Hygienekonzepte aus dem vergangenen Jahr ja noch in der Schublade. Wenn unsere Fußballtrainier ein Training in Zweiergruppen organisieren wollen, werden wir ihnen das nicht verbieten.“ Noch sei das aber nicht geschehen.
Auch in Graes war die Sportanlage am Dienstag noch geschlossen. „Sobald wir eine entsprechende Erlaubnis von der Stadt haben, werden wir sicher schnell wieder öffnen“, so Erich Weitkamp.
Beim FC Ottenstein und Union Wessum liegt der Fall wegen der größeren Zahl an Abteilungen etwas anders. Noch seien beide Anlagen geschlossen, wie die Klubchefs Andre Rewer (FCO) und Henric Böcker (Union) am Dienstag mitteilten. Der Wessumer wolle mit Bedacht an die mögliche Öffnung herangehen. „Wir warten erst einmal ab, welche Empfehlungen die Sportverbände uns an die Hand geben.“ Tennis sei aber sicherlich früher denkbar als beispielsweise Fußball.
„Wollen nichts künstlich einschränken“
Auch Rewer unterscheidet nach Sportarten: „Gruppen wie unser Lauftreff könnten sicherlich problemlos wieder im Stadion trainieren.“ Ob und wie Fußballtraining denkbar sei, wolle er noch offenhalten. Grundsätzlich halte er das im Amateurbereich unter den gegebenen Bedingungen für etwas schwierig. „Wenn ein Trainer aber eine gute Idee hat, stehen wir dem offen gegenüber. Wir wollen definitiv nichts künstlich einschränken.“
Anfang des Jahrtausends von der Nordseeküste ins Münsterland gezogen und hier sesshaft geworden. Als früher aktiver Fußball-, Tennis- und Basketballspieler sportlich universell interessiert und immer auf der Suche nach spannenden Geschichten.
