Im Movie Park übten 180 Einsatzkräfte den Ernstfall einer Katastrophe
Movie Park
Noch am Samstagabend fand eine Katastrophenschutzübung im Movie Park statt, am Sonntagmorgen gab es dann einen echten Einsatz in der Westernstadt des Parks.

Um die 180 Rettungskräfte trainierten am Samstagmorgen im Movie Park den Aufbau verschiedener Katastrophenschutzkonzepte. © Julian Schäpertöns
Ein Zelt nach dem anderen wird eilig in Halle 4 des Movie Parks errichtet. Liegen werden aufgebaut. Fahrzeuge rollen in die Halle. Einsatzkräfte schleppen ihre Gerätschaften von A nach B. Es ist zum Glück nur eine Übung, die am Samstag (12. Oktober) in Kirchhellen stattfindet. „Gott sei Dank kommt es sehr selten vor. Aber wenn, dann muss alles schnell funktionieren. Darum trainieren wir heute hier mit 180 ehrenamtlichen Rettungskräften“, erzählt Michael Duckheim, Pressesprecher der Feuerwehr Bottrop.
Katastrophen wie das Unglück bei der Loveparade in Duisburg, das Zugunglück in Bad Aibling oder der Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin stellen Einsatzkräfte vor besondere Herausforderungen. Zur Fußballweltmeisterschaft 2006 wurde für das Land NRW ein Katastrophenschutzkonzept entwickelt. Hier wird zum Beispiel der Aufbau von Behandlungs- oder Betreuungsplätzen beschrieben.
Bei Ereignissen mit vielen Verletzten muss jeder Handgriff sitzen. Hier ist Teamwork gefragt. Neben verschiedenen Einsatzeinheiten der Bottroper Feuerwehren waren deswegen auch mehrere Hilfsorganisationen, das Technische Hilfswerk oder die Bundeswehr vor Ort. Die hauptsächlich ehrenamtlichen Teilnehmer hatten so auch die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und die Konzepte anderer zu besichtigen. Und im Nachhinein zu besprechen, was schon gut lief und was man bei einer realen Situation vermeiden sollte.
Um sich die Übung anzuschauen, war am Samstag auch Oberbürgermeister Bernd Tischler gekommen. Er lobte den Einsatz der Teilnehmer. „Ein solch breit aufgestelltes Bündnis ist ein unerlässlicher Faktor, um bei Katastrophen umfassend reagieren zu können“, so Tischler. „Das ist nur durch großen persönlichen Einsatz realisierbar. Dafür ein Dank im Namen aller Bürger der Stadt.“ Zusammen mit anderen Vertretern aus der Politik schaute er sich bei einem Rundgang die verschiedenen Aufbauten an.
Am Sonntag gab es dann aber noch einen echten Einsatz im Movie Park: Gegen 7 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. Mitarbeiter hatten eine leichte Verrauchung in den Kulissen der Westernstadt bemerkt und umgehend die Feuerwehr verständigt.
Ein Trupp ging unter Atemschutz in den betroffenen Bereich vor, konnte jedoch schnell Entwarnung geben. Im Bereich eines Schießstandes war ein Schwelbrand entstanden, der bereits von selbst erloschen war. Betroffen war ein Bereich von etwa einem Quadratmeter, größerer Schaden war nicht entstanden.
Die Einsatzkräfte kontrollierten die Brandstelle und führten zur Sicherheit einige Nachlöscharbeiten durch. Gegen 8 Uhr verließen die letzten Kräfte die Einsatzstelle, der Park konnte den regulären Betrieb um 10 Uhr ohne Einschränkungen aufnehmen. Neben der Berufsfeuerwehr waren die Freiwilligen Feuerwehren Feldhausen und Kirchhellen im Einsatz.